Nina Arsenault

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Nina Arsenault (2007)

Nina Arsenault (* 20. Januar 1974 in Beamsville, Ontario) ist eine kanadische Performancekünstlerin, Journalistin und ehemalige Prostituierte.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arsenault wuchs in einem Wohnwagenpark in Beamsville, Ontario auf.[1] Sie hat zwei Master-Abschlüsse.[2] Zeitweilig arbeitete sie an der York University als Dozentin für Schauspiel.[2]

Arsenault erkannte im August 1996, dass sie eine Transfrau ist.[3] Sie begann eine Geschlechtsangleichung, die sie mit der Arbeit als Webcam-Darstellerin, Stripperin und Prostituierte finanzierte.[2]

Bis 2007 schrieb Arsenault beim Torontoer LGBT-Magazin fab eine Kolumne, in der sie sich zu Transgender-Themen äußerte.

Arsenault hatte Auftritte in den Fernsehserien Train 48 und KinK, wie auch in dem Fernsehfilm Soldier's Girl. In The Jon Dore Television Show hatte sie einen Auftritt in der Episode Manly Man.[4]

Im November 2007 trat Arsenault in dem Einakter Ladylike auf.[5] Die von ihr geschriebene Show The Silicone Diaries, mit der sie durch Kanada tourte, wurde von der Kritik gelobt.[6] 2010 trat sie in dem autobiographischen Stück i was Barbie auf.[7]

Im Rahmen der Performance 40 Days and 40 Nights suchte Arsenault 2012 40 Tage lang nach spirituellen Erlebnissen, wobei die letzten elf Tage der Öffentlichkeit zugänglich waren. Unter anderem peitschte sie sich selbst aus, während sie auf einem Heimtrainer saß.[8] 2013 lebte sie während der Performance Lillex fünf Tage lang zusammen mit der Künstlerin Poppy Jackson in einer großen weißen Kiste mit Fenstern, die der Öffentlichkeit Einblicke gewährten.[9] Im gleichen Jahr ging sie mit der neuseeländischen Performancegruppe MAU auf Welttournee. Unter der Leitung von Lemi Ponifasio wirkte sie in dem Stück The Crimson House mit.[10][11][12]

Im Bereich Foto- und Videokunst arbeitete Arsenault mit Künstlern wie Bruce LaBruce, John Greyson, Jordan Tannahill und Istvan Kantor zusammen. Die Werke wurden unter anderem im Museum of Contemporary Canadian Art und an der New York University gezeigt.

Arsenault war regelmäßig Gastrednerin an nordamerikanischen Universitäten und auf Konferenzen wie Moses Znaimers Ideacity. Bei verschiedenen Organisationen warb sie für die Rechte von Transmenschen.

Arsenaults Begegnung mit Tommy Lee, der zunächst Interesse an ihr zeigte, aber die Flucht ergriff, als er von ihrer Transsexualität erfuhr, fand in den Medien Beachtung.[13] 2012 gab Arsenault bekannt, zehn Jahre zuvor mit Luka Magnotta eine Affäre gehabt zu haben.[14]

Im Februar 2019 schrieb Arsenault auf ihrer Facebook-Seite, dass ihr Computer gehackt worden und sie obdachlos sei.[15]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Judith Rudakoff (Hrsg.): Trans(per)forming Nina Arsenault – An Unreasonable Body of Work. University of Chicago Press, Chicago, 2012, ISBN 978-1-84-150571-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Nina Arsenault – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Paul McLaughlin: An interview with York grad and transgender icon Nina Arsenault. excal.on.ca, 30. März 2011, abgerufen am 12. Mai 2019.
  2. a b c Nina's Unstoppable! desire to be herself. thestar.com, 14. Juni 2007, abgerufen am 12. Mai 2019.
  3. Remy Scalza: Transgender Drama: The Silicone Diaries in Vancouver, thru Feb 25. insidevancouver.ca, 15. Februar 2012, abgerufen am 12. Mai 2019.
  4. The Jon Dore Television Show - INTV w/ Nina the Transsexual. youtube.com, 21. September 2008, abgerufen am 12. Mai 2019.
  5. Hamilton Spectator: Ladylike. thespec.com, 13. November 2007, abgerufen am 12. Mai 2019.
  6. Colin Thomas: The Silicone Diaries reveals Nina Arsenault's quest for plastic beauty. straight.com, 8. Februar 2012, abgerufen am 12. Mai 2019.
  7. Jim Rankin: Sexy transsexual Nina Arsenault on life, art and her penis. thestar.com, 11. Juni 2010, abgerufen am 12. Mai 2019.
  8. Richard Ouzounian: Nina Arsenault presents 40 Days and 40 Nights: Working Towards a Spiritual Experience. thestar.com, 15. August 2012, abgerufen am 12. Mai 2019.
  9. Interview with Poppy Jackson. outlineonline.co.uk, 19. Mai 2012, abgerufen am 12. Mai 2019.
  10. Sam Trubridge: Slow contemplation reveals an other world. theatreview.org.nz, 7. März 2014, abgerufen am 12. Mai 2019.
  11. Moos van den Broek: Poëtisch zwart-witlandschap verontrust. theaterkrant.nl, 26. Juni 2014, abgerufen am 12. Mai 2019 (niederländisch).
  12. Vassilis K. Makris: The Crimson House. vassilismakris.com, abgerufen am 12. Mai 2019.
  13. Pamela Grcic: Transsexual performer Nina Arsenault explains "The Silicone Diaries". vancouverobserver.com, 24. Februar 2012, abgerufen am 12. Mai 2019.
  14. Who is Luka Rocco Magnotta? cbc.ca, 30. Mai 2012, abgerufen am 12. Mai 2019.
  15. Facebook-Post. 17. Februar 2019, abgerufen am 12. Mai 2019.