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Susanne Schädlich

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Susanne Schädlich (* 29. November 1965 in Jena) ist eine deutsche Schriftstellerin und literarische Übersetzerin.

Susanne Schädlich (beim Rheingau Literatur Festival 2009)

Leben und Wirken

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Susanne Schädlich wurde 1965 in Jena geboren, wuchs aber überwiegend im Märchenviertel in Berlin-Köpenick auf. Ihr Vater ist der Schriftsteller Hans Joachim Schädlich, ihre Mutter die Verlagslektorin und Herausgeberin Krista Maria Schädlich. Sie ist die Enkelin des Jenaer Hochschullehrers Arno Hübner. Im Dezember 1977 reiste sie mit den Eltern und der acht Jahre jüngeren Schwester Anna aus der DDR in die Bundesrepublik aus, zuerst nach Hamburg, dann nach West-Berlin.[1] Nach elf Jahren Bundesrepublik ging Susanne Schädlich in die USA, nach Los Angeles. Es entstanden erste literarische Übersetzungen. Susanne Schädlich arbeitete u. a. am Max Kade Institute for Austrian-German-Swiss Studies. 1995 erhielt sie ein Stipendium der University of Southern California. Sie studierte Neuere Deutsche Philologie. 1999 kehrte sie nach Deutschland zurück und lebt seither wieder in Berlin.

2009 veröffentlichte Susanne Schädlich die autobiografische Erzählung Immer wieder Dezember. Der Westen, die Stasi, der Onkel und ich. Darin rollt sie die Geschichte ihrer Familie und die ihres vertrauten Onkels Karlheinz Schädlich auf, der die Familie als Inoffizieller Mitarbeiter der „Stasi“ jahrelang bespitzelte. 2014 erschien ihr Roman Herr Hübner und die sibirische Nachtigall. Mit ihrer Schwester, der Kunstwissenschaftlerin und Kuratorin Anna Schädlich, veröffentlichte sie 2012 die Anthologie Ein Spaziergang war es nicht: Kindheiten zwischen Ost und West.

Auf ihrem 2017 erschienenen Buch Briefe ohne Unterschrift. Wie eine BBC-Sendung die DDR herausforderte beruhte eine gleichnamige Ausstellung im Museum für Kommunikation in Berlin und 2021 in Frankfurt.[2] Im April 2021 war Susanne Schädlich Gast im Podcast „111 Kilometer Akten“ des Stasi-Unterlagen-Archivs.[3]

In Kabarett der Namenlosen von 2025 erzählt sie die Geschichte bis 1939 nach Amerika emigrierter deutsch-jüdischer Regisseure, Schauspieler, Schriftsteller, so das Schicksal von Leopold Jessner, bis 1930 hochangesehener erster Generalintendant des Preußischen Staatstheaters in Berlin, der wie viele andere in den Vereinigten Staaten nicht Fuß fassen konnte.[4]

Preise und Stipendien

Romane und Erzählungen

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  • Briefe ohne Unterschrift. Wie eine BBC-Sendung die DDR herausforderte. Knaus, München 2017, ISBN 978-3-8135-0749-2.
  • Ein Spaziergang war es nicht – Kindheiten zwischen Ost und West (hrsg. von Anna Schädlich und Susanne Schädlich). Heyne, 2012, ISBN 978-3-641-07313-8.
Commons: Susanne Schädlich – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Osten, Westen, Osten. (Memento vom 22. Oktober 2007 im Internet Archive) (PDF-Datei, 88 KB.) Interview von Katharina Bendixen. In: Kunststoff, 2007, S. 28–29. Auf der Website des Plöttner-Verlages, abgerufen am 3. Februar 2016. (Archivversion)
  2. Briefe ohne Unterschrift | Eine Ausstellung des Museums für Kommunikation. Abgerufen am 16. April 2021.
  3. Anonyme Briefe an die BBC. Abgerufen am 16. April 2021.
  4. Susanne Schädlich. 11. Juli 2025, abgerufen am 12. Juli 2025.
  5. Max Kade Center – Writers in Residence since 1994. Auf der Website des Dickinson College, abgerufen am 3. Februar 2016. (englisch)
  6. German Writers in Residence. Auf der Website des Oberlin College, abgerufen am 3. Februar 2016. (englisch)
  7. Sigrid Hoff: Wie der Onkel die Familie ausspionierte. Besprechung vom 17. Juni 2009 bei Deutsche Welle. Abgerufen am 3. Februar 2016.
  8. Buchporträt auf der Website des Verlages, abgerufen am 3. Februar 2016. (niederländisch)
  9. Elf Jahre in den USA. Gespräch mit Stefan Melk anhand des Buches. Hörfunk-Sendung vom 20. April 2011 bei MDR Figaro.
  10. Leseprobe und Pressestimmen (Memento des Originals vom 3. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.droemer-knaur.de auf der Website des Verlages, abgerufen am 3. Februar 2016.