Meisen
Meisen | ||||||||||||
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![]() Kohlmeise (Parus major) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Paridae | ||||||||||||
Vigors, 1825 |
Die Meisen (Paridae) sind eine Familie in der Ordnung der Sperlingsvögel (Passeriformes), Unterordnung Singvögel (Passeri).
Die systematische Einteilung ist Gegenstand anhaltender wissenschaftlicher Diskussionen. Nach neuerer Taxonomie auf der Grundlage genetischer Untersuchungen wird die artenreiche Gattung Parus in mehrere Gattungen aufgeteilt. Die Beutelmeisen (Remizidae) und die Schwanzmeisen (Aegithalidae) werden als eigenständige Familien betrachtet. Nach der hier aufgeführten Einteilung umfasst die Familie 51 Arten.
Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Meisen kommen in der nördlichen Hemisphäre und in Afrika vor.
Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zu den Meisen zählen hauptsächlich Arten, die in baumreichen Habitaten leben. Sie sind klein und gedrungen und haben einen kräftigen Schnabel. Als gewandte Kletterer beschaffen sie sich ihre Nahrung vor allem im Gehölz. Es sind anpassungsfähige Tiere, die hauptsächlich von Insekten und Sämereien leben. Viele Arten leben in der Nähe menschlicher Siedlungen und nehmen gerne das Futterangebot von Menschen an. Sie sind Höhlenbrüter und überwiegend Standvögel. Im Winter schließen sie sich oft zu gemischten Trupps zusammen.
Brutpflege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Sie brüten gerne in der Nähe von oder in Obstbäumen, wobei sie die dort anzutreffenden Insekten bzw. deren Larven (Maden) als Nahrung für die Brut verwenden.
Innere Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]







- Cephalopyrus[1]
- Flammenstirnmeise (Cephalopyrus flammiceps)
- Poecile
- Balkanmeise (Poecile lugubris)
- Sumpfmeise (Poecile palustris)
- Kragenmeise (Poecile hypermelaenus)
- Elbursmeise (Poecile hyrcana)
- Weidenmeise, Mönchsmeise (Poecile montana)
- Chinesische Weidenmeise (Poecile montana songarus), früher zuweilen als eigene Art geführt
- Carolinameise (Poecile carolinensis)
- Schwarzkopfmeise (Poecile atricapilla)
- Gebirgsmeise (Poecile gambeli)
- Grauflankenmeise (Poecile sclateri)
- Weißbrauenmeise (Poecile superciliosa)
- Rotrückenmeise (Poecile rufescens)
- Hudsonmeise (Poecile hudsonica)
- Lapplandmeise (Poecile cincta)
- Davidmeise (Poecile davidi)
- Sichuanmeise (Poecile weigoldicus)
- Periparus
- Tannenmeise (Periparus ater)
- Schwarzschopfmeise (Periparus ater melanolophus), früher zuweilen als eigene Art geführt
- Fichtenmeise (Periparus rufonuchalis)
- Rotbrustmeise (Periparus rubidiventris)
- Tannenmeise (Periparus ater)
- Pardaliparus
- Schmuckmeise (Periparus venustulus, Syn.: Pardaliparus venustulus)
- Panthermeise (Periparus elegans, Syn.: Pardaliparus elegans)
- Kapuzenmeise (Periparus amabilis, Syn.: Pardaliparus amabilis)
- Lophophanes
- Haubenmeise (Lophophanes cristatus)
- Grauhaubenmeise, (Lophophanes dichrous)
- Melaniparus
- Weißschulter-Rußmeise (Melaniparus guineensis, Syn.: Parus guineensis)
- Weißflügel-Rußmeise (Melaniparus leucomelas, Syn.: Parus leucomelas)
- Sambesi-Rußmeise (Melaniparus niger)
- Carprußmeise (Melaniparus carpi)
- Weißbauch-Rußmeise (Melaniparus albiventris, Syn.: Parus albiventris)
- Weißmantel-Rußmeise (Melaniparus leuconotus, Syn.: Parus leuconotus)
- Einfarb-Rußmeise (Melaniparus funereus, Syn.: Parus funereus)
