Straußmühle (Deining)

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Straußmühle
Gemeinde Deining
Koordinaten: 49° 13′ N, 11° 32′ OKoordinaten: 49° 12′ 53″ N, 11° 32′ 4″ O
Höhe: 455 m ü. NHN
Einwohner: (1. Jan. 2022)[1]
Postleitzahl: 92364
Vorwahl: 09184
Karte
Straußmühle aus östlicher Sicht

Straußmühle ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Deining im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einöde liegt im Oberpfälzer Jura südlich von Deining links an der Weißen Laber.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mühle ist seit 1450 als „Goldmannsmuhl“ nachweisbar; die Müllersleute waren Kunigunde und Leonhard Arnold. Im 16. Jahrhundert saß der Müller Pallabeckh auf der Mühle, 1649 Hans Polster, der in diesem Jahr in seiner Stube vom Blitz erschlagen wurde, ab 1833 Johann Kaiser. Dessen Nachkommen besitzen noch heute die Straußmühle.[2][3] Bis zum Ende des Alten Reiches (um 1800) übte die Grundherrschaft die geistliche Gefällverwaltung Neumarkt aus; die Hochgerichtsbarkeit lag beim kurfürstlichen Schultheißenamt Neumarkt.[4]

Im Königreich Bayern (1806) wurde der Steuerdistrikt Deining im Landgericht Neumarkt gebildet, dem auch die Straußmühle zugeordnet war. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 wurde die Ruralgemeinde Deining geformt, der das Pfarrdorf Deining selber und die drei Mühlen Büglmühle, Roßamühle und Straußmühle angehörten.[5]

Das Repertorium für das topographische Atlasblatt Neumarkt vermeldet 1836: „Straussmühle, E[inöde] bey Deining, 1 H[aus], 1 Mühle, (1 Mahlgang) am Lengenbach.“[6] Zur Mühle gehörte, wie üblich, auch ein landwirtschaftlicher Betrieb; so hielt der Straußmüller 1873 neben vier Pferden zehn Stück Rindvieh.[7]

1959 wurde die Mühle stillgelegt. Der Sägebetrieb wurde noch einige Jahre aufrechterhalten. Der landwirtschaftliche Betrieb wurde unter dem Besitzer Manfred Kaiser um 2000 nach den Richtlinien des Ökologischen Landbaus ausgerichtet.[8]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1830: 06 (1 Haus)[9]
  • 1871: 14 (5 Gebäude)[7]
  • 1900: 12 (2 Wohngebäude)[10]
  • 1925: 03 (1 Wohngebäude)[11]
  • 1950: 12 (1 Wohngebäude)[12]
  • 1961: 09 (1 Wohngebäude)[13]
  • 1987: 01 (1 Wohngebäude, 2 Wohnungen)[14]
  • 2017: 04[15]

Verkehrsanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mühle ist über einen Anliegerweg zu erreichen, die etwa einen Kilometer südlich von Deining von der Staatsstraße 2220 nach Westen abzweigt.

Baudenkmal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Baudenkmal gilt das Mühlenhaus, ein zweigeschossiger Steildachbau mit verputztem Fachwerkgiebel, der aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts stammt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Straußmühle (Deining) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Einwohnerzahlen in Ortsteilen | Gemeinde Deining. Abgerufen am 30. November 2022.
  2. Geschichte der Mühle auf deining.de (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.deining.de
  3. Kurt Romstöck (Text) und Alfons Dürr (Zeichnungen): Die Mühlen im Landkreis Neumarkt i. d. Opf. , Neumarkt i. d. Opf. 2004, S. 221
  4. Heinloth, S. 282
  5. Heinloth, S. 321 f.
  6. Repertorium des topographischen Atlasblattes. Neumarkt, 1836, S. 30
  7. a b Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern... nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Decbr. 1875, München 1876, Sp. 881
  8. Romstöck/Dürr, S. 221
  9. Karl Friedrich Hohn: Der Regenkreis des Königreichs Bayern, geographisch und statistisch beschrieben, Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1830, S. 143
  10. Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern... [nach dem Ergebnis der Volkszählung vom 1. Dez. 1900], München 1904, Sp. 865
  11. Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928, München 1928, Spalte 871
  12. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950, München 1952 Spalte 741
  13. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961, München 1964, Spalte 548
  14. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987, München 1991, S. 257
  15. deining.de: Einwohnerzahl am 1. Januar 2017 (Memento des Originals vom 23. September 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.deining.de