Steinmühle (Markt Einersheim)

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Steinmühle
Koordinaten: 49° 41′ N, 10° 17′ OKoordinaten: 49° 40′ 47″ N, 10° 16′ 39″ O
Höhe: 258 m ü. NHN
Einwohner: (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 97348
Vorwahl: 09326

Steinmühle (fränkisch: Schdeemühl[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Markt Einersheim im unterfränkischen Landkreis Kitzingen.[3]

Geographische Lage

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Die Einöde Steinmühle befindet sich im äußersten Westen der Gemarkung Markt Einersheim am Moorseebach. Im Nordosten erhebt sich Markt Einersheim selbst, der Bahnhof an der Bahnstrecke Nürnberg–Würzburg liegt der Steinmühle am nächsten. Westlich reihen sich weitere Mühlen am Moorseebach auf: Die Schwarzmühle, der Ortsteil Am Wasserhäuschen und die Eselsmühle befinden sich hier. Im Süden beginnt das Gemeindegebiet von Iphofen mit dem Ortsteil Mönchsondheim.[4] Die Einöde liegt am Fränkischen Marienweg.

Der Name der Mühle verweist auf die natürlichen Begebenheiten in der Umgebung und die wirtschaftliche Nutzung des Gebäudes. So deutet das Präfix Stein- auf die reichen Gipsvorkommen in der Hellmitzheimer Bucht hin. Hier wurde anstatt Getreide Gips zu Staub zermahlen. Die Mühle war die einzige ihrer Art am Moorseebach und wurde deshalb auch selten unter mehreren Herren aufgeteilt, wie dies bei anderen Mühlen üblich war.[5]

Die Steinmühle ist eine der älteren Mühlen am Moorseebach. Sie wurde bereits im Jahr 1414 erwähnt. Damals starb eine Linie des Geschlechts von Hohenlohe aus und die Besitzungen um Markt Einersheim wurden zwischen der Familie der Schenken von Limpurg und den Grafen zu Castell aufgeteilt, die „Steinmule“ blieb allerdings weiterhin in den Händen der beiden Geschlechter. 1599 wurde Paulus Hoffmann als Müller genannt.

Während des Dreißigjährigen Krieges hatte Markt Einersheim und die Umgebung unter den durchziehenden Truppen der Schweden und der Kaiserlichen zu leiden. Wie die Burg Speckfeld in der Umgebung wurde auch die Steinmühle von den Soldaten niedergebrannt. Erst im Jahr 1701 wurde die Anlage wieder aufgebaut. Initiator war der Dorfherr Georg Eberhard Schenk von Limpurg-Speckfeld, der auch die Mühle in seinem Besitz hatte. Im 19. Jahrhundert kam die Steinmühle in private Hände.[6]

Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Steinmühle dem Steuerdistrikt Einersheim[7] und der Ruralgemeinde Einersheim zugeordnet. Die Gemeinde unterstand dem Herrschaftsgericht Markt Einersheim.[8]

Einwohnerentwicklung

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Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 6 5  * 6 9 5 5 6 5 8 3
Häuser[9] 1 1 1 1 1 1 1 1
Quelle [7] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [1]
* 
Ort wird zu Einersheim gerechnet.

Ehemaliges Baudenkmal

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  • Mühle: Erdgeschossiger verputzter Fachwerkbau mit hohem Sockelgeschoss aus Gipssteinen, sechs zu fünf Achsen. Auf einem Eckquader bezeichnet „Johann Wittmann / 1847“. Satteldach mit zwei stehenden Gaupen. Giebelseite unverputztes Fachwerk mit weißen Gefachen und mit Ochsenblut gestrichenen Balken: Gitterfachwerk mit wandhohen und Zweidrittelstreben.[19]

Einzelnachweise

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  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 365 (Digitalisat).
  2. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 193. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „šdēmǖl“.
  3. Gemeinde Markt Einersheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 15. September 2024.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. September 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld. S. 193.
  6. F. Ortner: Illustrierter Führer durch Markt Einersheim und seine Geschichte. S. 67.
  7. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 89 (Digitalisat).
  8. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 90 (Digitalisat).
  9. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  10. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 268 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1082, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1249, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1180 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1252 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1290 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1117 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 818 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 188 (Digitalisat).
  19. G. Hojer: Landkreis Scheinfeld, S. 308. Denkmalschutz mittlerweile aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.