Preßnitz (Fluss)
Preßnitz | ||
Rad- und Wanderweg über die Preßnitz. | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 54264 | |
Lage | Tschechien; Sachsen, Deutschland | |
Flusssystem | Elbe | |
Abfluss über | Zschopau → Freiberger Mulde → Mulde → Elbe → Nordsee | |
Quellgebiet | Bei Horní Halže 50° 26′ 0″ N, 13° 5′ 0″ O | |
Mündung | Bei Wolkenstein in die ZschopauKoordinaten: 50° 38′ 17″ N, 13° 4′ 12″ O 50° 38′ 17″ N, 13° 4′ 12″ O | |
Mündungshöhe | 395,5 m
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Abfluss am Pegel Streckewalde[1] AEo: 206 km² Lage: 1,8 km oberhalb der Mündung |
NNQ (4. Okt. 1932) MNQ 1921/2009 MQ 1921/2009 Mq 1921/2009 MHQ 1921/2009 HHQ (13. Aug. 2002) |
0 l/s 553 l/s 2,95 m³/s 14,3 l/(s km²) 29,3 m³/s 145 m³/s |
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Die Preßnitz (tschechisch: Přísečnice oder Přísečný potok) ist ein rechter Nebenfluss der Zschopau in Sachsen und Tschechien.
Verlauf
Sie entspringt im böhmischen Erzgebirge in der Roten Sudel bei Ober Hals (Horní Halže), nordwestlich der Bergstadt Kupferberg (Měděnec).
In ihrem Oberlauf durch das Bergbaugebiet von Orpus (Mezilesí u Přisečnice) bis zur Einmündung des aus Dörnsdorf (Dolina) kommenden Hammerbaches (Hamerský potok) wurde sie früher Hammerlebach genannt.
Auf dem weiteren Verlauf der Preßnitz nach Norden befand sich früher die alte Bergstadt Preßnitz (Přísečnice), die im Jahre 1973 einschließlich der Nachbarorte Reischdorf (Rusová) und Dörnsdorf (Dolina) aufgegeben wurde, um an ihrer Stelle die Preßnitz zu stauen und eine Talsperre zu errichten. 1976 war der Bau der Trinkwassertalsperre Preßnitz (vodní nádrž Přisečnice) abgeschlossen.
Nördlich der Talsperre an der Grenze zu Sachsen liegt der Ort Christophhammer (Kryštofovy Hamry), in dem sich eines der sieben Blaufarbenwerke in Böhmen, das Blaufarbenwerk St. Christoph befand.
Bei Schmalzgrube, dem ersten sächsischen Ort an der Preßnitz, mündet das von Jöhstadt kommende Schwarzwasser ein. Auf dem Weg nach Steinbach liegt im Preßnitztal das Schaubergwerk Andreas Gegentrum Stolln. Wegen der vor Ort vorhandenen Eisenerzlagerstätten, der starken Wasserkraft und dem einfachen Holzerwerb in den umliegenden Wäldern waren entlang der Preßnitz bis in das 19. Jahrhundert hinein zahlreiche Hammerwerke in Betrieb, so in Schmalzgrube, Ober-, Mittel- und Niederschmiedeberg.
In Niederschmiedeberg wurden von 1955 bis 2001 Kühlschränke produziert. Das Werk entwickelte 1993 unter dem Markennamen FORON den ersten FCKW- und FKW-freien Kühlschrank.
Oberhalb der Stadt Wolkenstein mündet die Preßnitz in die Zschopau.
Zwischen Wolkenstein und Jöhstadt verlief von 1892 bis 1986 parallel zur Preßnitz die Schmalspurbahn Wolkenstein–Jöhstadt. Nach deren Stilllegung entstand zwischen Wolkenstein und Steinbach ein Wander- und Radweg auf dem ehemaligen Bahndamm, von dem aus der Verlauf der Preßnitz gut zu verfolgen ist. Zwischen Steinbach und Jöhstadt wurde zwischen 1995 und 2000 auf dem alten Bahndamm die Museumsbahn Preßnitztalbahn aufgebaut.
Einzelnachweise
- ↑ Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Elbegebiet, Teil I 2009. (PDF; 5,2 MB) In: lhw.sachsen-anhalt.de. Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt, 2012, S. 145, abgerufen am 20. Januar 2013.
Literatur
- Bernd Schreiter: Hammerwerke im Preßnitz- und Schwarzwassertal. Streifzüge durch die Geschichte des oberen Erzgebirges. Heft 14. Annaberg-Buchholz 1997. Download (pdf 200 KB)
- Karl-Heinz Melzer: Das Preßnitztal. Bildverlag Böttger GbR, Witzschdorf 2012, ISBN 978-3-937496-46-7.