Radim Cepek

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Radim Cepek
Radim Cepek 2011 als Spielertrainer von Chodov Prag
Personenbezogene Informationen
Geburtstag 6. Dezember 1975
Geburtsort HavířovTschechien
Grösse 185 cm
Spielerbezogene Informationen
Position Center/Stürmer
Schusshand rechts
Vereine als Aktiver1
Jahre Verein Sp T A Pt
1993–1996 FBC Ostrava 59 76 51 127
1996–1998 TJ Tatran Střešovice 56 60 25 85
1998–1999 IBF Tranas
1999–2000 Tatra Střešovice 31 21 19 40
2000–2001 Växjö IBK 16 11 1 12
2001–2002 Tatra Střešovice 24 24 19 43
2002–2006 HC Rychenberg Winterthur 84 103 70 173
2006–2007 UHC Dietlikon
2007–2008 UHC Waldkirch-St. Gallen 21 27 27 54
2008–2010 HC Rychenberg Winterthur 51 41 42 83
2010 Grasshopper-Club Zürich 14 14 10 24
2011–2013 TM JM Pedro Perez Chodov 62 30 45 75
Nationalmannschaft2
1994–2008 Tschechien 127 72 72 144
Stationen als Trainer
2003–2006 HC Rychenberg Winterthur (Spielertrainer)
2006–2007 UHC Dietlikon (Spielertrainer)
2007–2008 UHC Waldkirch-St. Gallen (Spielertrainer)
2008–2010 HC Rychenberg Winterthur (Spielertrainer)
2010 Grasshopper-Club Zürich (Spielertrainer)
2011–2013 TM JM Pedro Perez Chodov (Spielertrainer)
2013–2016 TM JM Pedro Perez Chodov
2012–2016 Tschechische Nationalmannschaft
2016–2017 FBC Start98 Prag
2017– Zug United U21
1 Angegeben sind nur Liga- und Playoff-Spiele.
Stand: 24. September 2016

2 Stand: 24. September 2016

Radim Cepek (* 6. Dezember 1975 in Havířov) ist ein tschechischer Unihockeyspieler und -trainer. Er ist wohl der bekannteste tschechische Unihockeyspieler[1] und mit 127 Spielen (72 Tore und gleich viele Assists) Rekordinternationaler seines Landes. 2010 wurde er vom schwedischen Unihockeymagazin «Innebandymagazine» als einziger Nicht-Skandinavier in einer Top-Ten-Rangliste zum fünftbesten Spieler der Welt gekürt.[2]

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cepek wurde am 6. Dezember 1975 in Havířov in der Tschechoslowakei geboren. Er wuchs in einer sportlichen Familie auf, sein Vater Zdeněk Cepek spielte Eishockey bei AZ Havířov, wurde später deren Trainer und 2010 in die Hall of Fame des Vereins aufgenommen. Auch seine Cousins und sein Onkel spielten Eishockey und seine jüngere Schwester Susan Cepek machte zuerst Leichtathletik und spielte später ebenfalls für Tatran Střešovice Unihockey in der höchsten tschechischen Liga. Auch Radim Cepeks Weg begann mit Eishockey, dass er mit 5 Jahren zu spielen begann. Er besuchte eine spezielle Primarschule, neben der er fünf Mal in der Woche trainieren konnte. Er durchlief dabei den gesamten Nachwuchs des AZ Havířov und wechselte erst 1987 mit 17 Jahren zum Unihockey, was zu dieser Zeit in Tschechien entstand. Unihockey lernte er in Ostrava kennen, wo er von 1990 bis 1994 eine Hochschule für Maschinenbau (Střední průmyslová škola stavební Ostrava) besuchte und dort das erste Mal mit dem neuen Sport in Berührung kam und zu trainieren begann. Ein anschließendes, 1996 begonnenes, Studium an der Technischen Universität Ostrava brach er zwei Jahre später ab.[3]

1993 gründete er zusammen mit seinem Freund Ondřej Vašíček den Unihockeyverein Dream Team Ostrava, mit dem er 1993/94 an den ersten tschechischen Unihockeymeisterschaften teilnahm, die dazumals noch zehn Mannschaften umfasste. Die Mannschaft schloss die erste Saison auf dem zweiten Platz ab. Auch in den kommenden zwei Saisons verpasste das Team den Titelgewinn jeweils nur knapp, in der letzten Saison unter dem neuen Namen FBC Ostrava.[4] Zum Abschluss seiner Zeit in Ostrava war er auch bei der ersten Austragung der Unihockey-Weltmeisterschaften im Jahr 1996 Teil des tschechischen Nationalkaders und bestritt zuvor auch die beiden Europameisterschaften 1994 und 1995.[5]

