Mathilde in Bayern

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Herzogin Mathilde in jungen Jahren

Herzogin Mathilde Ludovika in Bayern (* 30. September 1843 in München; † 18. Juni 1925 ebda., begraben auf dem Waldfriedhof in München) war eine deutsche Hochadelige aus dem Haus Wittelsbach.

Leben

Mathilde wurde 1843 als vierte Tochter des Herzogs Maximilian Josef (1808-1888) und seiner Frau Ludovika (1808-1892) in München geboren. Ebendort sowie im Schloss Possenhofen am Starnberger See verbrachte Mathilde einen Großteil ihrer Kindheit. Von ihren sieben Geschwistern stand sie wohl ihrer nächstälteren Schwester Marie, ab 1859 Königin von Neapel, am nächsten.

Am 5. Juni 1861 wurde Mathilde mit dem Grafen Ludwig von Trani verheiratet, der der jüngere Bruder des Königs von Neapel war. So ergab es sich, dass Mathilde die ersten Ehejahre größtenteils mit ihrer Schwester Marie in Rom verbrachte, wo sie mutmaßlich eine Affäre mit einem jungen Offizier hatte.

1867 gebar sie ihr erstes und einziges Kind, Maria Theresia, genannt Mädi (1867-1909), später Fürstin von Sigmaringen. Die Ehe der Gräfin Trani gestaltete sich sehr unerfreulich, ihr Mann betrog sie und war wahrscheinlich alkoholabhängig, so dass sie es später vorzog, sich ganz von ihm zu trennen. Sie verbrachte fast das ganze Jahr auf Reisen, war oft in Paris, Feldafing und Baden-Baden anzutreffen, meist in Begleitung ihrer Schwestern Marie und Elisabeth von Österreich-Ungarn.

Mathilde war eine hübsche Frau, wie alle ihre Schwestern, dabei aber so dünn und mit einer so piepsigen Stimme, dass ihre Familie sie oft "Spatz" nannte. 1886 verwitwete sie (ihr Mann beging vermutlich Selbstmord, obwohl er laut anderen Quellen an einer Krankheit starb, die ihn schon längere Zeit quälte.) Während des Ersten Weltkrieges lebte Mathilde in der Schweiz, später wieder mit ihrer älteren Schwester Marie in München. Sie überlebte Marie um ein halbes Jahr und starb als letztes der Herzogskinder 1925.