Smolov (Bělá nad Radbuzou)

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Smolov
Smolov (Bělá nad Radbuzou) (Tschechien)
Smolov (Bělá nad Radbuzou) (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Plzeňský kraj
Bezirk: Domažlice
Gemeinde: Bělá nad Radbuzou
Fläche: 1500,8945[1] ha
Geographische Lage: 49° 35′ N, 12° 40′ OKoordinaten: 49° 34′ 57″ N, 12° 39′ 54″ O
Höhe: 480 m n.m.
Einwohner: 90 (2001)
Postleitzahl: 345 25
Kfz-Kennzeichen: P
Smolov (Schmolau)

Smolov (deutsch Schmolau) ist ein Gemeindeteil von Bělá nad Radbuzou im westböhmischen Okres Domažlice in Tschechien.

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Smolov (Schmolau) liegt ungefähr dreieinhalb Kilometer westlich von Bělá nad Radbuzou (deutsch: Weißensulz) etwas oberhalb des Tals der Radbuza. Hier mündet der Huťsky potok (deutsch: Karlbach) in die Radbuza.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schmolau wurde 1628 erstmals erwähnt und gehörte 1789 zur Fideikommissherrschaft Heiligenkreuz. 1839 hatte Schmolau 39 Häuser mit 312 Bewohnern, eine Schule, eine Ziegelbrennerei und eine Teerschwelerei. Zum Dorf gehörten auch das im Wald gelegene Bärentanz, das zur Hostauer Herrschaft gehörige Jägerhaus, die herrschaftliche Meierei Neuhof, die Schäferei Hammelhof, die Neuhofer Mühle mit einer Brettsäge an der Radbuza und folgende Spiegelschleifen an der Radbuza zwischen Plattenberg (tschechisch: Zvon) und Schafberg (tschechisch: Mufloni vrch):

  • Schwarzweiher Spiegelschleife
  • Geisloher oder Geyerloher Schleife
  • Gailschlagschleife

sowie zwei Hammerschleifen mit Beleghaus und Wohngebäude für die Arbeiter.

1913 hatte die Gemeinde Schmolau eine 1890 erbaute dreiklassige Volksschule mit 174 Kindern, zwei Gasthäuser, eine Fleischerei, eine Schmiede, einen Schuhmacher, einen Wagner, drei Tischler, einen Kaufladen, einen Konsum und die drei Mühlen Pallermühle, Rosenmühle und die Kunstmühle am vorderen Schwarzweiher. Der Ort Schmolau hatte in diesem Jahr 42 Häuser und 311 Einwohner.[2] Die Volkszählung vom 1. Dezember 1930 berichtet für Schmolau folgendes Ergebnis:[3]

  • Schmolau insgesamt: 99 Häuser, 697 deutsche Einwohner, 5 Ausländer

Zu Schmolau gehörig:

  • Bärentanz: 2 Häuser, 10 deutsche Einwohner
  • Neuhof: 16 Häuser, 162 deutsche Einwohner, 1 Ausländer
  • Karlbach: 14 Häuser, 151 deutsche Einwohner, 3 Ausländer
  • Rosendorf: 15 Häuser, 89 deutsche Einwohner
  • Schmolau: 52 Häuser, 285 deutsche Einwohner, 1 Ausländer.

Die Gemeinde Schmolau hatte 1937 1491 ha Fläche, davon 1063,88 ha Wald, 198,07 ha Felder, 155,41 ha Wiesen, 37,73 ha Weiden und 5,89 ha Gärten.[2]

Nach dem Münchner Abkommen wurde Schmolau dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Bischofteinitz.

Ortsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Katastralbezirk Smolov umfasst die Ortschaften Karlova Huť, Nový Dvůr und Smolov.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vom etwa einen Kilometer östlich liegenden Nový Dvůr her kommt der Jakobsweg Prag – Tillyschanz. Hinter Smolov wird er in westlicher Richtung fortgesetzt zum 2,5 km entfernten Karlova Huť.[4][5] Er ist mit I24 gekennzeichnet und heißt auf tschechisch Svatojakubská cesta.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Liebl, Franz u. a. (Hrsg.): Unser Heimatkreis Bischofteinitz mit den deutschen Siedlungen im Bezirk Taus. Furth im Wald 1967.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Smolov – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Katastrální území Smolov: podrobné informace. Archiviert vom Original am 18. Mai 2015; abgerufen am 26. Juni 2021 (tschechisch).
  2. a b Josef Bernklau unter Mitarbeit von Franz Draxler: Schmolau. In: Franz Liebl, Heimatkreis Bischofteinitz (Hrsg.): Unser Heimatkreis Bischofteinitz. Brönner & Daentler, Eichstätt 1967, S. 355–356.
  3. Volkszählungsergebnisse vom 1. Dezember 1930. In: Franz Liebl, Heimatkreis Bischofteinitz (Hrsg.): Unser Heimatkreis Bischofteinitz. Brönner & Daentler, Eichstätt 1967, S. 882
  4. Der Zittauer Jakobsweg. Abgerufen am 25. Juni 2021.
  5. Český les jih Turistická mapa. VKU akciová spoločnost´, Harmanec 2004
  6. Der Jakobsweg von Prag bis Tillyschanz/Eslarn. Archiviert vom Original am 10. Januar 2017; abgerufen am 26. Juni 2021.