U 67 (U-Boot, 1915)

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U 67 p1
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp U-Boot
Bauwerft Germaniawerft, Kiel
Baunummer 204
Baukosten 3.510.000 Mark
Stapellauf 15. Mai 1915
Indienststellung 4. August 1915
Verbleib 1921 abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 69,50 m (Lüa)
Breite 6,30 m
Tiefgang (max.) 3,79 m
Verdrängung aufgetaucht: 791 t
getaucht: 933 t
 
Besatzung 36 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 × 6-Zyl.-Diesel
2 × SSW-Elektromotor
Maschinen­leistung 2.300 PS (1.692 kW)
Propeller 2 × dreiflügelig ⌀ 1,80 m
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius über Wasser bei 8 kn: 7370 sm
unter Wasser bei 5 kn: 115 sm
Tauchzeit 100 s
Tauchtiefe, max. 50 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
10,3 kn (19 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
16,8 kn (31 km/h)
Bewaffnung

1917:

  • 1 × Sk 10,5 cm L/45
  • 5 × Torpedorohr ⌀ 45 cm
Sonstiges
Einsätze 13 Feindfahrten
Erfolge 17 versenkte Handelsschiffe

U 67 war ein diesel-elektrisches U-Boot des Kriegsauftrags „D“ der deutschen Kaiserlichen Marine, das im Ersten Weltkrieg zum Einsatz kam.

Einsätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das U-Boot wurde noch vor Kriegsbeginn von der Österreichischen Marine bestellt, jedoch am 28. November 1914 von Deutschland übernommen. Am 15. Mai 1915 lief das Boot schließlich als U 67 bei der Germaniawerft in Kiel vom Stapel und wurde am 4. August 1915 in Dienst gestellt. Die Kommandanten des U-Bootes waren Erich von Rosenberg-Gruszcynski (4. August 1915 – 15. März 1916), Hans Nieland (16. März 1916 – 14. Dezember 1917), Hellmuth von Rabenau (15. Dezember 1917 – 15. September 1918) und Woldemar Petri (26. Oktober 1918 – 20. November 1918). Sämtliche Versenkungen wurden unter Kapitänleutnant Hans Nieland (1885–1946) erzielt, der am Ende des Krieges 26 Versenkungen mit 40.157 BRT sowie weitere vier Beschädigungen mit 19.048 BRT auf seinen Feindfahrten verbuchen konnte und später als Prof. Dr. phil. nat. an der Universität Heidelberg lehren sollte.[1]

U 67 war der IV. U-Flottille der Hochseestreitkräfte zugeordnet, die in Emden und auf Borkum stationiert war.[2]

U 67 führte während des Ersten Weltkrieges 13 Feindfahrten im östlichen Nordatlantik durch. Dabei wurden insgesamt 17 Handelsschiffe der Entente und neutralen Staaten mit einer Gesamttonnage von ca. 39.693 BRT versenkt.[3] Das größte Schiff, das versenkt wurde, war das britische Frachtschiff Headley (ca. 5.000 BRT). Die Headley wurde am 19. Februar 1917 auf ihrer Fahrt von Portland nach London etwa auf der Position 49° 9′ N, 6° 29′ W versenkt.[4] Das britische Handelsschiff Idomeneus, das am 15. September 1917 im Nordkanal torpediert wurde, war zwar mit fast 6.700 BRT deutlich größer, konnte aber nach Strandung wieder instand gesetzt werden.[5] Das kleinste von U 67 aufgebrachte Schiff war das nur 23 BRT messende Fischerboot Premier, das am 27. November 1917 vor Schottland angehalten und versenkt wurde – ein Beispiel, dass auch Schiffe geringen Ausmaßes zur Beute deutscher U-Boote wurden.[6]

Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

U 67 überstand den Ersten Weltkrieg, ohne selbst versenkt zu werden. Am 20. November 1918 wurde das U-Boot an Großbritannien ausgeliefert und im Jahr 1921 in Fareham abgewrackt.[7]

Schiffskontakte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von U 67 versenkte oder beschädigte Schiffe:[8]

Datum Name Tonnage Nation
16. April 1916 Cardonia 2.169 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
20. April 1916 Whitgift 4.397 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
22. April 1916 Chanaral 2.423 Frankreich Frankreich
17. Januar 1917 Daisy 1.227 Danemark Dänemark
29. Januar 1917 Punta Teno 1.042 Spanien 1785 Spanien
1. Februar 1917 Butron 2.434 Spanien 1785 Spanien
2. Februar 1917 Elikon 1.166 Königreich Griechenland Griechenland
5. Februar 1917 Lorton 1.419 Peru Peru
19. Februar 1917 Headley 4.953 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
17. April 1917 Kish 4.928 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
18. April 1917 Rhydwen 4.799 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
20. April 1917 Portloe 3.187 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
28. April 1917 Port Jackson 2.309 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
19. Juli 1917 Harrildsborg 1.547 Danemark Dänemark
24. Juli 1917 Viking 873 Schweden Schweden
28. Juli 1917 Rigmor 798 Danemark Dänemark
15. September 1917 Idomeneus* 6.692 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
21. November 1917 Breynton* 4.240 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
22. November 1917 Redbridge* 3.834 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
27. November 1917 Premier 23 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Versenkt:
Beschädigt:
Gesamt:
39.694
14.766
54.460

*beschädigt, aber nicht versenkt

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller Verlag, Erlangen 1993, ISBN 3-86070-036-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. DNB, Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. In: d-nb.info. Abgerufen am 4. Oktober 2020.
  2. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. S. 139.
  3. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. S. 68.
  4. uboat.net: Ships hit during WWI – Headley
  5. uboat.net: Ships hit during WWI – Idomeneus
  6. uboat.net: Ships hit during WWI – Premier
  7. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. S. 90.
  8. uboat.net: Ships hit by U 67