Spaltprozesse

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dokumentarfilm
Titel Spaltprozesse – Wackersdorf 001
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1987
Länge 98 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen DENKmal-Film Verhaag GmbH mit Pro-ject Filmproduktion
Stab
Regie Bertram Verhaag,
Claus Strigel
Drehbuch Bertram Verhaag
Musik Rio Reiser,
Konstantin Wecker,
Wolfgang Neumann,
Ulrich Bassenge
Kamera Claus Strigel,
Waldemar Hauschild,
Thomas Schwan,
Christop Boekel
Schnitt Draha Cicek
Chronologie
Restrisiko (1989) →

Spaltprozesse – Wackersdorf 001 ist ein Dokumentarfilm von den Regisseuren und Produzenten Claus Strigel und Bertram Verhaag aus dem Jahr 1986, der das Leben in der oberpfälzischen Region um die Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf beschreibt. Spaltprozesse gehört zur Kernkraft-Trilogie mit den Filmen Restrisiko und Das achte Gebot.

Inhalt und Absichten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 4. Februar 1985 wurde bekannt, dass die WAA nach Wackersdorf kommen soll. Spaltprozesse schildert die atompolitischen Absichten und die Gefährdung der Bevölkerung durch radioaktive Schadstoffemissionen und zeigt die ökologische und landschaftliche Zerstörung. Im Vordergrund stehen die bedrohten Menschen in ihren politischen und persönlichen Veränderungsprozessen.[1] Der Titel „Spaltprozesse“ ist doppeldeutig. Einerseits geht es physikalisch um die Spaltung der Atomkerne, andererseits um die Spaltung der Gesellschaft während der Auseinandersetzungen um die WAA.[2] Die Filmemacher u. a. Bertram Verhaag interessierte besonders die Frage, was mit einer „obrigkeitshörigen, katholischen Bevölkerung“ passiert, die plötzlich mit so einem WAA-Projekt konfrontiert wurde.[3]

Für den Film wurden Ausschnitte aus Zaunkämpfe[4] (Medienwerkstatt Franken), WAAhnsinn – Der Wackersdorf-Film, Beweissicherungsvideos (Filmstelle PP-Mittelfranken) und Ausschnitte damaliger Berichterstattungen von ARD und ZDF verwendet.

Personen im Film

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hans Schuierer, Karin Rostek (Mutter), Armin Weiss (Chemiker), Robert Jungk (Zukunftsforscher), Franz Josef Strauß, Helmut Kohl, Friedrich Zimmermann, Gerold Tandler, Heinz Riesenhuber, Irmgard Gietl (Aktivistin), Joseph Höffner (Kardinal), Gerhard Löwenthal (Moderator, ZDF-Magazin), Richard Salzl (Pfarrer), Walter Angebrand (Arzt), Andreas Schlagenhaufer (Pfarrer), Konstantin Wecker (Lied: Der Baum)[5], Rio Reiser (Lied: Der Traum ist aus)[6] u. a.

Filmvorführung auf dem WAA-Gelände

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2024 wurde Spaltprozesse auf dem ehemaligen WAA-Gelände im BMW-Werk gezeigt und Regisseur Bertram Verhaag stellte sich den Fragen der Zuschauer.[7][8]

Die Dokumentation wurde mit elf Preisen ausgezeichnet und war der erfolgreichste Dokumentarfilm 1987/88.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Atomkraft-Trilogie: Spaltprozesse auf DENKmal-Film
  2. Dokumentarfilm "Spaltprozesse" erinnert an WAA-Auseinandersetzungen - Erinnerungen an die Auseinandersetzungen um die geplante WAA in Wackersdorf weckt der Dokumentarfilm "Spaltprozesse". Er wird bei einer besonderen Vorführung gezeigt – im BMW-Werk. in: Oberpfalznetz vom 29. September 2024
  3. Lieber heute aktiv als morgen radioaktiv, ttt – titel, thesen, temperamente, Beitrag von Lars Friedrich vom 14. Februar 2012 auf YouTube (Bertram Verhaag ab Min 2:30 und 4:10)
  4. Zaunkämpfe auf YouTube (ca. 4 Min.)
  5. Konstantin Wecker Lied: Der Baum auf YouTube
  6. Rio Reiser Lied: Der Traum ist aus - auf YouTube
  7. Wackersdorf: BMW fördert Zwickl-Filmfestival – Doku „Spaltprozesse“ läuft im Werk in: Mittelbayerische Zeitung vom 5. September 2024
    Betrieb im Wackersdorfer Innovationspark bot für Doku über WAA den perfekten Rahmen in: Mittelbayerische Zeitung vom 30. September 2024
  8. „Spaltprozesse“: Widerstands-Geschichte beim ZWICKL.light Filmfestival auf Oberpfalz TV vom 1.10.2024, 4 Min
  9. Spaltprozesse: Prädikat wertvoll auf FBW