Tony Wilson (Musikmanager)

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Tony Wilson

Anthony „Tony“ Wilson (* 20. Februar 1950 in Salford in der Grafschaft Lancashire (heute Greater Manchester), England; † 10. August 2007 in Manchester) war ein britischer Musikmanager, Nachtclubbetreiber und Fernsehjournalist, der ein entscheidender Faktor in der Entwicklung der Musikszene von Manchester ab der Mitte der 1970er Jahre war.

Leben und Kreativität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem er im Juni 1976 die Sex Pistols in der Lesser Free Trade Hall in Manchester gesehen hatte, lud er die Band in seine Show So It Goes auf dem lokalen Sender Granada TV ein. Später gründete Wilson das Label Factory Records, das kurz danach dank Künstlern wie Joy Division, New Order, James, den Happy Mondays sowie dem Produzenten Martin Hannett zu einer treibenden Kraft in der Entwicklung von Post-Punk und New Wave wurde. Etwa zur gleichen Zeit eröffnete er den Nachtclub Fac 51 Haçienda, der Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre zum Epizentrum des Rave und der Madchester-Szene wurde.

Die Haçienda wurde im Sommer 1997 aufgrund eines außer Kontrolle geratenen Drogenproblems geschlossen. Factory Records meldete etwa zeitgleich Konkurs an. Wilson machte weder mit seinem Label noch mit dem Nachtclub ein Vermögen. Legendär ist die Tatsache, dass Factory Records aufgrund des aufwendigen Cover-Designs der Single Blue Monday von New Order mit jedem verkauften Exemplar anfangs etwa £ 0,20 Verlust machten, obwohl die Single die meistverkaufte im 12″-Format bis 1988 wurde.

Seit 2006 kämpfte Tony Wilson gegen Nierenkrebs. Er starb am 10. August 2007 mit 57 Jahren nach einem Herzinfarkt.[1]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Film 24 Hour Party People (2002) ist Wilson, gespielt von Steve Coogan, die zentrale Figur. In dem Film Control (2007) über das Leben von Joy-Division-Sänger Ian Curtis erscheint Tony Wilson als Nebenfigur, gespielt von Craig Parkinson.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mick Middles: From Joy Division to New Order: The True Story of Anthony H. Wilson and Factory Records. Virgin Books, 2002, ISBN 0-7535-0638-6 (englisch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Tony Wilson's battle is over“, Manchester Evening News, 10. August 2007; der Artikel unterliegt Aktualisierungen