Widad Nabi

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Widad Nabi (arabisch وداد نبي, DMG Widād Nabī; * 1985 in Kobane) ist eine kurdisch-syrische Lyrikerin und Schriftstellerin, die seit 2015 in Berlin im Exil lebt. Ihre Gedichte schreibt sie auf Arabisch, wobei einige auf Französisch, Englisch und Deutsch veröffentlicht wurden. Außer Themen aus ihrer Erfahrung mit der politischen Situation in Syrien sowie mit ihrem Leben als Flüchtling spricht sie sich für die Gleichberechtigung von Frauen auf der ganzen Welt aus – nicht nur in Syrien, sondern auch in Westeuropa. Ihre Werke zählen zur zeitgenössischen syrischen Exilliteratur.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nabi wurde in Kobanê, der Hauptstadt des Distrikts Ain al-Arab in Nordsyrien nahe der Grenze zur Türkei geboren. Der Distrikt ist Teil des von den Kurden beanspruchten Siedlungsgebietes in Syrien, besser bekannt als Rojava oder „Westkurdistan“. Sie studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Aleppo und schloss das Studium mit einem Bachelor ab. Bereits in Syrien schrieb sie für Zeitschriften und Zeitungen; seit ihrer Flucht 2015 ins Berliner Exil unter anderem auch für die Berliner Zeitung,[1] Spiegel online, Die Zeit und das Kursbuch.[2][3]

Ihre Gedichte schreibt sie auf Arabisch, der offiziellen Sprache der Syrisch Arabischen Republik. Auf Arabisch erschien 2013 in Aleppo ein Band, dessen Titel übersetzt Zeit fūr Liebe, Zeit fūr Krieg lautet. Im Jahr 2016 folgte ein weiteres Buch mit dem Titel Syrien und die Sinnlosigkeit des Todes, das in Beirut herausgegeben wurde.[2][4] In deutscher Sprache wurden ihre Gedichte in den Anthologien Weg sein – hier sein und Die Flügel meines schweren Herzens. Lyrik arabischer Dichterinnen vom 5. Jahrhundert bis heute veröffentlicht.[5]

2017 trat Nabi im Rahmen des Poesiefestivals Berlin mit einer Lesung auf dem Lyrikmarkt in Berliner Haus der Poesie auf.[6] 2020 war sie Stadtschreiberin von Rheinsberg, und 2018 wurde ihr das Weiter Schreiben-Stipendium Wiesbaden verliehen.[7]

2019 erschien ihr Lyrikband Kurz vor dreißig, küss mich, zunächst als deutschsprachige und 2020 als zweisprachige Edition (Deutsch/Arabisch), jeweils im Sujet Verlag Bremen und übersetzt von Suleman Taufiq.[8][9] Diesem folgte 2021 der Lyrikband Unsichtbare Brüche.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Anthologien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Widad Nabi: „Weiterschreiben. jetzt“: Syrische Autorin erinnert an Gebäude in Aleppo und Berlin. 9. November 2017, abgerufen am 2. November 2023.
  2. a b Widad Nabi. Weiter Schreiben, abgerufen am 8. Juli 2017.
  3. Widad Nabi: Die Syrerin Widad Nabi über ihre Flucht und ihr Ankommen in Deutschland. In: Der Spiegel. 9. September 2017, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 2. November 2023]).
  4. Arabische Frauen-Poesie: Lina Atfeh – Widad Nabi. Interk(ult)uranstalt Westend e.V., abgerufen am 8. Juli 2017.
  5. Khalid Al-Maaly (Hrsg.): Die Flügel meines schweren Herzens. Lyrik arabischer Dichterinnen vom 5. Jahrhundert bis heute - Perlentaucher. Abgerufen am 2. November 2023.
  6. Haus für Poesie :: Lyrikmarkt. Abgerufen am 2. November 2023.
  7. Jan Kossick: Widad Nabi. In: stadtsprachen. Abgerufen am 2. November 2023.
  8. Widad Nabi: Kurz vor dreißig, ...küss mich (zweisprachig) - Sujet Verlag. Abgerufen am 6. Oktober 2020 (deutsch).
  9. Sophie Schmalz: Kurdische Dichterin im Berliner Exil: „Ich baue mir hier ein Zuhause auf“. In: Die Tageszeitung: taz. 13. Januar 2019, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 2. November 2023]).