Tichý Potok

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Tichý Potok
Wappen Karte
Wappen von Tichý Potok
Tichý Potok (Slowakei)
Tichý Potok (Slowakei)
Tichý Potok
Basisdaten
Staat: Slowakei Slowakei
Kraj: Prešovský kraj
Okres: Sabinov
Region: Šariš
Fläche: 62,602 km²
Einwohner: 330 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 5 Einwohner je km²
Höhe: 527 m n.m.
Postleitzahl: 082 74 (Postamt Brezovica)
Telefonvorwahl: 0 51
Geographische Lage: 49° 9′ N, 20° 47′ OKoordinaten: 49° 8′ 48″ N, 20° 47′ 7″ O
Kfz-Kennzeichen
(vergeben bis 31.12.2022):
SB
Kód obce: 525308
Struktur
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung Gemeindegebiet: 2 Katastralgemeinden
Verwaltung (Stand: Oktober 2022)
Bürgermeister: Ľubica Zdravecká
Adresse: Obecný úrad Tichý Potok
08274 Brezovica

Tichý Potok (bis 1948 slowakisch Štelbach, deutsch ‚Stellbach‘, ungarisch Csendespatak – bis 1902 Stelbach) ist eine Gemeinde im Okres Sabinov in der Slowakei mit 330 (Stand 31. Dezember 2022).

Kirche im Ort

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde befindet sich am Osthang der Leutschauer Berge auf einer Höhe von 520 m n.m. und ist 28 Straßenkilometer von Sabinov entfernt.

Nach der Abschaffung des Militärbezirks Javorina Anfang 2011 wurde der Gemeinde die Katastralgemeinde Blažov zugeschlagen und die Gemeindefläche von knapp 8,5 km² auf 62,6 km² vergrößert.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung mit dem Namen Stelbach erfolgte im Jahre 1427 als Besitz der Adelsfamilien Torysa, Berzeviczy und Tarcsay. Der Name geht auf deutsche Kolonisten zurück, die sich an einem Fluss ansiedelten, den sie „Stillbach“ nannten, da das Wasser dort keine große Strömung aufwies, der heutige slowakische Name wurde synonym übersetzt.[1] Im 15. Jahrhundert siedelten sich Wallachen im Dorf an und brachten die orthodoxe Religion mit, später siedelten sich vor allem ruthenische Bewohner und assimilierten die deutsche Bevölkerung vollständig. Im Jahr 1682 brannten die Häuser des Ortes nieder. Die ursprüngliche gotische Kirche aus dem 14. Jahrhundert wurde im 17. und 19. Jahrhundert in ihr heutiges Aussehen umgebaut. Im Jahr 1787 gab es hier 58 Häuser mit 409 Einwohnern. Bis 1828 stieg die Zahl der Bewohner auf rund 600 an. Sie lebten in 81 Häusern. Zu jener Zeit gab es neben dem Ackerbau Arbeitsplätze in der Schaf-, Rinder- und Forstwirtschaft. Für das Jahr 1940 wurden in Štelbach 131 Häuser und 634 Einwohner gezählt davon wurden 6 Personen als Juden aufgelistet.[2]

1844, 1908, 1922 und 1956 wurde der Ort durch schwere Hochwasser verwüstet. In der Zeit der Ersten Tschechoslowakischen Republik wurde im Ort ein Sägewerk betrieben und die Felder wurden von privaten Landwirten bewirtschaftet. Teile der Bevölkerung arbeiteten in der Forstwirtschaft, im Baugewerbe und in Unternehmen im benachbarten Lipany oder in Košice.[3] Die Zahl der Einwohner nimmt kontinuierlich ab.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse nach der Volkszählung 2001 (393 Einwohner):

Nach Ethnie:
  • 84,48 % Slowaken
  • 8,65 % Russinen
  • 1,78 % Zigeuner
  • 0,76 % Ukrainer
Nach Konfession:
  • 73,54 % griechisch-katholisch
  • 20,61 % römisch-katholisch
  • 4,33 % keine Angabe
  • 1,53 % evangelisch

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jozef Fraňo (Hrsg.): Vlastivedný slovnîk obci na Slovensku. Band 3: S–Z. Veda, Bratislava 1978, OCLC 310561110, S. 160.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tichý Potok – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Obec Tichý Potok tichypotok.sk (slowakisch, englisch).
  2. Osudy slovenských Židov 1939–1945 upn.gov.sk. (Das Schicksal der slowakischen Juden 1939–1945).
  3. Tichý Potok – História e-obce.sk.