Połom (Powiat Szczycieński)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Połom
?
Połom (Polen)
Połom (Polen)
Połom
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Szczytno
Gmina: Świętajno
Geographische Lage: 53° 38′ N, 21° 21′ OKoordinaten: 53° 37′ 37″ N, 21° 21′ 15″ O
Einwohner: 32 (2011)
Postleitzahl: 11-150[1]
Telefonvorwahl: (+48) 89
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK 59 (nördlich von Spychowo) → Połom
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Połom (deutsch Polommen) ist ein Ort in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Landgemeinde Świętajno (deutsch Schwentainen) im Powiat Szczycieński (Kreis Ortelsburg).

Dorfstraße in Połom

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Połom liegt am Südufer des Drusener Sees (polnisch Jezioro Zdróżno) in der südlichen Mitte der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 28 Kilometer südöstlich der früheren Kreisstadt Mrągowo (deutsch Sensburg) und 25 Kilometer östlich der jetzigen Kreismetropole Szczytno (deutsch Ortelsburg).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich bestand Polommen aus mehreren kleinen Gehöften[2]. Mit dem Wohnplatz Dieblitzthal (nicht mehr existent) wurde der Ort[3] 1874 in den neu errichteten Amtsbezirk Kelbonken (Stare Kiełbonki) eingegliedert[4], der – 1938 in „Amtsbezirk Kelbunken“ umbenannt – bis 1945 bestand und zum Kreis Sensburg im Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Polommen gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Polommen stimmten 60 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[5]

Als 1945 in Kriegsfolge das gesamten südliche Ostpreußen an Polen fiel, war auch Polommen davon betroffen. Es erhielt die polnische Namensform „Połom“. Heute ist es eine Ortschaft im Verbund der Landgemeinde Świętajno (Schwentainen) im Powiat Szczycieński (Kreis Ortelsburg), bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Einwohnerzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Anzahl
1818 28[3]
1839 48
1871 70
1885 95
1898 126
1905 106
1910 111
1933 79
1939 68
2011 32[6]

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1945 war Polommen in die evangelische Kirche Puppen[7] (heute polnisch Spychowo) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die katholische St.-Adalbert-Kirche Sensburg[3] (heute polnisch Mrągowo) im damaligen Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Połom zur evangelischen Pfarrei Szczytno (Ortelsburg) in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, außerdem zur katholischen Pfarrei Spychowo im jetzigen Erzbistum Ermland.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Połom liegt abseits vom Verkehrsgeschehen und ist lediglich auf einem Landweg von der Landesstraße 59 zu erreichen, der nördlich von Spychowo abzweigt und zum Jezioro Zdróżno (Drusener See) führt. Eine Anbindung an das Schienennetz besteht nicht.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Połom (Powiat Szczycieński) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 951
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Polommen
  3. a b c Polommen (Landkreis Sensburg) bei GenWiki
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Kelbonken/Kelbunken
  5. Herbert Marzian, Csaba Kenez: „Selbstbestimmung für Ostdeutschland – Eine Dokumentation zum 50 Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920“; Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 114
  6. Wieś Połom w liczbach
  7. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 497