Wartberg (Gemeinden Lasberg, St. Oswald)

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Wartberg (Rotte)
Ortschaft
Wartberg (Gemeinden Lasberg, St. Oswald) (Österreich)
Wartberg (Gemeinden Lasberg, St. Oswald) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Freistadt (FR), Oberösterreich
Gerichtsbezirk Freistadt
Pol. Gemeinde Sankt Oswald bei Freistadt  (KG St. Oswald)
Koordinaten 48° 29′ 46″ N, 14° 34′ 37″ OKoordinaten: 48° 29′ 46″ N, 14° 34′ 37″ O
Höhe 598 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 148 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 36 (2001)
Postleitzahl 4271 Sankt Oswald bei Freistadt
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 08474
Zählsprengel/ -bezirk St.Oswald-Umgebung (40618 001)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; DORIS
f0
148

BW

Wartberg ist ein Ort im Mühlviertel in Oberösterreich, und Ortschaft der Gemeinde Sankt Oswald bei Freistadt, sowie eine Katastralgemeinde von Lasberg, beide im Bezirk Freistadt.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wartberg (Katastralgemeinde)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Freistadt (FR), Oberösterreich
Gerichtsbezirk Freistadt
Pol. Gemeinde Lasberg
Koordinaten 48° 27′ 59″ N, 14° 34′ 45″ O
Fläche d. KG 12,32 km²
Statistische Kennzeichnung
Katastralgemeinde-Nummer 41030
Zählsprengel/ -bezirk Lasberg-Wartberg (40609 000)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; DORIS
Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Nebenbox

BW

Wartberg liegt etwa 5½ Kilometer östlich von Freistadt im Talungsraum der Feldaist, direkt südwestlich von St. Oswald, mit dem es heute schon weitgehend verwachsen ist, an der L1417 Schacherbergstraße (Lasberg – St. Oswald), auf 600 m ü. A. Höhe. Der Ort liegt an der Feistritz, einem Nebenbach der Feldaist von St. Oswald über Lasberg.

Zur Lasberger Katastralgemeinde, die sich südlich an die St.-Oswalder Ortschaft anschließt, gehören entlang der Feistritz die Ortschaften Pilgersdorf und Punkenhof, sowie gegen Südosten Grensberg, Witzelsberg und Paben bis in das Tal der Flanitz.

Der Raum gehört in der Feistritz-Talung (Wartberg, Pilgersdorf, Punkenhof) zur Raumeinheit des Zentralmühlviertler Hochlands, der Südosten zum Aist-Naarn-Kuppenland, und kulminiert im Braunberg (912 m ü. A., Gipfel knapp außerhalb der KG).

Nachbarortschaften und -orte des Orts Wartberg

Mayrhöfen (Ortsch., Gem. St. Oswald) Kastlhöfen (Ortsch. Mayrhöfen) Sankt Oswald bei Freistadt (Ortsch., Gem.)
Kronau (Ortsch., Gem. Lasberg) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Pilgersdorf (Ortsch., Gem. Lasberg) Oberreitern (Ortsch., Gem. St. Oswald)

Nachbarkatastralgemeinden der KG Wartberg

Sankt Oswald bei Freistadt (Gem.) March (Gem. St. Oswald)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Lasberg (Gem.) Erdmannsdorf (Gem. Gutau)

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Wartberg nach einem Foto von 1920

Die Flüsse des Raumes mit ihren -itz-Namen zeigen die slawische Besiedelung des Mittelalters, die durchwegs deutschstämmigen Orte die Wiederbesiedelung des Hochmittelalters.

Das Schloss Wartberg war Stammsitz des Adelsgeschlechts der Wartpercher, das seit 1170 beurkundet ist. 1520 baute ein Hanns Rüdiger Artstetter die erworbene Burg zu einem Schloss um, zu dieser Zeit war die Herrschaft ein liechtenstinsches Lehen mit einem Meierhof zur Eigenwirtschaft. 1602 verkauften die Artstetter das „Gschloß Wartperg“ an die Zelkinger zu Weinberg, die es nicht mehr bewohnten, es diente nur noch als Meierhof bzw. als Spital. 1629/1634, während der Gegenreformation, mussten die protestantischen Zelkinger den Schlossmeierhof an die katholischen Thürheimer verkaufen. 1752 vererbten diese es einem Franz M. Ruezinger. Schloss und Meierei verfielen im Laufe des früheren 20. Jahrhunderts und sind heute nur in Resten erhalten.

Im Oberösterreichischen Bauernkrieg, während des Dreißigjährigen Kriegs, war hier im Schloss eine Pulverproduktion.[1] Von 1636, zur Zeit des 2. Patents zur Gegenreformation, ist bekannt, dass zwar 16 Kommunikanten gemeldet waren, 6 Einwohner aber die beichte verweigerten.[2]

In den 1820ern hatte der Ort 16 Häuser, 36 Wohnparteien und 158 Einwohner, und gehörte zum Pfarrbezirk St. Oswald im Distrikt (Kommissariat) Weinberg.[1][3] 1850, mit der Aufhebung der Grundherrschaft nach der Revolution 1848/49 wurde eine Ortsgemeinde errichtet, aber schon 1874 auf die beiden Gemeinden St. Oswald und Lasberg aufgeteilt.

Bevölkerung und Gebäudestand[4]
  Krld. Österr. o.d.E.
(Ktm. Österr./Österr.-Ugrn.)
Bld. Oberösterreich
(Rep. Österr.)
Ortsch. 1788 1825 1869 1951 1961 1971 1981 1991 2001
158 172 111 102 102 112 95 148
16 16 16 17 17 17 20 21 36

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Benedikt Pillwein (Hrsg.): Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg. Mit einem Register, welches zugleich das topographische und genealogische Lexikon ist und der Kreiskarte versehen. Geographisch-historisch-statistisches Detail nach Distrikts-Kommissariaten. 1. Auflage. Erster Theil: Der Mühlkreis. Joh. Christ. Quandt, Linz 1827, Abschnitt Distrikts-Kommissariat Weinberg, Pfarrbezirk St. Oswald, Wartberg, S. 437 f. (Google eBook). 2. Auflage 1843 (Google Book)
  2. Herrschaftsarchiv Weinberg, Schuber 283, OÖLA Linz; zit. in Hans Krawarik: Exul Austriacus. Band 4 von Austria: Forschung und Wissenschaft: Geschichte, LIT Verlag, Münster 2010, ISBN 978-3-643-50210-0, Fußnote 155, S. 76 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  3. vgl. auch Georg Grüll: Weinberg: die Entstehungsgeschichte einer Mühlviertler Wirtschaftsherrschaft. Verlag Böhlau, 1955.
  4. Kurt Klein (Bearb.): Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Hrsg.: Vienna Institute of Demography [VID] d. Österreichische Akademie der Wissenschaften. Oberösterreich Teil 1, Wartberg , S. 72 (Onlinedokument, Erläuterungen. Suppl.; beide PDF – o.D. [aktual.]).
    Spezielle Quellenangaben: 1788: Josephinisches Lagebuch 1786/90, OÖLA. • 1825: Militär-Konskription 1823/30; zitiert nach Pillwein: Erzherzogthum Oesterreich ob der Enns. 2. Auflage 1843 • 1869: Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im österreichischen Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder. (1871 ff.). • 1951 und später: Österreichisches Statistisches Zentralamt / Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis. (Ergebnisse der Volkszählungen).