Pēteris Ugrjumovs

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Pēteris Ugrjumovs
Pēteris Ugrjumovs (1998)
Pēteris Ugrjumovs (1998)
Zur Person
Geburtsdatum 21. Januar 1961
Nation Sowjetunion Sowjetunion
Russland Russland
Lettland Lettland
Disziplin Straße
Karriereende 1999
Internationale Team(s)
1989–1990
1991–1992
1993–1995
1996–1997
1998–1999
Alfa Lum
Seur
Mecair / Gewiss
Roslotto-ZG Mobili
Ballan / Alessio
Letzte Aktualisierung: 15. September 2017

Pēteris Ugrjumovs, bis 2005 Pjotr Sergejewitsch Ugrjumow (russisch Пётр Сергеевич Угрюмов), auch Pjotr Ugrumov, (* 21. Januar 1961 in Riga, Lettische SSR) ist ein ehemaliger Radrennfahrer. Nacheinander besaß er die sowjetische, die russische sowie die lettische Staatsbürgerschaft.

Sportlicher Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1981 wurde Pjotr Sergejewitsch Ugrjumow sowjetischer Meister im Einzelzeitfahren. Von 1983 bis 1985 sowie 1987 und 1988 fuhr er in der sowjetischen Mannschaft die Internationale Friedensfahrt mit.[1] Sein bestes Ergebnis hatte er dabei 1988 als Dritter der Gesamtwertung.[2] 1983 gewann er eine Etappe der Tour de Bretagne, im Jahr darauf den Prolog der Friedensfahrt sowie die Nachwuchsrundfahrt Giro Ciclistico d’Italia. 1983 startete er erstmals bei den UCI-Straßen-Weltmeisterschaften und wurde als 59. im Straßenrennen der Amateure klassiert.[3] 1986 errang er ein weiteres Mal den Titel des sowjetischen Zeitfahrmeisters. Nationale Meistertitel gewann er auch im Straßenrennen (1986) und im Etappenfahren (1984).[4] Im Milk Race 1986 gewann er die Bergwertung. 1987 war er in der Région Pays de la Loire Tour erfolgreich.

1989 wurde Ugrjumow Profi. Bei der Tour de France 1994 wurde er nach dem Ausstieg des Schweizers Tony Rominger der größte Widersacher von Miguel Indurain. Er gewann zwei schwere Bergetappen in den Alpen hintereinander und belegte im Abschlussklassement Rang zwei mit 5:39 Minuten Rückstand auf Induráin. In diesem Jahr fuhr er für das Team Gewiss-Balan, das von dem Mediziner Michele Ferrari betreut wurde. Nachdem sich dieser in einem Interview verharmlosend über Doping mit EPO geäußert hatte, wurde er vom Team umgehend entlassen.[5]

Beim Giro d’Italia 1995 belegte Ugrjumow Rang drei hinter Tony Rominger und seinem Teamkollegen Jewgeni Berzin, wobei sich Ugrjumow und Berzin mehr auf ihre Rivalität untereinander konzentrierten als Rominger anzugreifen.[6] Der Verdacht, dass er in seiner Zeit beim Team Ballan EPO-Doping betrieben hatte, wurde später bestätigt. Seine Proben aus dem Jahr 1995 wiesen einen Hämatokritwert von 60 auf.[7]

1996 wurde er beim Giro d’Italia Vierter, Siebter der Tour de France und startete im Straßenrennen der Olympischen Spiele in Atlanta und belegte Platz 58.

Name, Herkunft und Staatsbürgerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Geburtsname von Pēteris Ugrjumovs lautete Pjotr Sergejewitsch Ugrjumow (russisch Пётр Сергеевич Угрюмов). 1989 zog er nach Italien. 1997 lief sein sowjetischer Pass aus; er beantragte die russische Staatsbürgerschaft. 2005 bekam er die lettische Staatsbürgerschaft und heißt seitdem offiziell Pēteris Ugrjumovs.[8] Offensichtlich behielt er seine russische Staatsangehörigkeit denn er startete für Russland bei den Olympischen Spielen 1996.

Erfolge (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1981
  • Sowjetunion Sowjetischer Meister – Einzelzeitfahren
1983
1984
1986
  • Sowjetunion Sowjetischer Meister – Straßenrennen
1993
1994

Grand-Tour-Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grand Tour19891990199119921993199419951996199719981999
Maglia Rosa Giro d’ItaliaGiro1682022434DNF40DNF
Gelbes Trikot Tour de FranceTour4527
Goldenes Trikot Vuelta a EspañaVuelta8
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Friedensfahrt Statistiken
  2. Maik Märtin: 50 Jahre Course de la Paix. Agentur Construct, Leipzig 1998, S. 261.
  3. Rene Jacobs u. a. (Hrsg.): Velo. Dendermonde 1984, S. 131.
  4. Deutscher Radsport-Verband der DDR (Hrsg.): Der Radsportler. Nr. 15/1988. Berlin 1988, S. 8.
  5. 1994/1995: Die Ära Gewiss-Ballan. In: cycling4fans. Abgerufen am 7. Oktober 2017.
  6. Ein Taktik-Fuchs und zwei Streithähne. radsport-news.com, 8. Mai 2017, abgerufen am 22. Mai 2017.
  7. Cycling4Fans Historisches: Gewiss-Ballan 94/95. In: cycling4fans.de. 15. Dezember 1994, abgerufen am 9. Januar 2020.
  8. [1]