Danach wechselte er zum tschechischen Großverein TJ Tatran Střešovice nach Prag. Dort verlor er beim ersten Mal durchgeführte Playofffinale und musste sich wiederum mit dem zweiten Platz begnügen. Erst 1998 war der Fluch der zweiten Plätze besiegt und er konnte 1998 seinen ersten Meistertitel feiern. Danach startete Cepek seine internationale Karriere, zuerst mit einem einjährigen Ausflügen in die zweite schwedische Liga zum IBF Tranas, wonach er wieder zu Střešovice zurückkehrte. Zurück in Prag beendete er ein weiteres Mal die Meisterschaft auf dem zweiten Platz und wechselte nach wenigen Spielen in der neuen Saison erneut nach Schweden. Diesmal ging er zum Växjö IBK und spielte damit als erster Tscheche in der Elitserien, der höchsten schwedischen Liga. Die Mannschaft beendete die Meisterschaft jedoch auf dem 15. Platz und stieg damit an. Cepek selbst kehrte ein zweites Mal aus Schweden zu Tatra Střešovice, mit denen er in der Saison 2001/02 seinen zweiten Meistertitel holte. In den Jahren 2001, 2002 und 2003 wurde er zum tschechischen Unihockeyspieler des Jahres gewählt.[6]

2002 wechselte der Center in die Schweiz zum HC Rychenberg Winterthur, wo er bereits in seiner ersten Saison zum Topscorer der Nationalliga A avancierte. In Winterthur blieb Cepek vier Jahre lang und erzielte für sein Team insgesamt 111 Tore[7], konnte jedoch nie einen Meistertitel gewinnen. Ab der zweiten Saison arbeitete er ebenfalls als Assistenztrainer und in der letzten Saison war er Spielertrainer, jedoch noch nicht Cheftrainer des Teams. Während seiner ersten Winterthurer Zeit gewann er an der WM 2004 zusammen mit der Nationalauswahl Silber. Nach vier Jahren wechselte er als Spielertrainer zuerst für eine Saison zum 1. Liga-Verein UHC Dietlikon und heuerte danach – nach gescheiterten Vertragsverhandlungen mit Winterthur[8] – für eine Saison zum Zweitligisten UHC Waldkirch-St.Gallen, mit denen er den Aufstieg in die Nationalliga A meisterte. Danach kehrte er zurück nach Winterthur, wo er das Team als Spielertrainer während zweier Jahre führte.[7] Dort wurde er nach einer erfolgreichen Saison 2009/10, bei denen er Winterthur ins Playofffinale führte, zum «Coach des Jahres»[1] gewählt. Nach diesem Erfolg wechselte der Tscheche zu GC.

Noch im Jahr seines Wechsels zu GC wurde er dann überraschend nicht mehr für das Kader der Unihockey-WM 2010 nominiert, was der Star des tschechischen Nationalteams, der bis dahin an allen sieben Austragungen der Weltmeisterschaften teilgenommen hatte, gar nicht verstand[9] und schließlich als Konsequenz aus diesem Ereignis GC nach nur einem halben Jahr aufgrund von «Motivationsproblemen» wieder verließ und in sein Heimatland zurückkehrte.[10]

Zurück in Tschechien wurde er dann neuer Trainer des Erstligisten Chodov Prag, in dessen Frauenteam auch seine Ehefrau und Unihockeyspielerin Magdalena Cepek-Žižková spielte.[11] Als dann zwei Jahre nach seiner Nichtberufung die tschechischen Nationalelf bei der darauffolgenden Weltmeisterschaft in der Schweiz nur auf dem 7. Platz beendete, wurde Cepek zum neuen Nationaltrainer ernannt und wurde dadurch Ersatz von Tomáš Trnavský, der ihn zwei Jahre zuvor aus der Nationalmannschaft ausschloss.[12] Cepek hat im Frühling 2015 angekündigt, dass er noch bis zur WM 2018 in Tschechien Nationaltrainer bleiben will. Als Teil dieser Vereinbarung kann er auch wieder Trainer eines tschechischen Erstligisten werden.[13] Nach der Weltmeisterschaft 2016 in Riga, welche für das Tschechische Nationalteam ohne Medaille endete, gab Cepek seinen Rücktritt bekannt. In Chodov konnte er als Spielertrainer in der Saison 2012/13 den Cup gewinnen und erreichte auch den Playofffinal, der jedoch verloren ging. Nach diesem Erfolg beendete er seine Spielerkarriere und war nur noch als Coach tätig. Cepek verließ Chodov im Sommer 2016[14] und ist neu Trainer von FBC Start98 Prag[15].

2017 wurde Cepek Trainer der U21-Mannschaft von Zug United.

Karrierestatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reguläre Saison Playoffs
Saison Liga Team Sp. T A Pkt. Strafm. Sp. T A Pkt. Strafm.
1993/94 Superliga Dream Team Ostrava 18 20 13 33 10' nur Ligabetrieb
1994/95 Superliga Dream Team Ostrava 21 25 24 49 19' nur Ligabetrieb
1995/96 Superliga FBC Ostrava 20 31 14 45 14' nur Ligabetrieb
1996/97 Superliga TJ Tatran Střešovice 22 32 12 44 18' 5 2 0 2 2'
1997/98 Superliga TJ Tatran Střešovice 22 19 11 30 20' 7 7 2 9 9'
1998/99 zweithöchste Liga Schwedens IBF Tranas keine Statistik vorhanden
1999/00 Superliga Tatra Střešovice 18 12 11 23 8' 5 3 1 4
2000/01 Superliga Tatra Střešovice 8 6 7 13
2000/01 Elitserien Växjö IBK 16 11 1 12 nicht qualifiziert
2001/02 Superliga Tatra Střešovice 15 11 12 23 6' 9 13 7 20
2002/03 Nationalliga A HC Rychenberg Winterthur 18 18 18 36 keine Statistik vorhanden
2003/04 Nationalliga A HC Rychenberg Winterthur 18 27 6 33 4 3 3 6
2004/05 Nationalliga A HC Rychenberg Winterthur 23 25 21 46 3 2 1 3
2005/06 Nationalliga A HC Rychenberg Winterthur 18 28 21 49 nicht qualifiziert
2006/07 1. Liga (Schweiz) UHC Dietlikon keine Statistik vorhanden
2007/08 Nationalliga B UHC Waldkirch-St. Gallen 18 23 25 48 3 4 2 6
2008/09 Nationalliga A HC Rychenberg Winterthur 18 15 17 32 nicht qualifiziert
2009/10 Nationalliga A HC Rychenberg Winterthur 18 18 16 34 15 8 9 17
2010/11 Nationalliga A Grasshopper-Club Zürich 14 14 10 24
2010/11 Superliga TJ JM Chodov 9 11 12 23 8 1 4 5
2011/12 Superliga TJ JM Pedro Perez Chodov 22 12 21 33 9 3 6 9
2012/13 Superliga TJ JM Pedro Perez Chodov 9 1 2 3 5 2 0 2

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pavel Vonásek: Radim Cepek, biografie trenéra české florbalové reprezentace. Hrsg.: Westböhmische Universität in Pilsen. Pilsen 2014 (tschechisch, zcu.cz [PDF; 2,3 MB; abgerufen am 24. September 2016]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Radim Cepek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Jan Kratochvil,Tom Nebe: Floorball: Geschichte - Training - Taktik. Meyer & Meyer Verlag, Aachen 2014, ISBN 978-3-89899-806-2, S. 60 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
  2. Mika Kohonen: Fin Kohonen je potřetí nejlepším florbalistou světa, Čech Cepek je pátý Zdroj. In: iDNES.cz. 1. Dezember 2010, abgerufen am 24. Oktober 2015 (tschechisch).
  3. Pavel Vonásek: Radim Cepek, biografie trenéra české florbalové reprezentace. Hrsg.: Westböhmische Universität in Pilsen. Pilsen 2014, S. 15–16 (tschechisch).
  4. Pavel Vonásek: Radim Cepek, biografie trenéra české florbalové reprezentace. Hrsg.: Westböhmische Universität in Pilsen. Pilsen 2014, S. 17–19 (tschechisch).
  5. Úspěšný florbalista Cepek ukončil reprezentační kariéru. In: Nova Sport. 23. November 2010, abgerufen am 24. Oktober 2015 (tschechisch).
  6. Pavel Vonásek: Radim Cepek, biografie trenéra české florbalové reprezentace. Hrsg.: Westböhmische Universität in Pilsen. Pilsen 2014, S. 10; 19–21 (tschechisch).
  7. a b HC Rychenberg Winterthur: Soutter geht, Cepek kehrt zurück. In: unihockey.ch. 11. Januar 2007, abgerufen am 24. Oktober 2015.
  8. HC Rychenberg Winterthur: Transfer von Cepek geplatzt. In: unihockey.ch. 6. April 2007, abgerufen am 24. Oktober 2015.
  9. Jean-Pierre Costa: Radim Cepek ausgemustert. In: Tages-Anzeiger. 15. November 2010, abgerufen am 24. Oktober 2015.
  10. Cepek kehrt nach Tschechien zurück. In: Die Südostschweiz. 25. November 2010, abgerufen am 24. Oktober 2015.
  11. Josef Škvor: Radim Cepek, pátý nejlepší hráč světa, posílí florbalisty Chodova. In: Praha 11. 29. Dezember 2010, abgerufen am 24. Oktober 2015 (tschechisch).
  12. Reto Voneschen: Cepek neuer Nationaltrainer. In: unihockey.ch. 20. Dezember 2012, abgerufen am 24. Oktober 2015.
  13. Tomáš Rambousek: Cepek povede reprezentaci do MS 2018. Unie ustoupila, může koučovat i extraligu! In: floorball.cz. 25. Februar 2015, abgerufen am 24. Oktober 2015 (tschechisch).
  14. Chodovská stopa Radima Cepka. Florbal Chodov, 28. März 2016, abgerufen am 24. September 2016.
  15. Tomáš Matoušek: TRENÉR REPREZENTACE RADIM CEPEK A START98 SE DOMLUVILI NA SPOLUPRÁCI. Český florbal, 11. Juni 2016, abgerufen am 24. September 2016.