Westerwälder Seen

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Karte der Westerwälder Seenplatte

Die Westerwälder Seen liegen auf der gleichnamigen Westerwälder Seenplatte im Westerwald innerhalb des Städtevierecks Hachenburg, Westerburg, Montabaur und Dierdorf (Rheinland-Pfalz).

Geographie

Die Westerwälder Seenplatte breitet sich als wellige Hochfläche zwischen den Bergköpfen des Hachenburger Waldes im Norden bis zum Tal des Saynbaches im Süden aus. Als besondere naturräumliche Einheit des Oberwesterwaldes schließt sie diesen im Westen ab, wo das Herschbach/Dierdorfer Becken die Grenze zwischen Hoch- und Niederwesterwald markiert.

Fast mauerartig wirkt der Aufstieg des Gebirges aus dem Becken, nur der junge Saynbach gräbt eine tiefe Kerbe in die Wand. Die Höhenlage der Seenplatte bewegt sich zwischen 400 und 420 Meter. Die Landschaft steigt im Hachenburger Forst am Glietzebeul auf 494 Meter an und senkt sich im Sayntal bei Zürbach auf 340 Meter ab.

Die Seengruppe besteht aus sieben Teichen:

Mit 123 Hektar ist der Dreifelder Weiher der größte.

Bei Dreifelden breiten sich der Seeweiher (Dreifelder Weiher), der Haidenweiher und der Hoffmannsweiher aus. Bei Freilingen und Steinen erstrecken sich der Brinkenweiher, der Postweiher und der Hausweiher. Etwas abseits liegt nordöstlich des gleichnamigen Ortes der Wölferlinger Weiher, der zu einem großen Teil verlandet ist.

Der größte See der Westerwälder Seenplatte, der Dreifelder Weiher, von Dreifelden aus

Geschichte

Alle sieben Teiche sind Menschenwerk. In ihrer heutigen Gestalt wurden sie im 17. Jahrhundert angelegt. Sie dienten anfänglich sämtlich der Fischzucht. Die Dreifelder Weihergruppe steht untereinander durch Kanäle in Verbindung, ebenso die Freilinger Gruppe.

Wie Unterlagen aus dem 12. Jahrhundert belegen, betrieben Mönche aus benachbarten Klöstern bereits damals intensiv Fischzucht. Sie legten in einem Sumpfgebiet die ersten Großteiche an, unter anderem auch den Seeweiher. Um 1650 ließ Graf Friedrich von Wied (1618-1698) bereits vorhandene Teiche vergrößern und neue Teiche anlegen. So entstanden die sieben großen Fischteiche mit einer Gesamtwasserfläche von über 1000 Morgen. Das jährliche Ablassen des Wassers und der damit verbundene Fischzug im Herbst ist ein regionales Ereignis.

Die Teiche befinden sich heute noch im Eigentum des Fürsten zu Wied.

Naturschutz und Tourismus

Der Brinkenweiher, der Haidenweiher, der Wölferlinger Weiher und die südlichen Teile des Dreifelder Weihers sind mittlerweile zum Naturschutzgebiet erklärt geworden. Hier finden sich zahlreiche Wat- und Sumpfvögel, welche das Gebiet zur Rast auf dem Vogelzug und oft auch zur Brut nutzen.

Als besondere touristische Attraktion gilt der 32 Kilometer lange Sieben-Weiher-Weg, der an den sieben genannten Seen entlangführt.[1] Der Weg ist durch eine blaue Sieben und blaue Wellenlinien gekennzeichnet. Die Markierungen sind größtenteils an Pfosten und Bäumen aufgeklebt beziehungsweise aufgemalt. Als Startpunkt kann der Campingplatz am Dreifelder Weiher dienen. Über Steinebach, vorbei am Hoffmanns- und Haidenweiher, führt der Weg nach Hartenfels. Zwischen dem Haus-, Brinken- und Postweiher hindurch geht der Weg weiter nach Freilingen, von dort nach Wölferlingen, wo sich der Wölferlinger Weiher befindet. Bei Dreifelden führt der Weg am Dreifelder Weiher entlang zum Ausgangspunkt zurück.

Einzelnachweise

  1. westerwald.info: Der 7-Weiher-Weg. Abgerufen am 6. Juli 2011.