Olivo-ponto-cerebelläre Hypoplasie

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Klassifikation nach ICD-10
Q04.3 Sonstige Reduktionsdeformitäten des Gehirns
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die Olivo-ponto-cerebelläre Hypoplasie (OPCH-Syndrom) ist eine sehr seltene angeborene Form einer Pontozerebellären Hypoplasie mit Krankheitsbeginn bereits im Mutterleibe.[1][2]

Synonyme sind: Olivopontozerebelläre Hypoplasie, fötale; PCH5; englisch Olivopontocerebellar hypoplasia, Fetal-Onset

Die Erstbeschreibung stammt aus dem Jahre 2006 von Millan S. Patel und Mitarbeitern.[3]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Häufigkeit wird mit unter 1 zu 1.000.000 angegeben, bislang wurde lediglich eine Familie beschrieben. Die Vererbung erfolgt autosomal-rezessiv.[2]

Ursache[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Erkrankung liegen Mutationen im TSEN54-Gen auf Chromosom 17 Genort q25.1 zugrunde.[4]

Klinische Erscheinungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klinische Kriterien sind:[5] Bereits intrauterin Zeichen von Krampfanfällen ausgeprägte Hypoplasie von Kleinhirn und Mittelhirn

Diagnose[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Kernspintomographie kann eine Dysplasie des Nucleus olivaris, der Pons und des Kleinhirnes, insbesondere des Kleinhirnwurmes nachgewiesen werden.

Mittels Feinultraschall kann eine Verdachtsdiagnose bereits während der Schwangerschaft gestellt werden.

Differentialdiagnose[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abzugrenzen sind andere Formen der PCH, insbesondere die PCH4.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Yasmin Namavar, Peter G Barth, Bwee Poll-The, Frank Baas: Classification, diagnosis and potential mechanisms in Pontocerebellar Hypoplasia. In: Orphanet Journal of Rare Diseases. 6, 2011, S. 50, doi:10.1186/1750-1172-6-50

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bernfried Leiber (Begründer): Die klinischen Syndrome. Syndrome, Sequenzen und Symptomenkomplexe. Hrsg.: G. Burg, J. Kunze, D. Pongratz, P. G. Scheurlen, A. Schinzel, J. Spranger. 7., völlig neu bearb. Auflage. Band 2: Symptome. Urban & Schwarzenberg, München u. a. 1990, ISBN 3-541-01727-9.
  2. a b Pontozerebelläre Hypoplasie Typ 5. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).
  3. M. S. Patel, L. E. Becker, A. Toi, D. L. Armstrong, D. Chitayat: Severe, fetal-onset form of olivopontocerebellar hypoplasia in three sibs: PCH type 5? In: American journal of medical genetics. Part A. Bd. 140, Nr. 6, März 2006, S. 594–603, doi:10.1002/ajmg.a.31095, PMID 16470708.
  4. Pontocerebellar hypoplasia type 5. In: Online Mendelian Inheritance in Man. (englisch)
  5. Rare Diseases

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]