Thymiaterion (Räuchergefäß)

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Ein Terracotta-Thymiaterion mit einer Darstellung des Attis aus Tarsos, 2. oder 1. Jahrhundert v. Chr.

Als Thymiaterion (altgriechisch θυμιατήριον thymiatḗrion, von θυμιάειν thymiáein, deutsch ‚räuchern‘; Mehrzahl Thymiateria) wird ein antikes Räuchergefäß bezeichnet.

Das Thymiaterion wurde als Räuchergestell für den Haus-, Grab- und Götterkult verwendet. Anlässe zur Verwendung waren Kulthandlungen, festliche Umzüge oder Symposien. Beim Thymiaterion war ein meist schüsselartiges Gefäß mit einem hohen Fuß verbunden und mit einem durchlöcherten Deckel versehen, durch den der Rauch abziehen konnte. Die Form erinnert oft an einen Kandelaber. Thymiateria bestanden vor allem aus Metall (meist Bronze), seltener waren Formen aus Stein oder Ton (Terrakotta). Die Räuchergestelle waren in vielen Mittelmeerkulturen verbreitet, so bei den Phöniziern, Etruskern und Griechen.

  • Karl Wigand: Thymiateria. In: Bonner Jahrbücher: Jahrbücher des Vereins von Altertumsfreunden im Rheinlande. Band 122. Bonn 1912, S. 1–97. (journals.ub.uni-heidelberg.de)
  • Wolfgang Schiering: Die griechischen Tongefäße. Gestalt, Bestimmung und Formenwandel (= Gebr.-Mann-Studio-Reihe). 2., wesentlich veränderte und ergänzte Auflage. Mann, Berlin 1983, ISBN 3-7861-1325-4, S. 159.
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