Olympische Sommerspiele 1980/Leichtathletik – 400 m (Frauen)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 400-Meter-Lauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 39 Athletinnen aus 22 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Luschniki
Wettkampfphase 25. Juli 1980 (Vorrunde)
27. Juli 1980 (Halbfinale)
28. Juli 1980 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Marita Koch (Deutschland Demokratische Republik 1949 GDR)
Jarmila Kratochvilová (Tschechoslowakei TCH)
Christina Lathan (Deutschland Demokratische Republik 1949 GDR)
Das Luschniki-Stadion während der Eröffnungsfeier dieser Spiele

Der 400-Meter-Lauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau wurde am 25., 27. und 28. Juli 1980 im Olympiastadion Luschniki ausgetragen. 39 Athletinnen nahmen teil.

Olympiasiegerin wurde Marita Koch aus der DDR. Sie gewann vor der Tschechoslowakin Jarmila Kratochvilová und Christina Lathan, frühere Christina Brehmer, aus der DDR.

Neben den Medaillengewinnerinnen startete auch Gabriele Löwe für die DDR. Auch sie erreichte das Finale und wurde dort Sechste.
Die Österreicherin Karoline Käfer scheiterte in der Vorrunde.
Läuferinnen aus der Schweiz und Liechtenstein nahmen nicht teil. Athletinnen aus der Bundesrepublik Deutschland waren wegen des Olympiaboykotts ebenfalls nicht dabei.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 48,60 s Marita Koch (Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR) Turin, Italien 4. August 1979[1]
Olympischer Rekord 49,29 s Irena Szewińska (Polen 1944 Polen) Finale OS Montreal, Kanada 29. Juli 1976

Rekordverbesserung

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Die Olympiasiegerin Marita Koch aus der DDR verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Finale am 28. Juli um 41 Hundertstelsekunden auf 48,88 s und blieb damit als erste Läuferin bei Olympischen Spielen unter 49 Sekunden. Ihren eigenen Weltrekord verfehlte sie um 28 Hundertstelsekunden.

Durchführung des Wettbewerbs

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Die Athletinnen traten am 25. Juli zu fünf Vorläufen an. Die jeweils drei Laufbesten – hellblau unterlegt – sowie die nachfolgend Zeitschnellste – hellgrün unterlegt – kamen ins Halbfinale am 27. Juli. Hier qualifizierten sich die vier Laufbesten – wiederum hellblau unterlegt – für das Finale, das am 28. Juli stattfand.

25. Juli, 19:45 Uhr: Vorläufe
27. Juli, 19:15 Uhr: Halbfinale
28. Juli, 20.20 Uhr: Finale[2]

Anmerkungen:

  • Alle Zeiten sind in Ortszeit Moskau (UTC+3) angegeben.
  • Auf der Zeittafel des Offiziellen Berichts wird fälschlicherweise ein zusätzlicher Lauf am 24. Juli um 12.50 Uhr angegeben.[2] Zudem wird das Halbfinale für den 26. Juli angezeigt, was so ebenfalls nicht korrekt ist. Sowohl in der Datenbank SportsReference[3] als auch in der Ergebnisliste des Offiziellen Berichts[4] ist dieser zusätzliche Lauf nicht aufgelistet, außerdem wird für das Halbfinale mit dem 27. Juli übereinstimmend der korrekte Termin angegeben.

Datum: 25. Juli 1980, ab 19:45 Uhr[4]

Platz Name Nation Zeit
1 Christina Lathan Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 51,33 s
2 Ilona Pál Ungarn 1957 Ungarn 51,99 s
3 Michelle Probert IOCIOC Großbritannien 52,16 s
4 Swobodka Damjanowa Bulgarien 1971 Bulgarien 52,23 s
5 Niculina Lazarciuc Rumänien 1965 Rumänien 52,52 s
6 Ann-Louise Skoglund Schweden Schweden 52,78 s
7 Kehinde Vaughan Nigeria Nigeria 53,54 s
8 Eugenia Osho-Williams Sierra Leone Sierra Leone 1:00,44 min
Platz Name Nation Zeit
1 Nina Sjuskowa Sowjetunion 1955 Sowjetunion 51,42 s
2 Linsey Macdonald IOCIOC Großbritannien 52,57 s
3 Rossiza Stamenowa Bulgarien 1971 Bulgarien 52,71 s
4 Maria Samungi Rumänien 1965 Rumänien 52,89 s
5 Sophie Malbranque IOCIOC Frankreich 53,46 s
6 Hala El-Moughrabi Syrien Syrien 59,33 s
7 Xiomara Larios Nicaragua Nicaragua 1:01,50 min
DNS Rita Battiglieri IOCIOC Italien
Sprint der Frauen,
dargestellt auf einer Briefmarke
Platz Name Nation Zeit
1 Irina Nasarowa Sowjetunion 1955 Sowjetunion 51,66 s
2 Pirjo Häggman Finnland Finnland 52,56 s
3 Irena Szewińska Polen Polen 52,57 s
4 Karoline Käfer Osterreich Österreich 52,82 s
5 Erica Rossi IOCIOC Italien 52,98 s
6 Judit Forgács Ungarn 1957 Ungarn 53,06 s
7 Marième Boye Senegal Senegal 55,16 s
Platz Name Nation Zeit
1 Joslyn Hoyte-Smith IOCIOC Großbritannien 52,24 s
2 Gabriele Löwe Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 52,43 s
3 Grażyna Oliszewska Polen Polen 52,62 s
4 Mary Akinyemi Nigeria Nigeria 52,64 s
5 Elena Tărîţă Rumänien 1965 Rumänien 52,96 s
6 Malena Andonowa Bulgarien 1971 Bulgarien 53,30 s
7 Anne Michel IOCIOC Belgien 54,22 s
8 Acacia Mate Mosambik Volksrepublik 1975 Mosambik 1:00,90 min
Platz Name Nation Zeit
1 Jarmila Kratochvilová Tschechoslowakei Tschechoslowakei 51,04 s
2 Marita Koch Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 51,06 s
3 Ljudmila Tschernowa Sowjetunion 1955 Sowjetunion 51,51 s
4 Małgorzata Dunecka Polen Polen 51,81 s
5 Rosine Wallez IOCIOC Belgien 52,00 s
6 Gloria Ayanlaja Nigeria Nigeria 53,55 s
7 Ruth Williams-Simpson Jamaika Jamaika 55,59 s
8 Trần Thị Ngọc Anh Vietnam Vietnam 1:00,62 min

