Milan (Schiff, 1934)

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Milan
Milan (ca. 1936–37)
Milan (ca. 1936–37)
Schiffsdaten
Flagge Frankreich Frankreich
andere Schiffsnamen

1, 4, X113, X111

Schiffstyp Großzerstörer
Klasse Aigle-Klasse
Bauwerft Arsenal de Lorient, Lorient
Kiellegung 1. Dezember 1930
Stapellauf 13. Oktober 1931
Indienststellung 20. April 1934
Verbleib Am 8. November 1942 vor Casablanca schwer beschädigt gestrandet
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 128,5 m (Lüa)
Breite 11,8 m
Tiefgang (max.) 4,4 m
Verdrängung Standard: 2.441 ts
maximal: 3.140 ts
 
Besatzung 217–227 Mann
Maschinenanlage
Maschine 4 × Penhoët-Kessel
2 × Parsons-Turbine
Maschinen­leistung 64.000 PS (47.072 kW)
Höchst­geschwindigkeit 36 kn (67 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung
  • 5 × Sk 13,86 cm L/40 Modell 1923 (5 × 1)
  • 4 × Flak 3,7 cm L/60 Modell 1925 (4 × 1)
  • 6 × Torpedorohr ⌀ 55,0 cm (2 × 3)
  • 44 Wasserbomben,
    4 Werfer, 2 Abwurfgestelle

Die Milan (deutsch: Milan) war ein Großzerstörer (franz. Contre-Torpilleurs) der Aigle-Klasse der französischen Marine. Sie wurde am 8. November 1942 vor Casablanca von Schiffen der Task-Force 34 angegriffen und von amerikanischen Zerstörer Wilkes schwer beschädigt.

Maschinenanlage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Antriebsanlage der Milan bestand aus vier Penhoët-Kesseln und zwei Parsons-Turbinen. Diese trieben über zwei Antriebswellen die beiden Schrauben an. Die Maschinen leisteten 64.000 WPS. Damit konnte eine Höchstgeschwindigkeit von 36 kn (etwa 67 km/h) erreicht werden.

Bewaffnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hauptartillerie der Milan bestand aus fünf 13,86-cm-Geschützen L/40 des Modells 1927 in Einzelaufstellung. Diese Kanone konnte eine 40,4 Kilogramm schwere Granate über eine maximale Distanz von 19.000 m feuern.[1] Als Flugabwehrbewaffnung verfügte der Zerstörer bei Indienststellung über vier 3,7-cm-Flugabwehrkanonen (L/60) des Modells 1925 in Einzelaufstellung. Als Torpedobewaffnung verfügte die Milan über sechs Torpedorohre in zwei Dreiergruppen für den Torpedo 23DT Toulon.[2] Zur U-Boot-Abwehr verfügte das Schiff über vier Wasserbombenwerfer am Heck mit zusammen 44 Wasserbomben.

Einsatzgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der deutschen Invasion in Norwegen eskortierte die Milan zwischen dem 18. und 27. April 1940 zwei alliierte Konvois nach Namsos und Harstad. Die Konvois transportierten französische Gebirgsjäger (frz.: Chasseurs Alpins) nach Norwegen. Am 3. und 4. Mai 1940 stieß die Milan zusammen mit den französischen Großzerstörern Chevalier Paul und Tartu und den britischen Zerstörern Sikh und Tartar bis in den Skagerrak vor. Dabei trafen sie allerdings auf keine feindlichen Schiffe.[3]

Am 15. Juni 1940 brachte die Milan den französischen General Charles de Gaulle von Brest nach Plymouth. Er war auf dem Weg zu Gesprächen mit der britischen Regierung in London.

Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das ausgebrannte Wrack der Milan bei Casablanca (1942)

Am 8. November 1942 geriet die Milan vor Casablanca in ein Gefecht mit der Task-Force 34. Der US-amerikanische Zerstörer Wilkes konnte die Milan mehrfach treffen und schwer beschädigen. Um ein Sinken des Schiffes zu verhindern, lief das Schiff am Strand auf, brannte dort aber aus. Die Milan wurde nach dem Krieg geborgen und abgebrochen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Roger Chesneau: Conway's All the World's Fighting Ships 1922–1946. Conway Maritime Press, Greenwich 1980, ISBN 0-85177-146-7.
  • Vincent P. O'Hara: Struggle for the Middle Sea. Institute Press, New York 2013. ISBN 9781612514086.
  • Mike J. Whitley: Zerstörer im Zweiten Weltkrieg. Technik, Klassen, Typen. Motorbuchverlag, Stuttgart 1991, ISBN 3-613-01426-2.
  • John Jordan, Jean Moulin: French Destroyers: Torpilleurs d'Escadre & Contre-Torpilleurs 1922–1956. Seaforth Publishing, Barnsley ISBN 978-1-84832-198-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Milan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 138.6 mm/40 (5.46") Model 1927 Geschützdaten auf navweaps.com. Abgerufen am 22. Oktober 2019. (englisch)
  2. 23 DT, Toulon Torpedodaten auf navweaps.com. Abgerufen am 22. Oktober 2019. (englisch)
  3. Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronology of the War at Sea 1939–1945. Greenhill Books, London 1992, Seite 17–19 ISBN 1-85367-117-7. (englisch)