Reicheltshofen
Reicheltshofen Gemeinde
Berg bei Neumarkt in der Oberpfalz | |
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Koordinaten: | 49° 24′ N, 11° 28′ O |
Höhe: | 545 m ü. NHN |
Einwohner: | 50 (31. Dez. 2023)[1] |
Postleitzahl: | 92348 |
Vorwahl: | 09189 |
Eismannsberg-Püscheldorfer Flächenalb
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Reicheltshofen
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Reicheltshofen ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Berg bei Neumarkt in der Oberpfalz im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt im Oberpfälzer Jura, ca. 8 km nordöstlich des Gemeindesitzes auf der Jurahöhe. Südwestlich des Ortes entspringen zwei Quellen, deren Wasser dem Rohrenstadter Bach zufließt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Reicheltshofen ist wohl im 9. Jahrhundert als Ausbauort des Königshofes Lauterhofen entstanden. Urhof des heutigen Dorfes wird der „Moierbauernhof“ sein. Von der Grenzlage des Ortes zum Landgerichtsbezirk Hirschberg hin zeugt noch das dem Wirtshaus gegenüberstehende Steinkreuz.[2]
Der Ort gehörte zum Pflegamt Pfaffenhofen-Haimburg, das die Hochgerichtsbarkeit ausübte, und in diesem zur Hofmark Litzlohe des Klosters St. Emmeram zu Regensburg.[3] 1639 meldete das Amt Pfaffenhofen für Mitterrohrenstadt, Unterrohrenstadt und „Reichelshof“ insgesamt nur acht Höfe der kurfürstlichen Regierung in Amberg als belegungsfähig für Truppen; die anderen Höfe lagen wohl wegen des Dreißigjährigen Krieges öde.[4]
Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand der Weiler Reicheltshofen aus fünf Untertanenhöfen unterschiedlicher Größe, die zwei Grundherren gehörten: Drei Viertelhöfe besaß das Stift Kastl sowie einen Halbhof mit dem Untertan Pechl und einen Viertelhof das Kastenamt Pfaffenhofen. Gemeindlicher Besitz war das Hirtenhaus.[5] Kirchlich gehörte Reicheltshofen zur katholischen Pfarrei Stöckelsberg. wohin die Kinder im 19. Jahrhundert auch zur Schule gingen. Der dortige Lehrer war zugleich Mesner.[6] Um 1950 besuchten die Kinder von Reicheltshofen die Schule in Mitterrohrenstadt; heute gehört der Ort zum Schulsprengel Chunradus-Grundschule Sindlbach.
Im Königreich Bayern (1806) wurde ein Steuerdistrikt Häuselstein gebildet, dem neben Häuselstein die Mauertsmühle, Reicheltshofen und Wünricht, ab 19. Mai 1820 drei weitere Orte angehörten.[7] Bei der Gemeindebildung um 1810/20 wurde daraus die Ruralgemeinde Häuselstein im Landgericht Kastl, das 1862 zum neuen Bezirksamt Velburg und bei dessen Auflösung im Jahr 1880 zum Bezirksamt Neumarkt in der Oberpfalz kam. 1838 wurde im Ort eine – 1937 noch existierende, heute abgegangene – Kapelle „zur Privatandacht“ erbaut.[8] 1844 waren unter den Hofbesitzern die Familien Mederer (2 Anwesen), Krauß, Kellermann und Wagner.[9]
Die Gemeinde Häuselstein wurde im Zuge der Gemeindegebietsreform am 1. Mai 1972 aufgelöst; alle Orte kamen zur Gemeinde Stöckelsberg. Diese wiederum wurde am 1. Mai 1978 in die Großgemeinde Berg eingegliedert.[10] Seitdem ist das Dorf Reicheltshofen einer von 35 Ortsteilen der Gemeinde Berg.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1832: 36 (6 Häuser)[11]
- 1836: 31 (6 Häuser)[12]
- 1861: 51 (15 Gebäude)[13]
- 1900: 55 (10 Wohngebäude)[14]
- 1937: 53 (53 Katholiken)[15]
- 1950: 60 (11 Wohngebäude)[16]
- 1961: 37 (10 Wohngebäude)[17]
- 1987: 38 (12 Wohngebäude, 14 Wohnungen)[18]
- 2015: 44 (Stand: 31. Dezember; 24 männlich, 20 weiblich)[19]
Sehenswertes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Beim Gasthof „Zum Grünen Baum“ mittelalterliches Steinkreuz zur Grenzmarkierung, das sogenannte Schwedenkreuz (aus Juradolomit)[20]
Verkehrsanbindung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Reicheltshofen ist über die Kreisstraße NM 9 zwischen Stöckelsberg und Mettenhofen zu erreichen. Circa 500 m östlich des Dorfes zweigt von der Kreisstraße eine Gemeindeverbindungsstraße nach Wünricht ab. Außerdem verbindet ein Wirtschaftsweg die beiden Berger Gemeindeteile. Vom südöstlichen Ortsrand von Reicheltshofen aus führt seit 2015 ein Radweg durch das Rohrenstädter Tal bis zum Pendlerparkplatz an der A 3.[21]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. I. Band, Eichstätt: Brönner & Däntler, 1937, II. Band 1938
- Bernhard Heinloth: Neumarkt. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 16. Kommission für Bayrische Landesgeschichte, München 1967, ISBN 3-7696-9900-9 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Reicheltshofen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 7. Februar 2022.
- [2] Private Website über das Steinkreuz
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Berg Aktuell – Mitteilungsblatt der Gemeinde Berg. (PDF; 10,4 MB) S. 8, abgerufen am 1. Oktober 2024.
- ↑ Josef Breinl: Chronik der Grossgemeinde Berg. Mit Heimatgeschichte aller Ortsteile, Berg 1996, S. 115
- ↑ Heinloth, S. 133, 221, Digitalisat Digitalisat
- ↑ Verhandlungen des historischen Vereins von Oberpfalz und Regensburg, 84. Band, 1934, S. 136
- ↑ Heinloth, S. 304 f., Digitalisat
- ↑ Popp, Th. D. (Hg.): Matrikel des Bissthumes Eichstätt, Eichstätt: Ph. Brönner, 1836, S. 145
- ↑ Heinloth, S. 323, Digitalisat
- ↑ Buchner II, S. 557
- ↑ Haupt-Rechnung der allgemeinen Brandversicherungs-Anstalt in den sieben älteren Kreisen dießseits des Rheins für das Etats-Jahr 1844/45 (= Beilage zum Regierungs-Blatt für das Königreich Bayern, Nr. 31 vom Jahr 1846), S. 45–46
- ↑ Informationstafel in Reicheltshofen
- ↑ Joseph Anton Eisenmann und Carl Friedrich Hohn: Topo-geographisch-statistisches Lexicon vom Königreiche Bayern, 2. Bd. Erlangen 1832, S. 390
- ↑ Popp, S. 145
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 791, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 871 (Digitalisat).
- ↑ Buchner II, S. 558
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 743 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 549 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 257 (Digitalisat).
- ↑ Mitteilungsblatt Gemeinde Berg vom Februar 2016, S. 8
- ↑ Informationstafel in Reicheltshofen
- ↑ [1] Nachricht auf nordbayern.de