Michael Meinecke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. März 2014 um 00:46 Uhr durch Pelz (Diskussion | Beiträge) (PD-fix, Normdaten auf neue Version umgestellt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Michael Meinecke (* 6. November 1941 in Wien; † 10. Januar 1995 in Berlin) war ein deutscher Kunsthistoriker, Archäologe und Islamwissenschaftler und zwischen 1988 und 1995 Direktor des Museums für Islamische Kunst in Berlin.

Leben und Wirken

Meinecke wuchs in Istanbul auf und besuchte dort die Deutsche Schule. Sein Studium der Kunstgeschichte, Archäologie und Islamwissenschaft in Wien und Hamburg schloss er 1968 mit einer Dissertation über Fayencedekorationen an seldschukischen Sakralbauten in Kleinasien ab. Anschließend arbeitete er beim Deutschen Archäologischen Institut in Kairo und widmete sich dort dem Erhalt architektonisch und historisch bedeutsamer Gebäude der Altstadt, insbesondere solcher aus der Mamluken-Zeit. Eines der Ergebnisse dieser Arbeit war die umfangreiche Schrift Die mamlukische Architektur in Ägypten und Syrien, mit der er sich 1978 habilitierte.

Während seiner Lehrtätigkeit an der Universität Hamburg 1977–1980 war er als Berater für die UNESCO tätig. 1979 gründete er in Damaskus eine Außenstelle der Orient-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts. Unter seiner Leitung fanden in den nächsten Jahren zahlreiche bedeutsame Ausgrabungen statt, unter anderem in Raqqa, wo seit 1982 das Palastareal von Hārūn ar-Raschīd ergraben wurde.

1988 wurde Meinecke in Nachfolge von Klaus Brisch Direktor des Museums für Islamische Kunst in Berlin-Dahlem. Nach der Wiedervereinigung von Ost- und West-Berlin und der Zusammenführung der Sammlungen wurde Meinecke 1992 Direktor des neuen, vereinigten Museums für Islamische Kunst. 1995 brach er plötzlich auf den Treppenstufen zu seinem Arbeitszimmer zusammen und verstarb. Nach seinem Tod wurde der langjährige Leiter der Islamischen Sammlung der Museumsinsel, Volkmar Enderlein, sein Nachfolger.

Werke (Auswahl)

  • Fayencedekorationen an seldschukischen Sakralbauten in Kleinasien, 1976 (Dissertation 1968)
  • Die mamlukische Architektur in Ägypten und Syrien, 1993 (Habilitationsschrift 1978)

Literatur

Weblinks