Paul Wever

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Paul Wever (* 28. Januar 1893 in Langenberg bei Wörth am Rhein; † 11. August 1944 in Aix-en-Provence) war ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Vizeadmiral der Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg.

Karriere

Kaiserliche Marine und Erster Weltkrieg

Wever trat am 1. April 1912 als Seekadett in die Kaiserliche Marine (Crew 12) ein. Er absolvierte die Grundausbildung und anschließend die Basisausbildung bis zum 11. März 1913 auf dem als Schulschiff genutzten Schweren Kreuzer SMS Hansa. Am 12. April 1913 wurde er zum Fähnrich zur See ernannt. Daraufhin kam er zur weiteren Ausbildung an die Marineschule in Flensburg-Mürwik und absolvierte ab dem 1. April 1914 spezielle Kurse in Artillerie-, Infanterie- und Torpedowesen. Die Schulungen wurden durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs abgebrochen und Wever versah ab dem 2. August 1914 Dienst auf dem Kleinen Kreuzer SMS Stuttgart. Am 25 März 1915 wurde er zum Leutnant zur See befördert. Anschließend wurde er ab dem 16. Dezember 1916 auf dem Kleinen Kreuzer SMS Emden eingesetzt, der sich zu dieser Zeit noch in der Erprobung befand. Im September 1917 nahm er dann am U-Boottraining an der U-Bootschule in Neustadt in Holstein teil, bevor er im Dezember 1917 als Wachoffizier auf das U-Boot SM UC 52 versetzt wurde. Am 25. Dezember 1917 erfolgte die Beförderung zum Oberleutnant. In dieser Dienststellung verblieb Wever bis in den Oktober 1918. Danach tat er Dienst als Ausbilder für Wasserbombenangriffe auf getauchte U-Boote auf dem Hilfsschiff SMS Meteor.

Reichsmarine und Kriegsmarine

Auf der Meteor blieb Wever bis zum Dezember 1918 und wurde anschließend beurlaubt. Vom 3. Juni 1920 bis zum 31. März 1922 wurde er dann als Flaggleutnant im Stab des Befehlshabers der Ostseestreitkräfte eingesetzt. In diese Dienstzeit fiel die Beförderung zum Kapitänleutnant am 1. September 1922. Anschließend diente er bis zum 22. Dezember 1923 als Torpedo-Offizier auf dem Kleinen Kreuzer Thetis und war danach bis zum 5. Oktober 1927 Adjutant und Referent bei der Inspektion des Torpedo- und Minenwesens. Danach folgte die Admiralstabsausbildung bis zum 23. März 1929. Anschließend wurde Wever kurzzeitig zur Verfügung des Chefs der Marinestation Ostsee gestellt. Ab dem 17. April 1929 versah er dann Dienst als Navigationsoffizier auf dem Leichten Kreuzer Königsberg und wurde in dieser Dienststellung am 1. Oktober 1930 zum Korvettenkapitän befördert. Am 28. Oktober 1930 wurde Wever dann Chef der Flottenabteilung der Marineleitung und wurde anschließend ab dem 17. Januar 1933 Marineattaché an den Deutschen Botschaften in Paris und Madrid. Am 1. Januar 1936 erfolgte die Beförderung zum Fregattenkapitän. Danach diente Wever als Erster Offizier auf dem Panzerschiff Admiral Graf Spee und wurde in dieser Zeit am 1. April 1937 zum Kapitän zur See ernannt. Ab dem 31. Mai 1937 diente er dann als Chef des Stabes erneut bei der Inspektion des Torpedo- und Minenwesens eingesetzt und war zwischen dem 19. Juli und dem 17. August 1937 auch noch stellvertretender Inspekteur der Inspektion des Bildungswesens. Ab dem 15. Juni 1938 übernahm Wever dann den Leichten Kreuzer Emden als Kommandant und war anschließend ab dem 6. Mai 1939 zur Verfügung des Kommandierenden Admirals der Marinestation der Nordsee gestellt. Dann führte er vom 23. August bis zum 4. Dezember 1939 als Chef den Stab des Marinegruppenkommandos West. Anschließend war er vom 1. Januar bis zum 21. Juni 1940 als Chef der Abteilung Nachrichtenauswertung (3/SKL) im Oberkommando der Marine tätig und vom 22. Juni 1940 bis zum 15. Januar 1943 Marinechef der Deutschen Waffenstillstandskommission für Frankreich in Wiesbaden. Am 1. September 1941 wurde er zum Konteradmiral befördert. Ab dem 16. Januar wurde Wever zur Verfügung des Kommandeurs der Marinegruppe West gestellt und schließlich am 2. September 1943 zum Kommandierenden Admiral der französischen Südküste ernannt. In dieser Dienststellung erfolgte am 1. Oktober 1943 noch die Beförderung zum Vizeadmiral. Am 11. August 1944 erlag Wever einem Herzinfarkt.

Literatur

  • Dermot Bradley (Hrsg.), Hans H. Hildebrand, Ernst Henriot: Deutschlands Admirale 1849–1945. Die militärischen Werdegänge der See-, Ingenieur-, Sanitäts-, Waffen- und Verwaltungsoffiziere im Admiralsrang. Band 3: P–Z. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1499-3.