Schwanenorden

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Epitaph des Schwanenordensritters Georg Sack im Kloster Heilsbronn
Ordenszeichen auf einem Grabstein in Feuchtwangen
Friedrich II. mit Schwanenorden

Der Orden unserer lieben Frauen zum Schwan oder Schwanenorden bzw. Schwanenritterorden ist der älteste Ritterorden des preußischen Hauses und wurde am 29. September 1440 in Anknüpfung an die Sage vom Schwanritter von Kurfürst Friedrich II. von Brandenburg gestiftet.

Am 15. August 1443 erhielt der Orden eine Erweiterung seiner Statuten. Der Orden hatte den Zweck, gegen die Entsittlichung des märkischen Adels und anderwärts zu wirken und ihn wieder an Gottesfurcht und Ehrbarkeit zu gewöhnen, insbesondere aber auch die Rauf- und Fehdelust zu zügeln.

Das Ordensstatut erlaubt auch eine Mitgliedschaft von Frauen, daher lag auch im Mariendienst ein Schwerpunkt der vorgeschriebenen religiösen Handlungen. Der religiöse Versammlungspunkt des sich rasch über Nord- und Süddeutschland ausbreitenden Ordens war das Gotteshaus auf dem Harlungerberg bei Altbrandenburg.

Als Ordensabzeichen galt das Bild der Gottesmutter an einer goldenen Kette, darunter der Schwan als Symbol der Reinheit des Herzens, umgeben von einer weißen Schärpe, die unten verschlungen in zwei Fransen herabhing.

1459 stiftete Markgraf Albrecht Achilles für die Ordensmitglieder aus seinen Stammlanden in Franken eine zweite Ordenskirche in der Georgskapelle der St. Gumpertuskirche seiner Residenz in Ansbach.

Seit der Reformation verfiel der Orden. 1843 fasste Friedrich Wilhelm IV. den Plan einer Neubelebung des Ordens, der jedoch nicht zur Ausführung kam. Für die Berliner Siegesallee gestaltete der Bildhauer Alexander Calandrelli die Denkmalgruppe 16 mit einem Standbild Friedrichs II. im Zentrum. Auf dem breiten Hermelinkragen des Kurfüstenmantels trägt die Figur die Kette des Schwanenordens.