Michaeliskirche (Hannover)

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Die nach Osten von der Stammestraße etwas zurückgesetzte Michaeliskirche in Ricklingen

Die Michaeliskirche in Hannover ist der Kirchenbau der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Hannover-Ricklingen. Das neugotische Sakralgebäude an der Stammestraße wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet und gilt als bedeutendes Bauwerk der Hannoverschen Schule.[1]

Geschichte und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Michaeliskirche wurden nach Plänen des Architekten Fritz Knust in den Jahren von 1887 bis 1888 errichtet. Der Klinkerbau mit seinen Rundbogenfenstern bildet eine fünfachsige Saalkirche mit einem eingezogenen Fünfachtel-Chor.[1]

Der nach Osten zur Stammestraße etwas zurückgesetzte Turm wurde mit einem hohen Pyramid-Helm gedeckt.[1]

Ausmalung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1906 wurde der aus Ricklingen stammende Maler Carl Grono mit der Ausmalung der Kirche beauftragt. Zum 50-jährigen Bestehen der Kirche wurde 1938 die gesamte Bemalung weiß überstrichen. Anschließend wurden auf der Stirnseite Sprüche aus der Bibel und der Namengeber der Kirche, der Erzengel Michael aufgemalt.[2]

Während einer großen Renovierung in den Jahren 1981 bis 1982 wurde unterhalb des Anstriches überraschend die ursprüngliche Ausmalung Gronos wiederentdeckt und nach Absprache zwischen den damaligen Mitgliedern des Kirchenvorstands und den Denkmalpflegern der Urzustand der Kirche wieder hergestellt.[2]

Glocken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Kirchturm finden sich drei Glocken, von denen die älteste ursprünglich aus der Edelhofkapelle stammt und 1888 in die damals neu erbaute Kirche transloziert wurde. Diese Glocke wurde im Geburtsjahr von Martin Luther im Jahr 1483 gegossen und wird daher auch als Lutherglocke bezeichnet.[2]

Die Vorgänger der beiden anderen Glocken wurden während des Ersten Weltkrieges zwecks Produktion von Waffen abgeholt und eingeschmolzen. Erst 1920 und 1956 konnten die beiden jüngeren Kirchenglocken diese Verluste ausgleichen.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jürgen Walter: 125 Jahre Michaeliskirche Hanover-Ricklingen, mit einem Vorwort der Pastorin Marlies Ahlers, hrsg. von der Ev.-luth. Kirchengemeinde Hannover-Ricklingen, LPS-Digitaldruck, Hannover 2013

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Michaeliskirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Helmut Knocke, Hugo Thielen: Stammestraße 53–57, in Dirk Böttcher, Klaus Mlynek (Hrsg.): Hannover. Kunst- und Kultur-Lexikon (HKuKL), Neuausgabe, 4., aktualisierte und erweiterte Auflage, zu Klampen, Springe 2007, ISBN 978-3-934920-53-8, S. 201
  2. a b c d Jürgen Walter: 125 Jahre Michaeliskirche Hanover-Ricklingen, mit einem Vorwort der Pastorin Marlies Ahlers, hrsg. von der Ev.-luth. Kirchengemeinde Hannover-Ricklingen, LPS-Digitaldruck, Hannover 2013, passim

Koordinaten: 52° 20′ 50,7″ N, 9° 43′ 42,3″ O