Meutemühle
Die Meutemühle ist eine ehemalige Wassermühle und Wohnplatz von Oberodenthal, das zur Gemeinde Odenthal im Rheinisch-Bergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen gehört. Sie liegt am Scherfbach im Einzugsgebiet der Dhünn.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Meutemühle wurde erbaut, nachdem am 12. September 1820 die Erlaubnis zur Anlage einer oberschlächtigen Frucht-Mahlmühle am Scherfbach erteilt wurde. Diese Konzession war mit der Genehmigung verbunden, das zum Mühlenbetrieb benötigte Wasser des Scherfbaches in einem Sammelteich aufzufangen.
Der Ort ist auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 als Mäter Mühle verzeichnet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist er auf Messtischblättern regelmäßig als Meutemühle, Mühle oder ohne Namen verzeichnet.
1895 wohnten in dem Ort sechs Einwohner in einem Haus.[1]
1965 wurde die Meutemühle stillgelegt. Sie befindet sich heute in Privatbesitz, wird landwirtschaftlich genutzt und ist insgesamt in einem sehr guten Erhaltungszustand.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Architektur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die früher als Getreidemühle genutzte Meutemühle gliedert sich ein eine freistehende Hofanlage ein. Der Mühlenkomplex besteht aus dem alten Mühlengebäude mit Mahleinrichtung in Fachwerkbauweise mit einem Walmdach, einem Fachwerk-Anbau, mehreren Stallungen und einem Mühlenteich.
Technische Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von der ursprünglichen Ausstattung sind das Getriebe und zwei Mahlgänge mit Läufer und Bodenstein bis heute erhalten, jedoch fehlt das oberschlächtige Wasserrad. Die Radkammer ist vermauert. Das eiserne Kegelradgetriebe mit Kronenradverzahnung lagert im Getriebekeller.
Der alte Stauteich ist in verkleinerter Form ebenfalls noch vorhanden. Das für den Mühlenbetrieb benötigte Wasser wurde durch ein Rohr unter Flur zur Radkammer geleitet. Bis zur Einleitung in den Scherfbach floss das Unterwasser ebenfalls durch Rohre.
Das Wasserrecht wurde inzwischen durch die Untere Wasserbehörde des Rheinisch-Bergischen Kreises aufgehoben. Zwecks Herstellung der Durchgängigkeit wurde das Wehr im Scherfbach entfernt.[2][3]
Denkmalschutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Meutemühle wurde am 24. Oktober 1983 unter der Nummer 32 in die Liste der Baudenkmäler in Odenthal eingetragen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Herbert Nicke: Bergische Mühlen. Auf den Spuren der Wasserkraftnutzung im Land der tausend Mühlen zwischen Wupper und Sieg, Martina Galunder Verlag, Wiehl 1998, ISBN 3-931-25136-5, Seite 227
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Meutemühle Website des Rheinischen Mühlenverbandes e. V., abgerufen am 26. Januar 2022
- Expedition Heimat - Acht Schätze vor der Haustür Kölner Stadtanzeiger vom 13. August 2009, abgerufen am 26. Januar 2022
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
- ↑ Meutemühle am Scherfbach In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital, abgerufen am 26. Januar 2022
- ↑ Meutemühle aus rmdz.de, abgerufen am 25. Januar 2022
Koordinaten: 51° 2′ 14,6″ N, 7° 10′ 12,5″ O