Naturschutzgebiet Schwingetal und Peenewiesen bei Trantow

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Schwingetal und Peenewiesen bei Trantow

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Peenewiesen

Peenewiesen

Lage Nordöstlich von Loitz im vor­pommer­schen Land­kreis Vor­pommern-Greifs­wald
Fläche 703 ha
Kennung LU MV 241
WDPA-ID 165533
Geographische Lage 53° 59′ N, 13° 9′ OKoordinaten: 53° 58′ 58″ N, 13° 9′ 16″ O
Naturschutzgebiet Schwingetal und Peenewiesen bei Trantow (Mecklenburg-Vorpommern)
Naturschutzgebiet Schwingetal und Peenewiesen bei Trantow (Mecklenburg-Vorpommern)
Meereshöhe von − 2 m bis 37 m
Einrichtungsdatum 19. Oktober 1990
Verwaltung LUNG
Schwinge mit Prallhang (links) und Gleithang (rechts)

Das Naturschutzgebiet Schwingetal und Peenewiesen bei Trantow ist ein Naturschutzgebiet in Mecklenburg-Vorpommern unweit östlich der Stadt Loitz. Es wurde am 19. Oktober 1990 ausgewiesen und umfasst eine Fläche von 580 Hektar. Mit der Unterschutzstellung sollen ein naturbelassener Bachlauf sowie Teile des Talmoores der Peenewiesen geschützt und erhalten werden. Der Gebietszustand wird als gut angesehen, wobei der nahe gelegene Kiesabbau und Ausbau- und Unterhaltungsarbeiten am Bach sich negativ auf den hydrologischen Zustand auswirken können. Das Gebiet ist nicht durch Wanderwege erschlossen. Der umfangreiche Ausbau einer Straße von Trantow nach Treuen im Jahr 2009 wurde vom BUND stark kritisiert.[1]

Das Schwingetal entstand vor über 10.000 Jahren als Erosionstal der endenden letzten Eiszeit. In den folgenden Jahrtausenden schnitt sich der Bach mehrere Meter tief in die umliegenden Flächen ein und bildete Mäander, Inseln, Prall- und Gleithänge aus. Großsteingräber östlich von Loitz weisen auf eine Besiedlung bereits vor 4.500 Jahren hin. Die Slawen siedelten vom 6. bis zum 8. Jahrhundert im Gebiet. Deutsche Siedler rodeten ab dem 13. Jahrhundert in großem Umfang Waldflächen auf den höher gelegenen Moränenflächen. Die Schwinge wurde für den Betrieb von Wassermühlen angestaut. Auf den Schwedischen Matrikelkarten zeigt sich im Jahr 1682 ein beweidetes Talmoor. Die Torfstiche im Bereich der Peenewiesen wurden in den Jahren 1840 bis 1890 angelegt. Heutige Nutzung beschränkt sich auf Beweidung der Talhänge mit Gotlandschafen.

Pflanzen- und Tierwelt

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Im Bereich der Schwinge finden sich Reste der ursprünglichen Feuchtwiesen, die Arten wie Schlangenknöterich, Sumpf-Pippau und Wald-Engelwurz beherbergen. Auf den weniger feuchten Stellen stocken bachbegleitend Erlen-Eschenbrüche. Quellnasse Bereiche sind waldfrei und mit Röhrichten und Hochstaudenfluren bestanden. Im Bereich des Peenetals finden sich umfangreichere und weitgehend intakte Feuchtwiesen mit Pfeifengras, Kriechhahnenfuss und Kohldistel. Zahlreiche Libellenarten können beobachtet werden, darunter die Blauflügel-Prachtlibelle und die Kleine Moosjungfer. Weitere Insektenarten sind Schwalbenschwanz, Kaisermantel und die vom Aussterben bedrohten Arten Goldener Scheckenfalter, Übersehener Scheckenfalter, Randring-Perlmuttfalter. Das Gebiet bietet Lebensraum für zahlreiche Amphibienarten, wie Erd-, Knoblauch-, Kreuz- und Wechselkröte sowie Rotbauchunke, Teichmolch, Ringelnatter, Zaun- und Waldeidechse. Brutvögel im Gebiet sind Eisvogel, Bekassine, Blaukehlchen, Wachtelkönig, Tüpfelralle und Wiesenweihe. Bemerkenswert sind auch Biber und Fischotter. An Fischarten in der Schwinge sind Schmerle, Neunstachliger Stichling, Hecht, Steinbeißer, Plötze, Schlei und Flussbarsch nachgewiesen.

  • Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Schwingetal und Peenewiesen bei Trantow 241. In: Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern. Demmler-Verlag, Schwerin 2003, ISBN 3-91-015052-7, S. 216 f.
Commons: Naturschutzgebiet Schwingetal und Peenewiesen bei Trantow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ländlicher Wegebau verschlingt Millionen und schädigt Umwelt (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bund-mecklenburg-vorpommern.de – Meldung vom 13. Januar 2010