Sabrina Setlur

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Sabrina Setlur bei einem Konzert in Wiesbaden, November 2007

Sabrina Setlur (* 10. Januar 1974 in Frankfurt am Main) ist eine deutsche Sängerin. Mit mehr als zwei Millionen verkauften Tonträgern ist sie die erfolgreichste weibliche Interpretin des deutschsprachigen Rap.[1]

Biografie

Jugend

Sabrina Setlur wurde als Tochter indischer Einwanderer in Frankfurt am Main geboren, verbrachte jedoch einen Großteil ihrer Kindheit in bürgerlichen Verhältnissen in den Taunusvororten Bad Soden am Taunus und Schwalbach am Taunus. In der Oberstufe lernte sie den späteren Mitbegründer des Labels 3p, Thomas Hofmann, kennen. Dieser ermutigte Setlur 1993 nach einer spontanen Performance zu Dr. Dres Nuthin' But a "G" Thang auf der späteren Rödelheim Hartreim Projekt-Produktion Wenn es nicht hart ist zu rappen. Sabrina brach ihr Studium der Betriebswirtschaftslehre ab und unterzeichnete einen Plattenvertrag bei 3p.

Karriere

1990er

1995 veröffentlichte Setlur unter ihrem Pseudonym Schwester S. die von Moses Pelham produzierte Doppel-A-Single Hier kommt die Schwester/Pass auf. Der endgültige Durchbruch gelang jedoch erst mit der Nachfolgesingle Ja klar; im Februar 1995 folgte ihr Debütalbum S ist soweit (Platz 11). Im Jahr darauf erhielt Setlur den ECHO in der Kategorie „Künstlerin National“. Des Weiteren bekam sie beim Radiosender hr3 eine eigene Hip-Hop-Sendung.

Nach einem Vertriebswechsel von 3p veröffentlichte Setlur 1997 ihr zweites Album Die Neue S-Klasse erstmals unter richtigem Namen. Die Platte erreichte Platz 10 der deutschen Albumcharts und verkaufte sich innerhalb weniger Monate mehr als 300.000 Mal, nicht zuletzt dank des Nr. 1-Hits Du liebst mich nicht. Während Sabrina einen weiteren ECHO als auch einen Cometen als „Künstlerin National“ erhielt, brachte das Album mit Glaubst Du mir?, Nur mir und Folge dem Stern drei weitere Hitsingles hervor. Zudem war sie 1999 unter anderem auf der Faithless-Single Bring My Family Back zu hören. Ihre Single Freisein ließ sie im selben Jahr von Xavier Naidoo singen, da sie selbst keine Sängerin sondern Rapperin ist.

1999 erschien schließlich Setlurs drittes Studioalbum Aus Der Sicht Und Mit Den Worten Von. Die Platte übertraf den Erfolg der beiden Vorgänger ein weiteres Mal, erreichte Platz #3 der Albumcharts und brachte der Rapperin ihren dritten ECHO ein. Anschließend veröffentlichte Setlur mit Alles, dem mit Xavier Naidoo eingespielten Titelsong zum Kinoerfolg Anatomie, einen Top-20-Hit.

2000er Jahre

Anfang 2001 sorgte Setlur durch ihre Beziehung zu Tennisstar Boris Becker für Aufsehen in den Boulevardmedien. Obwohl das Paar sich kurze Zeit später trennte, hielt Setlur sich mit Gerüchten um eventuelle Drogen- und Magersucht in den Folgemonaten weiterhin in den Schlagzeilen. 2003 wurde sie wegen Trunkenheit am Steuer verurteilt. Allerdings ließ die Rapperin noch im selben Jahr auch musikalisch wieder von sich hören. Das im November 2003 veröffentlichte Album Sabs erreichte Platz #11 in den deutschen Charts und brachte mit Ich bin so, Liebe, Baby und Mein Herz vier erfolgreiche Singles hervor. Parallel dazu machte Setlur durch ihre Teilnahme an der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest als auch durch ihr Engagement in der vierten Staffel des Castingformates Popstars auf sich aufmerksam und veröffentlichte kurz darauf ihre Best-Of-Collection 10 Jahre.

Von 2006 an arbeitete Setlur an ihrem sechsten Album Rot, welches am 24. August 2007 veröffentlicht wurde. Erste Singleauskopplung war der Song Lauta, der am 3. August 2007 in drei unterschiedlichen Versionen als Maxi erschien. Als Grundlage dieses Songs diente 25 Years von The Catch aus dem Jahr 1983. Am 21. Juni 2007 hatte der dazugehörige Clip bei MTV seine Premiere. [2]

Die zweite Single, I Think I Like It, auf der in englischer, deutscher und französischer Sprache gesungen wird, erschien am 9. November 2007. Diese Single wie auch das Album Rot sind trotz positiver Kritiken als kommerzielle Misserfolge einzustufen, beide Veröffentlichungen schieden bereits nach zwei Wochen aus den Media Control Charts aus. Infolge dessen wurden keine weiteren Singles aus Rot ausgekoppelt, jegliche Promotion wurde gestoppt. Die für Februar/März 2008 angekündigte Tour fand nicht statt.[3]

Im Frühjahr 2008 wurde in zahlreichen Medien bekannt, dass Setlur pleite sei und einer ehemaligen Freundin und Nachbarin 41.000 Euro schulde. Laut dieser lebte die Rapperin jahrelang über ihre Verhältnisse. Im Juli 2008 zog sie die zuvor erstattete Strafanzeige wegen Betrugs zurück[4].

Diskografie

Alben

Jahr Titel Chart-Positionen
DE AT CH
1995 S ist soweit 11
1997 Die neue S-Klasse 10 19 19
1999 Aus der Sicht und mit den Worten von ... 3 29 26
2003 Sabs 11 65 74
2005 10 Jahre (Best of 1995 to 2004) 61
2007 Rot 32 100

Singles

Jahr Titel Chart-Positionen Album
DE
1995 Hier kommt die Schwester / Pass auf S ist soweit
1995 Ja klar (featuring Rödelheim Hartreim Projekt) 14 S ist soweit
1997 Du liebst mich nicht 1 Die neue S-Klasse
1997 Glaubst du mir? 17 Die neue S-Klasse
1997 Nur mir 27 Die neue S-Klasse
1997 Freisein (Sabrina Setlur introducing Xavier Naidoo) 23 Die Neue S-Klasse
1998 Licence 2 Kill (mit 3p) 21 3p: Revolution / Evolution (VÖ 2000)
1998 Folge dem Stern (featuring Illmatic & Bruda Sven) 99 Die neue S-Klasse
1999 Bring My Family Back* (Faithless featuring Sabrina Setlur) 48 Sunday 8PM / Saturday 3AM (auf der LP ohne Sabrina Setlur)
1999 Ich leb' für Dich 27 Aus der Sicht und mit den Worten von ...
1999 Hija (featuring Cora E. & Brixx) 35 Aus der Sicht und mit den Worten von ...
2000 Letzte Bitte 81 Aus der Sicht und mit den Worten von ...
2000 Alles (featuring Xavier Naidoo) 16 Anatomie (OST)
2001 Keine ist 54 POP 2000 Collection
2003 Ich bin so 23 Sabs
2003 Liebe (featuring Glashaus & Franziska) 52 Sabs
2004 Baby 22 Sabs
2005 Mein Herz 65 Sabs / 10 Jahre (Best of 1995 to 2004)
2007 Lauta 25 Rot
2007 I Think I Like It 80 Rot

Auszeichnungen

1995

1997

  • VIVA Comet - „Act National“
  • Goldene Schallplatte für die Single „Du liebst mich nicht“
  • Goldene Schallplatte für das Album „Die neue S-Klasse“

1998

  • VIVA Comet - „Video National“ für Glaubst Du mir
  • ECHO - „Künstlerin National“
  • Silber Otto - „Bester Hip-Hop Act“

2000

  • Goldene Kamera
  • Regenbogen Award
  • ECHO - „Künstlerin National“
  • 1Live Comet
  • Goldene Schallplatte für das Album „Aus der Sicht und mit den Worten von...“

2008

  • Deutscher Multimedia Award für die Website rot.fm[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. "Sabrina Setlur: Eine Frau sieht rot". In: Berliner Morgenpost. Abgerufen am 24. August 2007.
  2. http://www.netzeitung.de/entertainment/music/572990.html
  3. http://www.3-p.de/kuenstler/kuenstler_releases.php?step=1&kuenstler=Sabrina%20Setlur&ID=224
  4. http://vip.rtl.de/de/pub/exclusiv-das-starmagazin/setlur-anzeige-zurueckgezogen.php?media=artikel1
  5. http://www.deutscher-multimedia-award.de/index.php?id=578