Tennis-Hallenweltmeisterschaften

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Tennis-Hallenweltmeisterschaften
Erste Austragung 1913
Letzte Austragung 1923
Turnierart Hallenturnier

Die Tennis-Hallenweltmeisterschaften (englisch World Covered Court Championships) waren ein Tennisturnier, das zwischen 1913 und 1923 in verschiedenen europäischen Städten abgehalten wurden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1913 wurde mit der Gründung der International Tennis Federation die Einführung dreier Weltmeisterschaften im Tennis beschlossen: die Rasen-Weltmeisterschaften (Wimbledon Championships), die Hartplatz-Weltmeisterschaften (in Paris, Vorläufer der French Open)[1] und die Hallenweltmeisterschaften. Der amerikanische Tennisverband USNLTA wollte nicht akzeptieren, dass damit seine US-Meisterschaften zu einem zweitklassigen Turnier erklärt wurden, und lehnte daher einen Beitritt zum ITF ab.

In der Folgezeit wurden die Hallenweltmeisterschaften, mit Unterbrechung durch den Ersten Weltkrieg, in verschiedenen europäischen Städten ausgetragen. Der Platzbelag war, wie damals in der Halle verbreitet, ein Holzboden. 1923 wurde im Zuge des Beitritts der USA zur ITF das System der drei Weltmeisterschaften fallengelassen und stattdessen die Meisterschaften von England (Wimbledon Championships), Frankreich, Australien und den USA in den Rang von höchsten Meisterschaften erhoben. Die Hallenmeisterschaften wurden eingestellt.

Spielstätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Ort Zeitraum
1913 SchwedenSchweden Stockholm 2.–8. November
1919 FrankreichFrankreich Sporting Club, Paris 15.–23. November
1920 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Queen’s Club, London 11.–20. Oktober
1921 Danemark Kjøbenhavns Boldklub, Kopenhagen 2.–10. April
1922 Schweiz St. Moritz 16.–25. Februar
1923 SpanienSpanien Palacio de la Industria, Barcelona 1.–11. Februar

Sieger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herreneinzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Sieger Finalgegner Ergebnis
1913 Neuseeland Anthony Wilding Frankreich Maurice Germot 5:7, 6:2, 6:3, 6:1
1914–1918: nicht ausgetragen
1919 Frankreich André Gobert Frankreich Max Décugis 6:3, 6:2, 6:2
1920 Vereinigtes Konigreich Gordon Lowe Vereinigtes Konigreich Walter Cecil Crawley 6:2, 6:3, 6:1
1921 Frankreich William Laurentz Vereinigtes Konigreich Alfred Ernest Beamish 6:2, 6:4, 6:2
1922 Frankreich Henri Cochet Frankreich Jean Borotra 4:6, 2:6, 6:3, 6:2, 6:0
1923 Frankreich Henri Cochet Vereinigtes Konigreich Brian Gilbert 6:4, 7:5, 6:4

Dameneinzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Siegerin Finalgegnerin Ergebnis
1913 Vereinigtes Konigreich Helen Aitchison Leisk Frankreich Katie Gillou-Fenwick 6:4, 6:2
1914–1918: nicht ausgetragen
1919 Vereinigtes Konigreich Dorothy Holman Frankreich Germaine Regnier Golding 6:3, 6:4
1920 Vereinigtes Konigreich Winifred Beamish Vereinigtes Konigreich Kathleen McKane Godfree 6:2, 5:7, 9:7
1921 Danemark Elsebeth Brehm Jorgensen Danemark Ebba Meyer 6:2, 6:4
1922 Frankreich Germaine Regnier Golding Frankreich Jeanne Vaussard 6:2, 7:5
1923 Vereinigtes Konigreich Kathleen McKane Godfree Vereinigtes Konigreich Winifred Beamish 6:3, 4:6, 6:2

Herrendoppel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Sieger Finalgegner Ergebnis
1913 Frankreich Max Décugis
Frankreich Maurice Germot
Deutsches Reich Curt Bergmann
Deutsches Reich Heinrich Kleinschroth
7:5, 2:6, 9:7, 6:3, 6:1
1914–1918: nicht ausgetragen
1919 Frankreich André Gobert
Frankreich William Laurentz
Rumänien Nicolae Misu
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich H. Portlock
6:1, 6:0, 6:2
1920 Vereinigtes Konigreich Percival Davson
Vereinigtes Konigreich Theodore Mavrogordato
Vereinigtes Konigreich Alfred Beamish
Neuseeland Francis Fisher
4:6, 10:8, 13:11, 3:6, 6:3
1921 Frankreich Maurice Germot
Frankreich William Laurentz
Danemark Paul Henricksen
Danemark Erik Tegner
6:3, 6:2, 3:6, 6:3
1922 Frankreich Henri Cochet
Frankreich Jean Borotra
Schweiz C. Martin
Schweiz A.C. Simon
2:6, 6:2, 6:1, 6:4
1923 Frankreich Henri Cochet
Frankreich Jean Couiteas
Danemark Leif Rovsing
Danemark Erik Tegner
6:1, 6:1, 7:5

Damendoppel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Siegerinnen Finalgegnerinnen Ergebnis
1913–1918: nicht ausgetragen
1919 Vereinigtes Konigreich Winifred Beamish
Vereinigtes Konigreich Kathleen McKane Godfree
Vereinigtes Konigreich Dorothy Holman
Vereinigtes Konigreich Phyllis Covell
6:3, 6:4
1920 Vereinigtes Konigreich Winifred Beamish
Vereinigtes Konigreich Kathleen McKane Godfree
Vereinigtes Konigreich Doris Craddock
Sudafrika 1912 Irene Peacock
6:3, 7:5
1921 Danemark Elsebeth Brehm Jorgenson
Danemark Ebba Meyer
Danemark
Danemark Sheenberg
6:2, 4:6, 6:2
1922 Frankreich Germaine Regnier Golding
Frankreich Jeanne Vaussard
Frankreich Yvonne Bourgeois
Schweiz Canivet
w. o.
1923 Vereinigtes Konigreich Winifred Beamish
Vereinigtes Konigreich Kathleen McKane Godfree
Frankreich Germaine Regnier Golding
Frankreich Jeanne Vaussard
6:1, 6:1

Mixed[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Sieger Finalgegner Ergebnis
1913 Frankreich Max Décugis
Frankreich Katie Gillou-Fenwick
Schweden Gunnar Setterwall
Schweden Sigrid Frenckell Fick
7:5, 12:10
1914–1918: nicht ausgetragen
1919 Frankreich Max Décugis
Vereinigtes Konigreich Winifred Beamish
Frankreich William Laurentz
Frankreich Germaine Regnier Golding
6:3, 6:3
1920 Neuseeland Francis Fisher
Sudafrika 1912 Irene Peacock
Australien Stanley Doust
Vereinigtes Konigreich Kathleen McKane Godfree
w. o.
1921 Danemark Erik Tegner
Danemark Elsbeth Brehm
Danemark Harald Thune Waagepetersen
Danemark Agnete Goldschmidt
6:2, 6:2
1922 Frankreich Jean Borotra
Frankreich Germaine Regnier Golding
Frankreich Max Décugis
Frankreich Jeanne Vaussard
6:3, 6:4
1923 Vereinigtes Konigreich Walter Cecil Crawley
Vereinigtes Konigreich Kathleen McKane Godfree
Vereinigtes Konigreich Brian Gilbert
Vereinigtes Konigreich Winifred Beamish
4:6, 6:2, 6:3

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Unter „Hartplatz“ wurde damals ein Sandplatz verstanden