Datum: 27. Juli 1980, ab 19:15 Uhr[4]

Platz Name Nation Zeit
1 Marita Koch Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 50,57 s
2 Gabriele Löwe Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 50,85 s
3 Pirjo Häggman Finnland Finnland 51,02 s
4 Nina Sjuskowa Sowjetunion 1955 Sowjetunion 51,12 s
5 Ljudmila Tschernowa Sowjetunion 1955 Sowjetunion 51,30 s
6 Joslyn Hoyte-Smith IOCIOC Großbritannien 51,47 s
7 Małgorzata Dunecka Polen Polen 51,93 s
8 Rossiza Stamenowa Bulgarien 1971 Bulgarien 52,96 s
Platz Name Nation Zeit
1 Christina Lathan Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 50,16 s
2 Irina Nasarowa Sowjetunion 1955 Sowjetunion 50,18 s
3 Jarmila Kratochvilová Tschechoslowakei Tschechoslowakei 50,79 s
4 Linsey Macdonald IOCIOC Großbritannien 51,60 s
5 Michelle Probert IOCIOC Großbritannien 51,89 s
6 Ilona Pál Ungarn 1957 Ungarn 51,99 s
7 Grażyna Oliszewska Polen Polen 52,36 s
8 Irena Szewińska Polen Polen 53,13 s
Favoritensieg für die Weltrekordinhaberin Marita Koch

Datum: 28. Juli 1980, 20:20 Uhr[4]

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Marita Koch Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 48,88 s OR
2 Jarmila Kratochvílová Tschechoslowakei Tschechoslowakei 49,46 s
3 Christina Lathan Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 49,66 s
4 Irina Nasarowa Sowjetunion 1955 Sowjetunion 50,07 s
5 Nina Sjuskowa Sowjetunion 1955 Sowjetunion 50,17 s
6 Gabriele Löwe Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 51,33 s
7 Pirjo Häggman Finnland Finnland 51,35 s
8 Linsey Macdonald IOCIOC Großbritannien 52,40 s

Wegen des Olympiaboykotts waren unter anderem die US-Amerikanerinnen nicht dabei. Allerdings wurden sie auch nicht zu den Medaillenkandidatinnen gezählt. Dies waren die Läuferinnen aus der Sowjetunion und der DDR. Eindeutige Favoritin war dabei Marita Koch, die Weltrekordhalterin und Europameisterin von 1978. Die Olympiasiegerin von 1976, die Polin Irena Szewińska, war bei ihrer fünften Olympiateilnahme im Halbfinale ausgeschieden.

Im Finalrennen legte Koch vom Start weg ein hohes Tempo vor. Auch die Tschechoslowakin Jarmila Kratochvílová war auf den ersten dreihundert Metern sehr schnell und lag zu Beginn der Zielgeraden nicht weit zurück an zweiter Stelle. Hinter ihr folgten fast gleichauf Irina Nasarowa, UdSSR, und Christina Lathan, die unter ihrem Namen Christina Brehmer 1978 Vizeeuropameisterin geworden war. Auf den letzten hundert Metern spielte Marita Koch ihre Stärke voll aus, vergrößerte den Abstand zu ihren Gegnerinnen und wurde Olympiasiegerin. Dabei verbesserte sie den olympischen Rekord erstmals auf einen Wert unter 49 Sekunden. Jarmila Kratochvílová musste am Schluss hart um die Silbermedaille kämpfen, hielt aber ihren Platz gegen die stark aufkommende Christina Lathan, für die es zu Bronze reichte. Irina Nasarowa und ihre Landsfrau Nina Sjuskowa belegten die nächsten Ränge. Zum ersten Mal wurde ein Rennen beendet, in dem die ersten drei Frauen unter 50 Sekunden blieben.[3]

Jarmila Kratochvilová gewann die erste tschechoslowakische Medaille in dieser Disziplin.

Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 400 m - Women, sport-record.de, abgerufen am 2. November 2021
  2. a b Official Report, Games of the XXII Olympiad, Moscow 1980, v.3 (englisch/französisch), S. 17 (PDF, 28.260 KB), abgerufen am 2. November 2021
  3. a b Athletics at the 1980 Moskva Summer Games: Women's 400m, archiviert bei wayback (Internet Archive), sports-reference.com (englisch), abgerufen am 2. November 2021
  4. a b c d Official Report, Games of the XXII Olympiad, Moscow 1980, v.3 (englisch/französisch), S. 75 (PDF, 28.260 KB), abgerufen am 2. November 2021