Märka

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Märka GmbH

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Rechtsform GmbH
Gründung 25. August 1990
Auflösung 19. September 2013
Auflösungsgrund Löschung
Sitz Zörbig
Leitung Matthias Krispin
Mitarbeiterzahl 194
Umsatz 298,67 Mio. Euro
Branche Agrarhandel
Stand: 30. Juni 2013

Die Märka GmbH war ein Handelsunternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft in Ostdeutschland und Polen mit über 50 Standorten.

Geschäftsfelder des Unternehmens waren der Handel mit Getreide, Raps, Hülsenfrüchten und Stroh sowie mit Betriebsmitteln für landwirtschaftliche Betriebe wie Saatgut, Pflanzenschutzmittel und Düngemittel.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen wurde am 25. August 1990 unter dem Namen Märka Märkische Kraftfutter GmbH in Eberswalde durch die Treuhandanstalt gegründet und war der Nachfolgebetrieb des VEB Kraftfuttermischwerk Eberswalde nach der deutschen Wiedervereinigung. Als Geschäftsführer wurden Albrecht Triller und Ludwig Lützke berufen.[1] Triller war seit 1980 Werksleiter des VEB gewesen.[2] 1992 erfolgte der Einstieg der Lüneburger Lager- und Agrarhandelsgesellschaft mbH als neuer Gesellschafter und die Berufung von Werner Fränkle und Gernot Schalow in die Geschäftsführung. Ab 1994 erfolgte der Erwerb zahlreicher Landhandelsbetriebe und Futterwerke vor allem in Brandenburg,[1] aber auch in Sachsen,[3] Sachsen-Anhalt,[4] Niedersachsen[5] und Bayern.[6] 1999 schieden Werner Fränkle und Ulrich Fränkle als Gesellschafter aus der Märka und aus der Lüneburger Lager- und Agrarhandelsgesellschaft aus.[7] Im Jahr 2000 übernahm Barbara Ulrich, bis dahin Prokuristin, die Geschäftsführung von Werner Fränkle und im Juni 2002 folgte Peter Riegel, neben Barbara Ulrich und Gernot Schalow, als dritter Geschäftsführer.[1] Im Juli 2002 erwarb Märka eine 85.000 Tonnen fassende Siloanlage am Kuhwerder Hafen in Hamburg.[8] Nach dem Tod des geschäftsführenden Gesellschafters Gernot Schalow im Januar 2006,[9] erfolgte der Einstieg der Familie Sauter (Verbio), mit der Sauter Verpachtungsgesellschaft mbH als Gesellschafter bei der Märka.[10] 2009 wurde der Sitz des Unternehmens von Eberswalde nach Zörbig verlegt.[11] Im Jahr 2010 fand die formale Übernahme der Märka durch Verbio statt.[12]

Ab 2013 erfolgte der schrittweise Verkauf der Agrarhandelssparte, unter anderem an die Hauptgenossenschaft Nord,[13] die Getreide AG[14] und die Agravis Raiffeisen AG.[15] Im Jahr 2015 erfolgte die Umbenennung von Märka in Verbio Agrar GmbH.

Kennzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Firma hatte 2005 etwa 220 Mitarbeiter. Das waren 227 Beschäftigte weniger als noch 2004. 2009 hatte das Unternehmen wieder etwa 330 Mitarbeiter. Der Umsatz lag 2005 bei 308 Millionen Euro. Das war ein Rückgang gegenüber 2004 um 34 Prozent. 2009 lag er bei 330 Millionen Euro. Märka gehörte 2009 zu den 100 größten Unternehmen in Ostdeutschland (ohne Berlin).

Standorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mischfutterwerk Biesenthal

Das Unternehmen hatte Niederlassungen in

Aken, Angermünde OT Dobberzin, Beeskow, Belzig, Biesenthal, Brandenburg, Eberswalde, Feldheim, Friesack, Genthin, Glöwen, Göda OT Seitschen, Golzow, Gramzow, Gransee, Großhennersdorf, Halle, Jüterbog, Köthen, Letschin, Lochau, Manschnow, Mittenwalde, Nauen, Nennhausen, Neustadt, Niedergörsdorf, Niemberg, Niemegk, Oberböhmsdorf, Parthenstein, Querfurt, Radibor, Rathenow, Riesa, Seehausen, Seelow, Tauche, Werneuchen, Wriezen, Wustermark und Zörbig.

Frühere Tochterfirmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Märka Landhandel Sachsen GmbH in Göda (Ortsteil Seitschen)
  • Märka Landhandel Süd GmbH in Bamberg
  • Trans Märka GmbH in Schwedt
  • Trans Märka Polska Sp.z o.o. in Szczecin/Polen
  • Getreide- und Agrarhandel Halle GmbH in Halle (Saale)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Registernummer der Firma: HRB 433 FF, MÄRKA Märkische Kraftfutter GmbH, Historischer Abdruck. In: Handelsregister. HRB, 433 FF. Amtsgericht Frankfurt (Oder), Frankfurt (Oder) 31. Dezember 2023.
  2. VEB Kraftfuttermischwerk Eberswalde | Wirtschaftsgeschichte Eberswalde | Seite 9. Abgerufen am 30. Dezember 2023 (deutsch).
  3. Märka übernimmt Objekte von Lagerland. In: Ernährungsdienst. Nr. 60. dfv Mediengruppe, Frankfurt (Main) 10. August 2002, S. 002.
  4. Märka kauft Agrarhandel in Halle - Weiteres Wachstum auch durch Ausbau in Eberswalde. In: Ernährungsdienst. Nr. 35. dfv Mediengruppe, Frankfurt (Main) 11. Mai 2002.
  5. Märka nun auch in Niedersachsen - Lagerhaus Westerweyhe wurde übernommen. In: Ernährungsdienst. Band 44. dfv Mediengruppe, Frankfurt (Main) 7. Juni 2003, S. 001.
  6. Märka handelt jetzt auch in Bayern. In: Ernährungsdienst. Nr. 20. dfv Mediengruppe, Frankfurt (Main) 13. März 2004, S. 004.
  7. Gesellschafter verlassen Märka. In: Ernährungsdienst. Nr. 001. dfv Mediengruppe, Frankfurt (Main) 6. Januar 1999, S. 008.
  8. Hamburg: Silo im Kuhwerder Hafen an Märka verkauft. Abgerufen am 31. Dezember 2023.
  9. Gernot Schalow, geschäftsführender Gesellschafter der Märka Märkische Kraftfutter GmbH in Eberswalde, ist am vergangenen Samstag im Alter von 61 Jahren gestorben. In: Ernährungsdienst. Nr. 04. dfv Mediengruppe, Frankfurt (Main) 18. Januar 2006, S. 004.
  10. Bericht des Bundeskartellamtes über seine Tätigkeit in den Jahren 2005/2006 sowie über die Lage und Entwicklung auf seinem Aufgabengebiet. (PDF) In: Bundeskartellamt. Bundeskartellamt, 15. Juni 2007, S. 68, abgerufen am 31. Dezember 2023.
  11. VERBIO Agrar GmbH, Zörbig. Abgerufen am 31. Dezember 2023.
  12. Verbio will Getreidehändler Märka übernehmen. 5. Oktober 2010, abgerufen am 31. Dezember 2023.
  13. Verbio findet Käufer für 12 Märka-Standorte. 27. Juni 2013, abgerufen am 30. Dezember 2023.
  14. Deutscher Tele Markt GmbH-Internet- und Werbeagentur: VERBIO Tochtergesellschaft Märka GmbH setzt Verkauf Ihrer Standorte erfolgreich fort. Abgerufen am 30. Dezember 2023.
  15. Biosprithersteller hat erste Käufer für Ost-Standorte gefunden. In: Bild.de. Axel Springer Deutschland GmbH, 27. Juni 2013, abgerufen am 30. Dezember 2023.