Nikolaus Hollweg

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Gedenktafel für die getöteten Polizisten an der Münchner Residenz
Gedenktafel in Kulmbach

Nikolaus Hollweg (* 15. Mai 1897 in Kulmbach; † 9. November 1923 in München) war ein bayerischer Polizei-Unterwachtmeister der 2. Polizei-Hundertschaft der Bayerischen Landespolizei. Er wurde vor der Münchner Residenz während des nationalsozialistischen Putschversuchs (Ludendorff-Hitlerputsch) beim Schusswechsel mit den Putschisten getötet.[1]

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Ersten Weltkrieg hatte sich Hollweg für 12 Jahre bei der Bayerischen Landespolizei verpflichtet. Am 8. November 1923 kam es zum Hitlerputsch. Da der Putsch zu scheitern drohte, wollte Hitler am 9. November 1923 mit einem Marsch durch München die Bevölkerung auf seine Seite ziehen. Der Marsch begann am Bürgerbräukeller und hatte das Wehrbereichskommando, das ehemalige Königlich Bayerische Kriegsministerium, in der Ludwigstraße 14 zum Ziel. Dort hielt sich seit dem Vortag Ernst Röhm mit seinen Mitstreitern verschanzt. Die 2. Polizeihundertschaft sollte den Marsch stoppen und so das Vordringen zum Wehrbereichskommando verhindern. Beim Aufeinandertreffen schossen die Putschisten auf die Polizei, die das Feuer erwiderten. Beim Schusswechsel wurden Hollweg und drei seiner Kameraden tödlich getroffen. Ein Oberleutnant übernahm nach dem Tod des Hundertschaftsführers Rudolf Schraut das Kommando und ordnete eine zweite Salve an. Daraufhin löste sich der Demonstrationszug auf und der Hitlerputsch war beendet.[2]

Gedenken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1994 erinnert eine Gedenktafel der Stadt München am Odeonsplatz an ihn und seine drei ums Leben gekommenen Kameraden der Bayerischen Landespolizei. Die Bodenplatte wurde später entfernt und 2010 durch eine Gedenktafel an der Fassade der Münchner Residenz ersetzt. Eine weitere Gedenktafel findet sich in seiner Heimat Kulmbach.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ernst Deuerlein (Hrsg.): Der Aufstieg der NSDAP in Augenzeugenberichten. 5. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1982, ISBN 3-423-02701-0.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Information auf der Internet-Seite des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Bau und Verkehr; abgerufen am 11. Juni 2015. (Memento des Originals vom 11. Juni 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stmi.bayern.de
  2. Einen Augenzeugenbericht über Hollwegs Erschießung hat dessen Vorgesetzter Michael Freiherr von Godin aufgezeichnet. Dieser findet sich in dem von Ernst Deuerlein bearbeiteten Quellenband Der Aufstieg der NSDAP in Augenzeugenberichten von 1982.