Steinfelde (Seehausen)

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Steinfelde
Koordinaten: 52° 58′ N, 11° 46′ OKoordinaten: 52° 57′ 47″ N, 11° 46′ 29″ O
Höhe: 21 m ü. NHN
Einwohner: 29 (31. Dez. 2023)[1]
Eingemeindung: 1881
Eingemeindet nach: Losenrade
Postleitzahl: 39615
Vorwahl: 039397
Steinfelde (Sachsen-Anhalt)
Steinfelde (Sachsen-Anhalt)

Lage in Sachsen-Anhalt

Blick vom südlichen Ortseingang auf den Ort
Blick vom südlichen Ortseingang auf den Ort

Steinfelde ist ein Ortsteil der Hansestadt Seehausen (Altmark) im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steinfelde, eine Streusiedlung,[3] liegt vier Kilometer südsüdöstlich von Wittenberge und acht Kilometer nordnordöstlich von Seehausen (Altmark) in der Altmark im Naturschutzgebiet Aland-Elbe-Niederung und im Biosphärenreservat Mittelelbe.[4]

Das Küsterbrack liegt etwa 300 Meter nordwestlich der Siedlung. Es ist seit 1978 ein Flächennaturdenkmal.[4] Das Brack entstand aus einem alten Elbarm und ist im 20. Jahrhundert mit Elbsand vollgespült worden, wie Johann Marchal berichtete.[5]

Die Nachbarorte sind Garsedow und Wallhöfe im Norden, Lütjenheide, Zwischendeich und Schadebeuster im Nordosten, Hinzdorf im Osten, Werder im Südosten, Beuster im Süden, Hohe Geest, Eickhof und Geestgottberg im Südwesten sowie Eickerhöfe und Losenrade im Nordwesten.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter bis Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Akten der Visitation der Kirche St. Petri zu Seehausen wird im Jahre 1581 und 1600 Steinfelde (dicht bei Losenrade) erwähnt.[6] Lieselott Enders berichtete aus dem Kataster des Kreises Seehausen: „Im kleinen Elbdorf Steinfelde unter den Freiherren von Putlitz zu Eickerhöfe… gab es vormals drei Ackerleute. Weil… 1686 ihr Land bis auf wenig Aussaat in der Elbe lag und der Strom noch Jahr für Jahr mehr davon verschlang, konnten sie nur als Kossäten betrachtet werden. Der Acker war sehr versandet.“[7] 1687 heißt der Ort Steinfelde.[3] 1804 heißt es Dorf und Gut Steinfeld mit 12 Morgen Eichen.[8]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1807 gehörte das Dorf zum Seehausenschen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Zwischen 1807 und 1813 lag es im Kanton Seehausen auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Ab 1816 gehörte die Gemeinde zum Kreis Osterburg, dem späteren Landkreis Osterburg.[3]

Im Jahre 1881 wurde die Landgemeinde Steinfelde nach Losenrade eingemeindet.[3] Danach wurde der Ort zumeist als Ortsteil geführt.[9] Mit dem Zusammenschluss von Losenrade mit anderen Gemeinden zu einer neuen Gemeinde mit dem Namen Hansestadt Seehausen (Altmark) wurde Steinfelde ein Ortsteil von Seehausen.[10]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1734 28
1775 37
1789 45
1798 56
1801 63
1818 74
Jahr Einwohner
1840 154
1871 120
1895 109
2011 [00]029[11]
2012 [00]028[11]
2014 [00]028[12]
Jahr Einwohner
2020 [00]29[13]
2021 [00]29[13]
2022 [0]29[1]
2023 [0]29[1]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1895:[3]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die evangelischen Christen aus Steinfelde gehörten früher zur Kirchengemeinde Groß Beuster und damit zur Pfarrei Groß Beuster in der Altmark.[14] Sie werden heute betreut vom Pfarrbereich Beuster des Kirchenkreises Stendal im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[15]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2133–2134, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 384, 135. Steinfeld (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Steinfelde – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Karina Hoppe: Seehausen lässt weiter Federn. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 26. Januar 2024, DNB 1047269554, S. 17.
  2. Hauptsatzung der Hansestadt Seehausen (Altmark). 17. September 2019, § 1 Name, Bezeichnung, S. 2 (seehausen-altmark.de [PDF; 3,9 MB; abgerufen am 9. November 2019]).
  3. a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2133–2134, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  4. a b c Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  5. Johann Marchal, Wilhelm Fascher: Beuster - ein Altmarkdorf an der Alten Elbe. Chronik aus nachgelassenen Aufzeichnungen. Hrsg.: Peter Marchal. Gemeinde Beuster, Beuster 2007, DNB 984510834, S. 15.
  6. Julius Müller und Adolf Parisius im Auftrag des Altmärkischen Geschichts-Vereins (Hrsg.): Die Abschiede der in den Jahren 1540 bis 1542 in der Altmark gehaltenen ersten General-Kirchen-Visitation mit Berücksichtigung der in den Jahren 1551, 1578-1579(81) und 1600 gehaltenen Visitationen. Band 2. Magdeburg und Salzwedel, S. 178.
  7. Lieselott Enders: Die Altmark. Geschichte einer kurmärkischen Landschaft in der Frühneuzeit (Ende des 15. bis Anfang des 19. Jahrhunderts). In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. Band 56. Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-1504-3, S. 115, doi:10.35998/9783830529965.
  8. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 320 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00342~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  9. Karla Balkow, Werner Christ: Ortslexikon der Deutschen Demokratischen Republik. Staatsverlag der DDR, 1986, ISBN 3-7685-2185-0, S. 297.
  10. Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2013). Halle (Saale) Mai 2013, S. 117 (destatis.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 24. August 2019]).
  11. a b Andreas Puls: Orte verlieren 122 Einwohner in 12 Monaten. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Osterburg. 21. Februar 2013 (volksstimme.de [abgerufen am 19. Juni 2019]).
  12. Landkreis Stendal – Der Landrat: Kreisentwicklungskonzept Landkreis Stendal 2025. 30. Oktober 2015, S. 296, abgerufen am 3. August 2019.
  13. a b Ralf Franke: Seehausen hat mehr Zuzügler. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 14. Januar 2022, DNB 1047269554, S. 17.
  14. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 106 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  15. Pfarrbereich Beuster. In: ekmd.de. Abgerufen am 27. März 2024.