Micrasterias

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Micrasterias

Micrasterias furcata

Systematik
ohne Rang: Chloroplastida
ohne Rang: Charophyta
Klasse: Schmuckalgen (Zygnemophyceae)
Ordnung: Zieralgen (Desmidiales)
Familie: Desmidiaceae
Gattung: Micrasterias
Wissenschaftlicher Name
Micrasterias
C. Agardh

Micrasterias ist eine ausschließlich in Süßwasser vorkommende Gattung der Zieralgen (Desmidiales) mit rund 40 Arten. Sie wurde von der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft zur Alge des Jahres 2008 gekürt.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Micrasterias sind einzellige, unbegeißelte Grünalgen. Die Zellen sind groß und abgeflacht, in Seitenansicht erscheinen sie spindelförmig. Eine zentrale Einschnürung, der Sinus, teilt die Zellen in zwei symmetrische Hälften. Die Halbzellen sind durch Einschnitte weiter unterteilt, zunächst in einen Scheitel- und zwei Seitenlappen. Die Seitenlappen sind weiter unterteilt in Lappen zweiter bis vierter Ordnung. Die Zellen erscheinen daher sternförmig. An den Lappen sitzen häufig stachelförmige Zellwandfortsätze.

Der Zellkern ist farblos und liegt in der Brücke (Isthmus) zwischen den beiden Hälften. Jede Halbzelle besitzt einen großen flachen Chloroplasten mit etlichen Pyrenoiden. Die Form des Chloroplasten entspricht den Ausbuchtungen der Lappen.

Die ungeschlechtliche Fortpflanzung erfolgt durch die für die Zieralgen typische Zweiteilung. Die geschlechtliche Fortpflanzung erfolgt durch Konjugation. Die Zygoten sind kugelig, eiförmig oder polyedrisch und bleiben mit den leeren Zellhälften verbunden.

Die Zellgröße reicht von 60 bis 300 µm.[1]

Micrasterias lagert Strontium und Barium aus ihrer Umgebung in internen Kristallen ab, wodurch deren schädliche Wirkung auf den Organismus vermindert wird.[2]

Verallgemeinerung mit Malteserkreuzalge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Algengattung Micrasterias wird oft mit Malteserkreuzalge ins Deutsche übersetzt. Tatsächlich ist aber nur Micrasterias crux-melitensis als Malteserkreuzalge zu bezeichnen, alle anderen Arten nicht.[3]

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung kommt nur im Süßwasser, in oligotrophen, stehenden Gewässern und in Hochmooren vor.

Vertreter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Beispiel:[3]

  • Micrasterias pinnatifida
  • Micrasterias truncata
  • Micrasterias americana
  • Micrasterias crux-melitensis
  • Micrasterias furcata
  • Micrasterias apiculata
  • Micrasterias fimbriata
  • Micrasterias rotata
  • Micrasterias denticulata

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karl-Heinz Linne von Berg, Michael Melkonian: Der Kosmos-Algenführer. Hrsg.: Kosmos Verlag. Kosmos, ISBN 3-440-09719-6, S. 124.
  2. Martin Niedermeier, Notburga Gierlinger, UrsulaLütz-Meindla: Biomineralization of strontium and barium contributes to detoxification in the freshwater alga Micrasterias. In: Journal of Plant Physiology, Band 230, November 2018, S. 80–91
  3. a b Heinz Streble, Dieter Krauter: Das Leben im Wassertropfen. In: Kosmos Verlag (Hrsg.): Kosmos Naturführer. 13. Auflage. Kosmos, ISBN 978-3-440-15694-0, S. 174.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Micrasterias – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien