Sayn (Fluss)

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Sayn/Saynbach
Die Sayn zwischen Zürbach und Maxsain

Die Sayn zwischen Zürbach und Maxsain

Daten
Gewässerkennzahl DE: 2712
Lage Rheinland-Pfalz, Deutschland
Flusssystem Rhein
Abfluss über Rhein → Nordsee
Quelle Bei Himburg im Oberwesterwald
50° 34′ 14″ N, 7° 52′ 14″ O
Quellhöhe 430 m
Mündung In Bendorf in den RheinKoordinaten: 50° 25′ 7″ N, 7° 33′ 27″ O
50° 25′ 7″ N, 7° 33′ 27″ O
Mündungshöhe 70 m
Höhenunterschied 360 m
Sohlgefälle 8,4 ‰
Länge 42,7 km
Einzugsgebiet 222,348 km²

Die Sayn (häufig auch Saynbach genannt) ist ein kleiner Fluss von knapp 43 km Länge im Süden des Westerwaldes, der bei Himburg im Oberwesterwald entspringt und in Bendorf (zwischen den Städten Koblenz und Neuwied) in den Rhein mündet.

Verlauf

Im Quellgebiet der Sayn

Das Gewässer verläuft zur Gänze im Bundesland Rheinland-Pfalz, sein Quellgebiet liegt zwischen den Ortschaften Wölferlingen, Bellingen, Langenhahn und Himburg auf etwa 450 m ü. NN in einem Waldgebiet nördlich des Wetzsteins. Fälschlicherweise wird häufig der Wölferlinger Weiher als Quelle angegeben, dieser wird jedoch nur vom Saynbach durchflossen. Der Unterlauf des Flusses bildet genähert die Südgrenze des Naturparks Rhein-Westerwald und berührt auch das Naturschutzgebiet Hüttenweiher. In diesem Bereich des Sayntales liegen mehrere Teiche, die bereits um die Jahrhundertwende von der Preußischen Regierung unter Landschaftsschutz gestellt wurden.

Verkehr

Einmal jährlich, in der Regel im Juni, wird das Sayntal (oder auch Saynbachtal) von Selters (Westerwald) über Isenburg bis Bendorf-Sayn für motorisierte Fahrzeuge gesperrt und an diesem Tag von Radfahrern genutzt. Überhaupt eignet sich das Sayntal für Freizeitradfahrer aufgrund seines gleichmäßigen und geringen Gefälles sehr gut.

Orte

Die wichtigsten Orte am Mittel- und Unterlauf der Sayn sind (flussabwärts):

Zuflüsse

Neben dem Saynbach gibt es noch den Kleinen Saynbach, der bei Obersayn (Gemeinde Rothenbach) entspringt, durch Arnshöfen, Kuhnhöfen, Niedersayn, Helferskirchen-Niederdorf, Quirnbach, Vielbach und Oberhaid fließt und in Ellenhausen von links in den „Großen“ Saynbach mündet.

Mühlen am Saynbach

Im 19. Jahrhundert wurde das Sayntal durch eine Straße . erschlossen. Da der Saynbach ein großes Gefälle hatte wurden dort Mühlen gebaut. Insgesamt waren es 17. In Sayn waren es die Rote Mühle und die Wolfsmühle. Dem Bachlauf folgend stand sie Mühle Peter Kretzer, die 1840 von Jahann Kretzer erbaut wurde. Kretzer entstammte einem Vallendarer Müllergeschlecht das schon im 13. Jahrhundert das Müllerhandwerk ausübte. Die Mühle konnte bis zu 1300 in der Woche herstellen. Diese Mühle wurde bis 1924 betrieben. Die nächste Mühle ist die Mühle Bemb die 1844 von Jakob Queng erbaut wurde. 1929 erwarb Jean Bemb die Mühle die er bis 1953 betrieb. 100 Meter stromaufwärts liegt die größte Mühle, sie wurde 1842 von einem gewissen Schröder errichtet, später an Johann Kretzer verkauft und von dessen Kindern bis 1914 betrieben. Das Mühlrad hatte einen Durchmesser von 7,80 m und eine Breite von 1,80 m.

Die nächste Mühle, der Lindenhof, auch als Hartmanns Mühle bekannt, diente nicht lange als Mühle, sie wurde 1886 von der Firma Krupp, Essen erworben die dort Hunde züchtete. Wo die Straße den Saynbach quert liegt die Mühle Lachnit aus dem Jahr 1835. Jakob Kretzer kaufte 1868 das Anwesen das 1898 an Wilhelm Lachnit veräußert wurde. Hinter der Saynbrücke lag die Schröders Mühle die bis 1929 unter wechselnden Besitzern in Betrieb war. In Isenburg gab es vier Mühlen, die Schneiders Mühle, die Schnats Mühle, die Siegels Mühle und die Nolls Mühle. Am Wibbelsbach lag die Witsch-Mühle. Gegenüber der Isenburger Schule war die Bannmühle. In Ommelsbach gab es die Kettemersmühle und die Ommelsbacher Mühle und in Kausen die Bannmühle. Einige dieser Mühlengebäude gibt es noch, werden jedoch anderweitig verwendet. [1]

Commons: Sayn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Heimatkalender für den Kreis Neuwied, 1959. Die Mühlen im Sayntal, S. 81-83, Verf. Willibald Luchs