Solnetschnoje (Kaliningrad, Bagrationowsk)

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Siedlung
Solnetschnoje/Thomsdorf
Солнечное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Bagrationowsk
Bevölkerung 59 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 203 000 076
Geographische Lage
Koordinaten 54° 34′ N, 20° 40′ OKoordinaten: 54° 34′ 10″ N, 20° 40′ 10″ O
Solnetschnoje (Kaliningrad, Bagrationowsk) (Europäisches Russland)
Solnetschnoje (Kaliningrad, Bagrationowsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Solnetschnoje (Kaliningrad, Bagrationowsk) (Oblast Kaliningrad)
Solnetschnoje (Kaliningrad, Bagrationowsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Solnetschnoje (russisch Солнечное, deutsch Thomsdorf, Kreis Preußisch Eylau) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Gwardeiskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Gwardeiskoje (Mühlhausen)) im Rajon Bagrationowsk (Kreis Preußisch Eylau).

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Solnetschnoje liegt im Nordosten des Rajon Bagrationowsk und ist von Kaliningrad (Königsberg) 23 Kilometer, von Bagrationowsk (Preußisch Eylau) 24 Kilometer entfernt. Ein Landweg, der westlich der russischen 27A-083 (ex A 196, ehemalige deutsche Reichsstraße 131) verläuft, zweigt in Marijskoje (Weißenstein) ab und führt über Solnetschnoje nach Tschechowo (Uderwangen). Uderwangen war bis 1945 die nächste Bahnstation an der Bahnstrecke von Königsberg (heute russisch: Kaliningrad) nach Angerburg (heute polnisch: Węgorzewo), die außer Betrieb gesetzt worden ist.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der seinerzeit Thomsdorf genannte Ort wurde im Jahre 1874 in den Amtsbezirk Jesau[2] (russisch: Juschny) eingegliedert, der 1930 in „Amtsbezirk Wittenberg“ (Niwenskoje) umbenannt wurde. Er lag im Landkreis Preußisch Eylau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1910 zählte Thomasdorf 254 Einwohner[3].

Am 1. April 1937 wurde die Gemeinde Thomsdorf aus dem Amtsbezirk Wittenberg in den Amtsbezirk Uderwangen (Tschechowo) umgegliedert. Wurden im Jahre 1933 282 Einwohner gezählt, so blieb die Zahl mit 284 im Jahre 1939 nahezu konstant[4].

Im Jahre 1945 kam Thomsdorf mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1947 den Namen „Solnetschnoje“.[5] Bis zum Jahre 2009 war der Ort in den Tschechowski sowjet (Dorfsowjet Tschechowo (Uderwangen)) eingegliedert und ist seither – aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[6] eine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft innerhalb der Gwardeiskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Gwardeiskoje (Mühlhausen)) im Rajon Bagrationowsk.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit seiner vor 1945 überwiegend evangelischen Bevölkerung war Thomsdorf in das Kirchspiel Uderwangen (russisch: Tschechowo) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Preußisch Eylau innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Hans Buttgereit.

Heute liegt Solnetschnoje im Einzugsbereich der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Gwardeiskoje (Mühlhausen), die eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) ist und zur Propstei Kaliningrad[7] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) gehört.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Jesau/Wittenberg
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Preußisch Eylau
  4. Michael Rademacher: Landkreis Preußisch Eylau (russ. Bagrationowsk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  6. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 253 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  7. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info