Poon Lim

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Poon Lim

Poon Lim BEM (auch: Lim Poon; * 8. März 1918 in Hainan, China; † 4. Januar 1991 in New York City, USA) war ein chinesischer Seemann, der nach einem Schiffbruch 133 Tage auf einem Floß durch den Südatlantik trieb und Rekordhalter im alleinigen Überleben auf hoher See ist.[1]

Das Schiffsunglück[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis nach dem Zweiten Weltkrieg war das Anheuern chinesischer Seeleute bei der britischen Handelsflotte gängige Praxis.[2] So kam es, dass Poon Lim 1942 als Schiffssteward mit an Bord war, als die britische Benlomond aus Kapstadt ablegte. Am 23. November 1942 wurde das Schiff jedoch vom deutschen U-Boot U 172 torpediert und versenkt. Eine Rettungsweste half Lim daraufhin, die ersten Stunden zu überleben. Er trieb mit ihr durchs Meer, bis er später ein Rettungsfloß entdeckte und es erklimmen konnte. Das hölzerne Floß war etwa 2,4 m² groß und hatte einige Konserven mit Dosenbrot, Wasser, bengalische und elektrische Leuchten an Bord. Die knappen Vorräte ließen Lim sparsam mit der Nahrung umgehen. Er erlaubte sich nur einige Schluck Wasser, sowie zwei Stück Brot morgens und abends. Damit, so berechnete er, könnte er einen Monat lang auskommen.

Zwei Mal glaubte sich Lim gerettet, als er ein Frachtschiff und später ein Schiff der United States Navy passierte: Doch sein Schreien wurde ignoriert. Auch ein deutsches U-Boot sichtete Lim, überließ ihn aber seinem Schicksal.

Poon Lim trieb 133 Tage durchs Meer, bis er schließlich am 5. April 1943 gerettet wurde. Er war der einzige Überlebende der 55 Mann starken Crew der Benlomond.[3] Der britische König Georg VI. verlieh ihm als Anerkennung seiner Leistung die British-Empire-Medaille.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • David Wallechinsky, Irving Wallac: Poon Lim – Man on the Raft. In: The People's Almanac. (Online-Version auf trivia-library.com; abgerufen am 16. Oktober 2008)
  • Ruthanne Lum McCunn: Sole Survivor: A Story of Record Endurance at Sea. Beacon Press, 1991 (schriftstellerische Bearbeitung des Stoffes, die auf Interviews mit Poon Lim basiert).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sole Survivor: A Story of Record Endurance at Sea (Memento vom 7. September 2008 im Internet Archive)
  2. Chinese in Britain. Episode 3: From ship to shore. BBC Radio 4, abgerufen am 16. Oktober 2008.
  3. Tells of 132 Days on Raft. Archiv der New York Times, abgerufen am 16. Oktober 2008.
  4. Poon Lim Awarded Medal for 133 Days on Life Raft. Archiv von chicagotribune.com, abgerufen am 16. Oktober 2008.