Michael Hansen (Sänger, 1940)

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Michael Hansen auf der Grünen Woche Berlin (Januar 2009)
1. März 1989 in Berlin: Kongreß der Unterhaltungskunst der DDR
In einer Beratungspause des ersten Tages unterhielten sich Schlagersänger Michael Hansen, Mitglied des Politbüros und Sekretär des ZK der SED Kurt Hager, Chansonsängerin Barbara Kellerbauer, Rocksängerin Ines Paulke, Sängerin und Moderatorin Dagmar Frederic und Conferencier Heinz Quermann (v.r.)

Michael Hansen (* 11. Dezember 1940 in Güstrow; eigentlicher Name Klaus Schibilsky) ist ein deutscher Schlagersänger, Komponist und Produzent.

Leben

Bereits als Kind spielte Michael Hansen Klavier, Gitarre und Bass. Später sang er im Universitätschor Rostock klassische Musik. Er studierte an der Technischen Fakultät der Universität Rostock[1] und schloss das Studium 1967 als Diplomingenieur für Schiffsmaschinenbau ab. Bereits als Student sang er 1966 erfolgreich beim Rundfunk vor und produzierte noch im gleichen Jahr seinen ersten Titel Spiel nicht mit dem Glück. Er gründete eine eigene Unterhaltungs- und Jazzband Studiosi-Quintett.[2] Bald folgte sein erster bei Amiga veröffentlichter Titel Da sag ich nicht nein. Seine Aufnahmen landeten auf den vorderen Plätzen der Hitparaden.

Nach dem Studium arbeitete Hansen als Ingenieur in der Neptunwerft in Rostock, in der Freizeit machte er weiterhin Musik. Im Jahre 1966 nahm er den Künstlernamen Michael Hansen an. Im Schlagerwettbewerb der DDR 1968 erreichte er mit Regen in der Nacht und Wer hat sie gesehn gute Platzierungen. In diese Zeit fällt auch der Beginn seiner Arbeit als Komponist. In der Folgezeit gehörte Hansen in Berlin-Adlershof zum Fernsehunterhaltungsensemble.

Um den Auftritten neuen Schwung zu geben, gründete er mit drei Damen des Fernsehballetts die Gruppe Michael Hansen & die Nancies. Die Vier boten ein breites Repertoire an Unterhaltungsmusik, und – indem sie auch Folklore aus Lateinamerika und aus Russland mit einbezogen – hatten sie schließlich großen Erfolg im In- und Ausland. Bei ihren Tourneen sangen sie häufig auch Titel in der jeweiligen Landessprache.[2]

Im Jahre 1973 erwarb Hansen in Wandlitz ein Grundstück, das er mit Hilfe von Freunden und Verwandten mit einem reetgedeckten Wohnhaus bebaute. Nancy Susanne aus der Musikgruppe wurde im August 1976 seine Ehefrau.[2] Sie starb Anfang August 2008 auf dem Darß bei einem Familienausflug.[3]

In den 1980er Jahren wurde Hansen Vorsitzender der Sektion Gesangsinterpreten beim Komitee für Unterhaltungskunst der DDR. Nach der politischen Wende in der DDR begann Hansen mit Erfolg, in Wandlitz ein privates Tonstudio zu betreiben; zu seinen Kunden zählten bald auch Stars wie Lili Ivanova, Dagmar Frederic, Roberto Blanco und Gisela May.

An seinem Wohnort engagierte sich Hansen auch bald im Umweltschutz. Er gilt als einer der Gründer des Tourismusverbandes Barnim. Auch als Manager war er aktiv, er arbeitete im Internationalen Bund am Bogensee, der die Nachfolge der früheren FDJ-Bildungsstätte angetreten hatte.[2] Nach der Insolvenz dieser Einrichtung trat Hansen zusammen mit seiner Ehefrau mit Schlagern, Jazz, Rock und Folklore auf Kreuzfahrtschiffen auf.

Auf Vorschlag des Gründungsintendanten der Elblandfestspiele, Heiko Reissig, berief das Festspielpräsidium Michael Hansen zum Präsidenten der Gesellschaft Elblandfestspiele Wittenberge, des jährlich stattfindenden Operetten- und Filmmusikfestivals im Land Brandenburg.

2004 gründete Michael Hansen zusammen mit anderen engagierten Theaterschaffenden das KinderMusicalTheater in Berlin e.V., den er bis heute als Musikalischer Leiter, Komponist und Dozent unterstützt.

Alben

  • 1978: Michael Hansen (Amiga)
  • 1989: Leben und lieben (Amiga)
  • 1997: Musik ist die Welt
  • 2002: Mann, wo ist die Zeit geblieben (Doppel-CD)

Singles (teilweise zusammen mit anderen Interpreten)

  • 1968: Der alte Fischer (Horst Krüger) / Bei dir ist alles anders (alle: Amiga)
  • 1968: Freu dich (Gerd Michaelis Chor) / Dich hat die Liebe für mich bestimmt
  • 1968: Das kann doch jedem mal passieren (Volkmar Böhm) / Da sag’ ich nicht nein
  • 1969: Der Zug fährt ab / Flocken fallen (beides Duette mit Ina Martell)
  • 1969: Der erste Tanz (Ina Martell) / Ich hab’ ihr Blumen mitgebracht
  • 1970: Morgen komm’ ich zu dir / Keine ist wie du
  • 1970: Nur aus Spaß / Geh mit mir durch den Winterwald
  • 1973: Liebe für immer / Sing so wie wir
  • 1973: Ich laß mir meine Liebe nicht nehmen / Du, ich komme wieder
  • 1974: Es lag nicht am Mai / So lieb sind am Anfang doch alle
  • 1975: Lena / Regen fällt in meine Welt
  • 1975: Ich find’ immer wieder zu dir / Liebe, was ist Liebe
  • 1978: Morgen ist ein neuer Tag / Solang’ die Liebe bleibt

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Siehe dazu den Eintrag der Immatrikulation von Klaus Schibilsky im Rostocker Matrikelportal
  2. a b c d Wandlitz – Bürger- und Besucher-Information, Ausgabe 2007
  3. http://www.superillu.de/musik/Michael_Hansen_798979.html