Schrempf (Familie)

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Wappen der Schrempf (Schrimpf) in Siebmachers Wappenbuch

Schrempf (auch Schrimpf) ist ein altes österreichisches Patriziergeschlecht mit Wurzeln in Tirol, dem Salzkammergut in Salzburg und der Steiermark.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorkommen in Tirol[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten Aufzeichnungen gab es 1312 als Gewerkengeschlecht in Schwaz und Hall. Konrad von Schrempf war Salzmeier und Ratsherr, sein Wappen ist 1378[1] und 1385[2] belegt, er war mit Margarete von Eben verheiratet.[3] Stephan von Mayrhofen erwähnt die Familie Schrempf zu Hall in seinen Genealogien des Tiroler Adels mit ihrem Wappen.[4] Im 14. Jahrhundert gab es außerdem Aufzeichnungen der Familie in der Bruderschaft St. Christoph am Arlberg. Vigil Raber gab die Familie in sein Wappenbuch[5]. Nachkommen haben Besitzungen im Salzkammergut, in Bad Goisern ist eine Gasse nach ihnen benannt.[6]

Vorkommen im Salzkammergut[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Ende des 15. Jahrhunderts können die ersten der Familie Schrempf in Bad Ischl und Hallstatt nachgewiesen werden. Martin Schrempf I. wurde im Jahre 1542 Bürger der Stadt Bad Ischl und bekam am 14. Dezember 1567 die Verleihung eines Wappens und Lehenartikel,[7] 1574 wird er nobilitiert.[8] Nachkommen dieser Familie leben in Wien, Linz und Salzburg.

Vorkommen in Salzburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schrempf ist ein alter Salzburger Familienname. 1496 kam Balthasar Schrempf zum Gut Kaprun. Durch die Heirat in viele Familien kamen die Schrempf zu Unken, Niedernsill und Uttendorf.

Namensträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reichshofratsagent Jonas Schrimpf
  • Franz Schrempf (1870–1953), österreichischer Maler
  • Thomas Bernhard Schrempf gen. Friedberg (* 1980), Entrepreneur, Unternehmensberater und Autor[9]
  • Konrad von Schrempf, Ratsherr in Stadt Hall, Salzmeier
  • Reichshofratsagent Jonas Schrimpf († 1696)

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: Die untere Hälfte des Schildes in flacher Linie dreimal schräggeteilt, oben ein laufendes Einhorn. Auf dem Helm ein wachsendes Einhorn zwischen zwei Büffelhörnern.[10]

Bezüglich der Tingierung finden sich unterschiedliche Angaben bzw. Darstellungen. In Siebmachers Wappenbuch findet sich unter „Die Schrimpfen“ im schrägrechts geteilten Schild oben in Rot ein silbernes Einhorn, unten in Schwarz ein goldener Schrägrechtsbalken. Auf dem gekrönten Helm ein silbernes wachsendes Einhorn zwischen zwei, rechts gold-schwarz, links silbern-rot geteilten Büffelhörnern.[11] An anderer Stelle unter „Die Schrimpffen“ im schrägrechtsgeteilten Schild oben in Schwarz ein silbernes Einhorn, unten von Silber und Rot dreimal schrägrechts geteilt. Auf dem gekrönten Helm ein wachsendes silbernes Einhorn zwischen zwei, rechts gold-silbern und rechts silbern-rot geteilten Büffelhörnern.[12]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Finsterwalder: Tiroler Familiennamenkunde (= Schlern-Schriften 284), Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 1990
  • Leopold Ziller: Die Salzburger Familiennamen, Hrsg. Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 1986
  • Hermann Gollub: Stammbuch der ostpreußischen Salzburger, Salzburger Verein Gumbinnen 1934, Unveränderter Nachdruck: Salzburger Verein e.V. - Vereinigung der Nachkommen salzburgischer Emigranten -, Bielefeld
  • Karl Friedrich von Frank: Standeserhebungen und Gnadenakte für das Deutsche Reich und die Österreichischen Erblande bis 1806 sowie kaiserlich österreichische bis 1823 mit einigen Nachträgen zum "Alt-Österreichischen Adels-Lexikon" 1823–1918. 1.–5. Band.
  • Karl Friedrich von Frank: Alt-Österreichisches Adels-Lexikon. I. Band (1823–1918).
  • Gustav Adelbert Seyler: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 5 (Bürgerliche Geschlechter Deutschlands und der Schweiz), 4. Abt.: Zweitausend bürgerliche Wappen, Nürnberg 1890, S. 36 f. (uni-goettingen.de) und Tfl. 43 (uni-goettingen.de).
  • Johann Siebmacher: Johann Siebmachers allgemeines großes und vollständiges Wappenbuch, 4. Teil, 9. Ausgabe, Nürnberg 1772, Tfl. 162; 5. Teil, 9. Ausgabe, Nürnberg 1772, Tfl. 44.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Fischnaler Wappenkartei Stn. 290 Tiroler Wappen
  2. Fischnaler - Wappenkartei Stn. 498 - Tiroler Wappen
  3. Ernst Pisch, Inzing, Die Herren von Eben
  4. Innsbruck Tiroler Matrikel-Stiftung - Tiroler Wappen
  5. Wappenbuch der Bruderschaft St. Christoph - Tiroler Wappen
  6. Schrempfgasse, Bad Goisern am Hallstättersee, Nr. 4/2005, S. 10 f.
  7. Akt im Österr. Staatsarchiv: AT-OeStA/FHKA SUS Fam.A. S-279: Schrempf, Martin, Wappenbesserung und Erteilung der Adelsfreiheiten, Weblink
  8. Akt im Haus-Hof- und Staatsarchiv: AT-OeStA/FHKA SUS Fam.A. S-279
  9. Artikel im Ennstalwiki
  10. Seyler (1890), S. 37.
  11. Siebmacher (1772), Tfl. 162.
  12. Siebmacher (1772), Tfl. 44.