Schloss Grambschütz

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Schloss Grambschütz um 1905

Das Schloss Grambschütz (polnisch Pałac Gręboszów) ist eine ehemalige Schlossanlage in Gręboszów (deutsch Grambschütz) im Powiat Namysłowski der Woiwodschaft Oppeln in Polen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erhaltenes Gutsgebäude

Das Schloss entstand zwischen 1782 und 1784 im Stil des Barock, für die Familie von Prittwitz, im Auftrag des Justizrates[1] Hans Moritz von Prittwitz. 1789 wurde das Schloss mit Gutshof an den Grafen Gustav Adolf Henckel von Donnersmarck verkauft. Namhafte Bewohner des Herrensitzes waren Johann-Nepomuk Graf Henckel von Donnersmarck (1792–1859), liiert mit der Erbfrau[2] Lorette Gräfin Henckel von Donnersmarck-Beuthen und dann ihr Sohn, der Diplomat Lazarus Henckel von Donnersmarck (1817–1887), er war aktiver Kirchenpatron,[3] Rechtsritter des Johanniterordens und blieb unvermählt. Ihm folgte der Neffe Johannes Edgar Henckel von Donnersmarck (1861–1911), verheiratet mit Sophie Gräfin zu Stolberg-Stolberg-Brauna (1874–1945). Bis 1945 war die Familie Henckel von Donnersmarck Besitzer des Schlosses.[4] Letzter Eigentümer, vorab im Minorat, wurde Georg Graf Henckel von Donnersmarck.

1902/1903 wurde der Schlossbau um- und ausgebaut und zugleich der Westflügel angebaut. Beim Einmarsch der Roten Armee im Ort wurde das Schloss niedergebrannt. Dabei ging ebenfalls die 20.000-bändige Bibliothek in Flammen auf.[5] Die Reste des Schlosses wurden 1948/49 abgetragen. Fundamente und die Kellerräume haben sich erhalten.

Von dem ehemaligen Vorwerk des Schlosses haben sich zwei klassizistische Tore, ein Wachhaus, Wirtschaftsgebäude und ein Landschaftspark erhalten. Die Gutsgebäude stehen seit 1966 unter Denkmalschutz.

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schloss entstand im Stil des Barock. Das zweigeschossige Gebäude besaß einen dreigeschossigen Mittelrisalit.

Schlosspark[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Angrenzend liegt der Schlosspark mit einer Größe von acht Hektar und über 60 verschiedenen exotischen Baumarten. Drei Bäume besitzen den Status eines Naturdenkmals, zwei Stieleichen und eine Winterlinde. Ursprünglich bestand im Park ein Griechischer Tempel aus dem Jahr 1800 sowie ein chinesischer Pavillon. Der Park steht seit 1984 unter Denkmalschutz.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Augustin Weltzel: Geschichte des Geschlechts der Saurma und Sauerma. Denkschrift zur 300jährigen Gedächtnisfeier der Fidei-Commiß-Stiftung Jeltsch am 1. Mai 1869. Als Manuscript gedruckt Auflage. Erste Abtheilung. Die Jeltscher Hauptlinie., Grundbesitz der Jeltscher Linie. Ratibor 1869, S. 100 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 25. März 2023]).
  2. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser auf das Jahr 1858. In: GGT. "Der Gotha". 31. Auflage. Henckel von Donnersmarck. Justus Perthes, Gotha 1857, S. 326 (google.de [abgerufen am 25. März 2023]).
  3. Hans Lutsch: Die Kunstdenkmäler des Reg.-Bezirks Breslau. 1887. In: Verzeichnis der Kunstdenkmäler der Provinz Schlesien. II. Teil Kreis Namslau, Grambschütz. Wilhelm Gottlieb Korn, Breslau 1887, S. 498 (google.de [abgerufen am 25. März 2023]).
  4. Schlesisches Güter-Adreßbuch. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter sowie der größeren Landgüter der Provinzen Nieder- und Oberschlesien. 1937. In: GAB Schlesien. 15. Reprint Klaus D. Becker Potsdam Auflage. Provinz Niederschlesien. Regierungsbezirk Breslau, Kreis Namslau. Herrschaft Grambschütz. Wilhelm Gottlieb Korn, Breslau 1937, ISBN 3-88372-245-6, S. 154 f. (google.de [abgerufen am 25. März 2023]).
  5. Grambschutz – Beitrag zur Geschichte des Dorfes und der Kirche

Koordinaten: 51° 3′ 21,3″ N, 17° 48′ 16,6″ O