- Rostbauch-Rußmeise (Melaniparus rufiventris, Syn.: Parus rufiventris)
- Zimtbauch-Rußmeise (Melaniparus pallidiventris, Syn.: Parus pallidiventris)
- Rostkehl-Rußmeise (Melaniparus fringillinus, Syn.: Parus fringillinus)
- Schwarzbrust-Rußmeise (Melaniparus fasciiventer, Syn.: Parus fasciiventer)
- Somalirußmeise (Melaniparus thruppi, Syn.: Parus thruppi)
- Miomborußmeise (Melaniparus griseiventris, Syn.: Parus griseiventris)
- Akazienrußmeise (Melaniparus cinerascens, Syn.: Parus cinerascens)
- Kaprußmeise (Melaniparus afer, Syn.: Parus afer)
- Parus
- Kohlmeise (Parus major)
- Japankohlmeise (Parus minor)
- Graukohlmeise (Parus cinereus)
- Bergkohlmeise (Parus monticolus)
- Pseudopodoces
- Tibetmeise, Höhlenmeise, Hähermeise (Pseudopodoces humilis) – wurde lange Zeit für einen Häher gehalten
- Macholophus
- Weißflügelmeise (Macholophus nuchalis, Syn.: Parus nuchalis)
- Taiwanmeise (Macholophus holsti, Syn.: Parus holsti)
- Himalayakronenmeise (Macholophus xanthogenys, Syn.: Parus xanthogenys)
- Indienkronenmeise (Machlolophus aplonotus, Syn.: Parus aplonotus)
- Königsmeise (Machlolophus spilonotus)
- Cyanistes
- Blaumeise (Cyanistes caeruleus)
- Kanarenmeise (Cyanistes teneriffae) – wurde klassisch als konspezifisch, d. h. zur selben Art gehörend, zur Blaumeise angesehen
- Lasurmeise (Cyanistes cyanus)
- Gelbbrustmeise (Cyanistes flavipectus) – in der Regel als Unterart der Lasurmeise angesehen
- Sittiparus
- Weißstirnmeise (Sittiparus semilarvatus, Syn.: Cyanistes semilarvatus)
- Buntmeise (Sittiparus varius, Syn.: Poecile varius)
- Izuinseln-Buntmeise (Sittiparus owstoni) – früher als Unterart der Buntmeise gewertet
- Iriomote-Buntmeise (Sittiparus olivaceus) – früher als Unterart der Buntmeise gewertet
- Taiwanbuntmeise (Sittiparus castaneoventris) – früher als Unterart der Buntmeise gewertet
- Baeolophus
- Brillenmeise (Baeolophus wollweberi)
- Eichenmeise (Baeolophus inornatus)
- Wacholdermeise (Baeolophus ridgwayi)
- Grauhäubchenmeise (Baeolophus bicolor)
- Schwarzhäubchenmeise (Baeolophus atricristatus)
- Sylviparus
- Laubmeise (Sylviparus modestus)
- Melanochlora
- Sultansmeise (Melanochlora sultanea)
Die Meise in der bildenden Kunst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In der Malerei der Renaissance symbolisieren Meisen – wie alle Singvögel – die Seele und den Glaubensgehorsam. Diese Bedeutung wandelt sich in der Barockzeit, in der sie auch für Liederlichkeit stehen können.[2]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Hans Löhrl: Die Haubenmeise. Ziemsen, Wittenberg Lutherstadt 1991, ISBN 3-7403-0251-8.
- Roger T. Peterson, Guy Mountfort, Philip A. D. Hollom: Die Vögel Europas. 15., neubearbeitete Auflage. Blackwell, 2002, ISBN 3-8263-8526-8.
- Andreas Tjernshaugen: Das verborgene Leben der Meisen. Aus dem Norwegischen übersetzt von Paul Berf. Insel, Berlin 2017, ISBN 978-3-458-17723-4.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Zur Einteilung der Gattungen. In: ornitaxa.com
- Das ausgeklügelte Warnsystem der Meisen. In: wissenschaft.de
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Die monotypische Gattung Cephalopyrus mit der Art Flammenstirnmeise (Cephalopyrus flammiceps) gehört nach neueren Untersuchungen zu den Meisen (Paridae): DO-G Deutsche Namen der Vögel der Erde, dort als PDF-Datei zum herunterladen (Seite 143)
- ↑ Kretschmer, Hildegard. Lexikon der Symbole und Attribute in der Kunst. Stuttgart: Reclam 2016. S. 281