Richard Bömke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Richard Bömke (* 22. März 1846 in Essen; † 26. März 1907 ebenda) war ein deutscher Kaufmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Zeche Friedrich der Große und der Essener Credit-Anstalt, Kommerzienrat und Stadtverordneter der Stadt Essen.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Begehbares Grabmal auf dem Ostfriedhof Essen

Richard Bömke wurde als Sohn eines Kaufmanns in Essen geboren. Nach der Schulausbildung absolvierte er eine kaufmännische Lehre in Lüdenscheid. Darauf folgte eine berufliche Fortbildung in Marseille. 1871 verstarb sein Vater, dessen Eisenwarenhandlung Bömke & Grevel er übernahm. Bömke zeigte sich am aufstrebenden Steinkohlenbergbau im Ruhrgebiet interessiert und erwarb Kuxe und Aktien.

Bömke wurde Aufsichtsratsvorsitzender der Zeche Friedrich der Große in Herne. Bei der Essener Credit-Anstalt wurde er 1888 Aufsichtsratsmitglied und um 1905/1906 Vorsitzender des Aufsichtsrates. Dazu bekleidete er von 1877 bis 1906 das Amt eines Stadtverordneten in Essen und arbeitete in dieser Zeit eng mit Oberbürgermeister Erich Zweigert in der Bau- und Finanzkommission zusammen. Bömke war Mitglied der Baudeputation, deren Mitgliederköpfe in Stein gehauen unter dem Dachgesims an der Marktseite des ehemaligen Essener Rathauses (1878–1964) abgebildet waren.

Zudem engagierte sich Bömke als Presbyter und Repräsentant in der evangelischen Gemeinde und war Vorstandsmitglied im evangelischen Waisenhaus sowie in der Huyssens-Stiftung und der Martin-Wilhelm-Waldthausen-Stiftung. Letztere wurde 1993 mit anderen zur Stiftung für Freibetten zusammengelegt.[1] Bömke war 1884 Mitbegründer des Essener Turn- und Fechtclubs ETuF und Vorstandsmitglied in der Essener Abteilung des Deutschen Flottenvereins.

Nachdem sich Bömke beim Bau des Essener Saalbaus sehr verdient gemacht hatte, wurde er am 21. September 1898 zum Kommerzienrat ernannt.[2]

Richard Bömke wurde 1907 auf dem Friedhof am Kettwiger Tor beigesetzt. Als dieser 1955 aus städtebaulichen Gründen aufgegeben wurde, überführte man das begehbare Grabmal auf den Essener Ostfriedhof. 1916 wurde in Herne die Bömkestraße nach ihm benannt.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hermann Schröter: Essener Kommerzienräte; in Die Heimatstadt Essen; 11. Jahrgang. Essen 1959, S. 71 f.
  • Erwin Dickhoff: Essener Köpfe. Hrsg.: Stadt Essen–Historischer Verein für Stadt und Stift Essen. Klartext-Verlag, Essen 2015, ISBN 978-3-8375-1231-1.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Satzung der Stiftung für Freibetten; abgerufen am 12. September 2017
  2. Glückauf. Berg- und Hüttenmännische Wochenschrift, Essen, 15. Oktober 1898
  3. Stadt Herne: Verkehr, Bömkestraße; abgerufen am 7. Februar 2016 (offline)