Maiskoje (Kaliningrad, Slawsk)
Siedlung
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Maiskoje (russisch Майское, deutsch Schnecken, litauisch Šnekai, auch: Šnekų miškas) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Slawskoje gorodskoje posselenije (Stadtgemeinde Slawsk (Heinrichswalde)) im Rajon Slawsk (Kreis Heinrichswalde).
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Maiskoje liegt zwei Kilometer südwestlich der Kreisstadt Slawsk (Heinrichswalde) an einer Nebenstraße, die nach Gastellowo (Groß Friedrichsdorf) führt. Die nächste Bahnstation ist Slawsk an der Bahnstrecke Kaliningrad–Sowetsk (Königsberg–Tilsit).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die einstige Oberförsterei Schnecken, später Forstamt Schnecken, gehörte vor 1945 zum Staatsforst Schnecken[2]. Am 26. März 1874 wurde der Amtsbezirk Schnecken[3] errichtet, der dem Kreis Niederung – von 1938 bis 1945 Kreis Elchniederung genannt – im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen zugeordnet war. Im Jahre 1910 zählte der Gutsbezirk Schnecken, Oberförsterei, 735 Einwohner[4]. Am 1. Oktober 1925 wurde das Forsthaus Schnecken der Oberförsterei Schnecken als Teil des Gutsbezirks Schnecken, Forst, in die benachbarte Landgemeinde Neusorge (Kirchspiel Heinrichswalde, der Ort existiert heute nicht mehr) eingegliedert. Am 30. September 1929 schlossen sich der Gutsbezirk Wilhelmsbruch, Forst (der Ort ist ebenfalls nicht mehr existent) und der Gutsbezirk Schnecken, Forst, zum neuen Gutsbezirk „Wilhelmsbruch, Forst (Anteil Amtsbezirk Schnecken)“ zusammen.
Im Jahre 1945 der Sowjetunion zugewiesen, wurde das Forstamt Schnecken 1950 zusammen mit den Nachbarorten Klaarhof und Neusorge in „Paporotnikowo“ umbenannt und gleichzeitig dem Dorfsowjet Gastellowski selski Sowet im Rajon Slawsk zugeordnet.[5] Auf einer Karte von Anfang der 1970er Jahre wurde das ehemalige Forstamt Schnecken mit „Lesnoje“ bezeichnet. Spätestens seit 1975 heißt der Ort „Maiskoje“.[6] Von 2008 bis 2015 gehörte Maiskoje zur städtischen Gemeinde Slawskoje gorodskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Slawsk.
Amtsbezirk Schnecken (1874–1945)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen 1874 und 1945 war Schnecken namensgebender Ort eines Amtsbezirks, zu dem anfangs 13, später nur noch acht Dörfer gehörten[3]:
Name | Änderungsname 1938 bis 1946 |
Russischer Name | Bemerkungen |
---|---|---|---|
Ackmonienen | Argental (Ostpr.) | Wessjoloje | |
Argenthal | Altargental | Wjasemskoje | 1908 in den Gutsbezirk Schnecken, Forst, eingegliedert, ab 1929 in die Landgemeinde Ackmonienen |
Bittehnischken | Argemünde | Wessjoloje | |
(Groß) Heinrichsdorf | |||
Klein Heinrichsdorf | Malaja Olchowka | ||
Medlauk | 1924 nach Klein Heinrichsdorf eingegliedert | ||
Neusorge, Ksp. Heinrichswalde | Paporotnikowo | ||
Piplien | |||
Rosenwalde | Olchowka | ||
Rucken, Ksp. Gr. Friedrichsdorf | Ruckenfeld | ||
Sandflusser Wiesen b. Rosenwalde | |||
Waßespindt | 1917 nach Groß Heinrichsdorf, 1918 nach Rosenwalde eingegliedert | ||
Schnecken, Forst | Paporotnikwo, jetzt: Maiskoje |
1929 mit Wilhelmsbruch, Forst als neuer Gutsbezirk „Wilhelmsbruch, Forst“, zusammengeschlossen | |
ab 1929: Wilhelmsbruch, Forst, Anteil Amtsbezirk Schnecken |
Am 1. Januar 1945 bildeten noch die Gemeinden Argemünde, Argenthal (Ostpr.), Groß Heinrichsdorf, Klein Heinrichsdorf, Neusorge, Rosenwalde, Ruckenfeld und Wilhelmsbruch, Forst, den Amtsbezirk Schnecken.
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis 1945 gehörte Schnecken, Forst, mit seiner überwiegend evangelischen Einwohnerschaft zum Kirchspiel der Kirche Heinrichswalde. Sie war Teil des Kirchenkreises Niederung (Elchniederung) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Auch heute liegt Maiskoje wieder im Einzugsbereich von Slawsk, wo sich in den 1990er Jahren eine neue evangelisch-lutherische Gemeinde gebildet hat. Sie ist die Pfarrgemeinde der Kirchenregion Slawsk innerhalb der Propstei Kaliningrad[7] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Schnecken
- ↑ a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Schnecken
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Niederung
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
- ↑ Gemäß der Административно-территориальное деление Калининградской области 1975 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1975, herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf http://www.soldat.ru/ (rar-Datei)
- ↑ Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad ( vom 29. August 2011 im Internet Archive)