Volkspark Humboldthain
Volkspark Humboldthain | |
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Park in Berlin | |
Die Humboldthöhe im Park | |
Basisdaten | |
Ort | Berlin |
Ortsteil | Gesundbrunnen |
Angelegt | 1869–1876 |
Neugestaltet | 1948–1951 |
Umgebende Straßen | Brunnenstraße, Gustav-Meyer-Allee, Hussitenstraße, Hochstraße |
Bauwerke | Freibad, Flakturm Humboldthain, Himmelfahrtkirche |
Nutzung | |
Nutzergruppen | Fußverkehr; Freizeit, Berliner Unterwelten, Rodeln, Sportklettern |
Parkgestaltung | Humboldthöhe, Rosengarten, Rodelbahn |
Technische Daten | |
Parkfläche | 290.000 m² |
Der Volkspark Humboldthain liegt im Berliner Ortsteil Gesundbrunnen des Bezirks Mitte. Er wird im Osten von der Brunnenstraße, im Süden von der Gustav-Meyer-Allee, im Westen von der Hussitenstraße und im Norden von der Hochstraße und der dazu parallel führenden S-Bahn begrenzt. Der Volkspark Humboldthain steht als Gartendenkmal unter Schutz.
Geschichte
Der Bau des Volksparks begann am 14. September 1869, dem 100. Geburtstag von Alexander von Humboldt, und wurde 1876 fertiggestellt.
In den Jahren 1941/1942 wurden im Park zwei gegen Ende des Zweiten Weltkriegs schwer umkämpfte, verbunkerte Flaktürme mit Hochbunker errichtet. Die kurze Bauzeit der monumentalen Bauten war nur unter Einbeziehung von zahlreichen Zwangsarbeitern möglich. Der südliche Turm, der sogenannte „Leitturm“, wurde nach dem Kriegsende gesprengt und fast komplett mit Trümmerschutt überdeckt und dient im Winter als Rodelbahn, der nördliche Gefechtsturm wurde teilweise gesprengt und dann angeschüttet, er trägt den Namen Humboldthöhe und dient heute als Aussichtsplattform. Hier steht eine Aluminiumskulptur aus dem Jahr 1967 des Künstlers Arnold Schatz (aus Senne) als Denkmal für die Deutsche Wiedervereinigung, die im Volksmund „Plumpenpickel“ genannt wird.
Die ehemals auf dem Gelände liegende Himmelfahrtkirche an der Brunnenstraße wurde nach Kriegsende gesprengt und 1956 an anderer Stelle wiedererrichtet. An ihrer Stelle befindet sich heute ein sehenswerter Rosengarten. Auf dem Gelände des Rosengartens befindet sich seit dem Jahr 1987 auch die Figur Jagende Nymphe bzw. Diana mit Windhunden aus Bronze von 1929 des Bildhauers Walter Schott, der nach der Kaiserzeit in der Weimarer Republik kaum noch Beachtung fand. Die Figur wurde nach einem Entwurf von 1900 gegossen. Die Jagdgöttin Diana wird splitternackt, lediglich mit wadenhohen Sandalen, im Wettlauf mit zwei Hunden dargestellt. Die Figur wurde 1953 von der AEG dem damaligen Bezirk Wedding geschenkt.
Durch den Verein Berliner Unterwelten wurden Teile des Gefechtsturms zugänglich gemacht. In den Sommermonaten werden Besucherführungen angeboten, in den Wintermonaten halten sich Fledermäuse in den Räumlichkeiten auf. Der Flakturm ist damit der derzeit drittgrößte Berliner Überwinterungsplatz mit rund 250 Tieren verteilt auf sechs verschiedene Arten.
Am Humboldthain gibt es ähnlich wie am Kreuzberg einen Weingarten, aus dessen Ernte an Weintrauben jährlich etwa 200 Flaschen Wein gekeltert werden.
Die nördliche Wand des großen Bunkers sowie die Wand des kleinen Bunkers stehen unter dem Hausrecht des Deutschen Alpenvereins (DAV, Sektion Berlin) und werden zum Sportklettern in den oberen Schwierigkeitsgraden genutzt.
Daten zum Humboldthain
- Fläche: 29 Hektar
- Entstehungszeit: 1869–1876; Wiederaufbau 1948–1951
- Freizeitangebote: Spazierwege, Liegewiesen, vielfältige Spielmöglichkeiten vor allem für Kinder, Naturerlebnis
- Sonderanlagen: Rosengarten, Freibad, Rodelhang, Wassergarten, Aussichtsplattform, pädagogisch betreuter Spielplatz
- Besonderheit: Hunde und Fahrräder dürfen nicht in den Rosengarten mitgebracht werden
- Rechtsstatus: Gewidmete öffentliche Grün- und Erholungsanlage
- Landschaftsarchitekt: Gustav Meyer, Günther Rieck (Neugestaltung 1948–1951)
- Verkehrsverbindungen: S-Bahn (Station), U-Bahn, verschiedene Buslinien
Literatur
- Clemens Alexander Wimmer: Parks und Gärten in Berlin und Potsdam; ed. Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz, Abt. III – Gartendenkmalpflege; Nicolaische Verlagsbuchhandlung: 3. Aufl. Berlin 1989; ISBN 3-87584-267-7; S. 45–47.
Weblinks
- Volkspark Humboldthain auf berlin.de
- Geschichte der Berliner Flaktürme
- Flakturm-Humboldthain
- Ulrich Hottelet: Blicke in den Berliner Untergrund. In: die tageszeitung vom 2. März 2004
- Eintrag 09046192 in der Berliner Landesdenkmalliste
Koordinaten: 52° 32′ 50″ N, 13° 23′ 10″ O