Sea Ranger

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Sea Ranger p1
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Deutschland
Zypern Republik Zypern
Bermuda Bermuda
Cayman Islands Cayman Islands
Malta Malta
andere Schiffsnamen

Simson (1973–1994)
Simson S (1994–1997)
Lone Ranger (1997–2013)

Schiffstyp Schlepper
Yacht
Rufzeichen 9HA3636
Heimathafen Valletta
Bauwerft Schichau Unterweser, Bremerhaven
Baunummer 1757
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 77,73 m (Lüa)
69,55 m (Lpp)
Breite 13,30 m
Tiefgang (max.) 5,6 m
Verdrängung 2183 t
Vermessung 1890 BRZ / 567 NRZ
 
Besatzung 19
Maschinenanlage
Maschine 2 × Deutz-Dieselmotoren (RBV 12M 350)
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 6.476 kW (8.805 PS)
Höchst­geschwindigkeit 15 kn (28 km/h)
Propeller 2 × Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 10
PaxKabinen 5
Sonstiges
Klassifizierungen Bureau Veritas
IMO-Nr. 7232729 (bis 1994)
1004900 (seit 1994)

Die Sea Ranger ist ein ehemaliger Schlepper, der als Expeditionsyacht unter der Flagge von Malta betrieben wird.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff wurde 1973 unter der Baunummer 1757 auf der Werft Schichau-Unterweser in Bremerhaven gebaut. Es war das zweite einer Serie von insgesamt vier auf der Werft gebauten Bergungsschleppern für die Bugsier-, Reederei- und Bergungsgesellschaft in Hamburg. Das Ende April 1973 abgelieferte Schiff kam als Simson unter deutscher Flagge mit Heimathafen Hamburg in Fahrt.[1] Das vom Germanischen Lloyd klassifizierte Schiff hatte die IMO-Nummer 7232729.

1987 wurde der Schlepper nach Zypern ausgeflaggt.[1] 1994 verkaufte die Bugsier-, Reederei- und Bergungsgesellschaft das Schiff über die Hamburger Yachtagentur Claus Kusch. Es wurde in Simson S. umbenannt und auf der maltesischen Werft Manoel Island Yacht Yard[2] zu einer Yacht umgebaut.[3][4] Die Yacht, die unter die Flagge der Bermudas (Heimathafen: Hamilton) kam, ist eine der längsten Yachten der Welt.[5][6]

1997 wurde das Schiff an Eric Schmidt verkauft[7][8] und bei Merrill Stevens Yachts[9] in Miami umgebaut. Neuer Name des Schiffes wurde Lone Ranger.

2009 ging das Schiff an die von Eric Schmidt gegründete US-amerikanische Forschungseinrichtung Schmidt Ocean Institute,[10] die es für ihre Zwecke bei Peters Schiffbau in Wewelsfleth umbauen ließ.[11] Schmidt Ocean Institute nutzte das Schiff von 2010 bis 2012 für mehrere Forschungsreisen im Atlantischen Ozean.[12]

Im April 2013 wurde das Schiff während der Antibes Yacht Show verkauft[13] und später in Sea Ranger umbenannt. Das zwischenzeitlich unter der Flagge der Kaimaninseln betriebene Schiff fährt mittlerweile unter maltesischer Flagge und ist von Bureau Veritas klassifiziert.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff ist 77,73 Meter lang und 13,20 Meter breit. Als Schlepper hatte es einen Tiefgang von 5,82 Meter. Die Vermessung betrug 1599 BRT. Der Pfahlzug betrug 135 Tonnen.[1]

Nachdem das Schiff zu einer Yacht umgebaut worden war, wurde 2004 ein Stabilisator nachgerüstet.[14]

Für den Antrieb des Schiffes sorgen zwei Zwölfzylinder-Viertakt-Dieselmotoren des Herstellers Klöckner-Humboldt-Deutz (Typ: RBV 12M 350) mit einer Leistung von jeweils 3238 kW.[15] Die Motoren wirken über zwei Untersetzungsgetriebe auf zwei Verstellpropeller. Die beiden Propeller wurden 1976 mit Kortdüsen nachgerüstet.[1] Das Schiff erreicht eine Geschwindigkeit von 15 kn. Weiterhin verfügt es über ein Bugstrahlruder.

Für die Stromversorgung stehen drei Deutz-Dieselgeneratoren mit einer Leistung von jeweils 380 kW (Scheinleistung: 475 kVA) zur Verfügung. Weiterhin wurden ein Volvo-Penta-Hafengenerator mit einer Leistung von 330 kW (Scheinleistung: 414 kVA) sowie ein Deutz-Notgenerator mit einer Leistung von 40 kW (Scheinleistung: 50 kVA) verbaut.[15]

Der Rumpf des Schiffes ist eisverstärkt. Die Reichweite wird mit 21.000 Seemeilen bei einer Geschwindigkeit von 13 kn[15] bzw. 31.000 Seemeilen bei einer Geschwindigkeit von 12 kn angegeben.[14]

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Yacht verfügt über fünf Decks. Die Decksaufbauten befinden sich zwischen der Back und dem offenen Achterdeck. Auf dem Achterdeck befindet sich ein Kran, mit dem z. B. mitgeführte Tenderboote zu Wasser gelassen werden können.

Das Schiff wird von bis zu 19 Besatzungsmitgliedern gefahren. An Bord ist Platz für zehn Gäste, die in fünf Kabinen (eine Einzel- und vier Doppelkabinen) untergebracht werden können.[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Simson. Bugsier-Hochseebergungsschlepper, seatowage.de. Abgerufen am 21. Januar 2013.
  2. Jeff Peterson: Travelling across the Sargasso Sea, Schmidt Ocean Institute, 28. Jul 2011. Abgerufen am 8. April 2016.
  3. Facelifting für einen ehemaligen Bugsier-Schlepper, Die Welt, 11. Oktober 2001. Abgerufen am 21. Januar 2013.
  4. Lone Ranger, Kusch Yachts. Abgerufen am 8. April 2016.
  5. Largest Yachts – The Top 100, Superyachts.com. Abgerufen am 21. Januar 2013.
  6. Die Liste der 200 längsten Motoryachten, Boote Exclusiv. Abgerufen am 21. Januar 2013.
  7. Life after Google: Eric Schmidt’s $60 Million Ocean Adventure, Business Insider, 15. Februar 2011. Abgerufen am 8. April 2016.
  8. Kelly Faircloth: Why Not Buy This Yacht From Eric Schmidt’s Ocean Research Institute?, Observer, 16. April 2013. Abgerufen am 8. April 2016.
  9. a b Lone Ranger, Superyacht Times. Abgerufen am 21. Januar 2013.
  10. Eric Schmidt – Founder and President, Schmidt Ocean Institute. Abgerufen am 8. April 2016.
  11. Umbauaufträge für die Werft, Wilstersche Zeitung, 11. Juli 2009. Abgerufen am 21. Januar 2013.
  12. Lone Ranger – previous research ship of the Schmidt Ocean Institute, Schmidt Ocean Institute. Abgerufen am 21. Januar 2013.
  13. Ben Roberts: Lone Ranger Sold At First Prestige Yacht Auctions, Superyachts.com, 22. April 2013. Abgerufen am 8. April 2016.
  14. a b Converted superyacht Lone Ranger for sale with Y.CO, Superyacht Times, 26. April 2012. Abgerufen am 8. April 2016.
  15. a b c Lone Ranger Yacht Specification, Superyacht.com. Abgerufen am 21. Januar 2013.