Wilfried Knight

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Wilfried Knight (2010)

Wilfried Knight (* 19. Februar 1975[1]Anm. in Châlons-sur-Marne, Département Marne, als Wilfried Jean-Pierre Chevalier; † 5. März 2013[2][3] in Vancouver, Kanada) war ein französischer Pornodarsteller.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilfried Knight wuchs in Deutschland und in der Champagne auf.[2][4] Nach eigenen Angaben lebte Knight während seiner ersten fünf Lebensjahre in Deutschland, anschließend mehr als 12 Jahre in Frankreich.[5][6] Nach postgradualen Studien in Frankreich, Belgien und Griechenland erhielt er 1997 ein Diplom in Rechtswissenschaft mit dem Fachgebiet „Europäisches Sozialrecht“.[4][7][8][9] Ende der 90er Jahre ließ er sich in London nieder, wo er als Fitnesstrainer und Manager eines Fitness-Studios arbeitete.[7][8] 2001 erwarb er eine Lizenz als Personal Trainer.[9]

Er war als Pornodarsteller in Europa und in den Vereinigten Staaten tätig. Seine Karriere als Pornodarsteller begann er im Jahre 2004, nachdem er Fotografien an mehrere Porno-Studios geschickt hatte.[8] Er arbeitete zunächst, von Michael Lucas persönlich engagiert, mit einem Exklusivvertrag für Lucas Entertainment.[2][8] Seine erste Filmarbeit für Lucas Entertainment war der Film Lost (2004), der im März 2004 veröffentlicht wurde und bei dem er auch mit Michael Lucas gedreht hatte.[10] Knights erste veröffentlichte Filmarbeit erfolgte im Rahmen der sog. Audition-Serie mit einem Interview und anschließender Sex-Szene mit Michael Lucas.[11][12] In der Folgezeit wirkte Knight als Hauptdarsteller in etwa 20 Lucas Entertainment-Filmen mit, u. a. in Manhattan Heat (2004), Michael Lucas’ Dangerous Liaisons (2005), eine schwule Adaption des Romans Gefährliche Liebschaften, Obsession (2009) und Kings of New York (2010).[7][11][13][14] Zu seinen Filmpartnern gehörten dort u. a. Arpad Miklos, Kent Larson, Junior Stellano sowie die beiden israelischen Pornodarsteller Avi Dar und Matan Shalev.

Für Lucas Kazan stand Wilfried Knight für die Produktion Decameron: Two Naughty Tales (2005) vor der Kamera.[15]

Nach einer zweijährigen Pause, in der Knight wegen einer Krebserkrankung in Behandlung war, arbeitete er auch in den Vereinigten Staaten und wurde der erste gemeinsame Exklusiv-Darsteller von Lucas Entertainment und Raging Stallion.[7][13] Für Raging Stallion drehte Knight u. a. die Filme Focus/Refocus (2009), Tales of the Arabian Nights (2010, mit Francesco D’Macho und Damien Crosse als Partnern), Giants (2011) und Cowboys, Part 2 (2011/12).

Szenen mit Knight wurden zwischen Juni 2011 und Januar 2014 außerdem bei dem auf Anzüge spezialisierten britischen Porno-Label MenAtPlay veröffentlicht.[16][17]

Knight erhielt bedeutende Preise der US-amerikanischen Pornoindustrie. Bereits 2005 wurde Knight bei den GayVN Awards als „Best Newcomer of 2005“ nominiert.[4][11] Das Magazin Out bezeichnete ihn als „Hottest Porn Star of 2005“.[4][11] 2010 gewann er bei den GayVN Awards den Titel „Performer of the Year“, 2011 wurde er bei den Grabby Awards als „Best Versatile Performer“ ausgezeichnet.[18]

2011 heiratete Knight in Vancouver nach kanadischem Recht seinen US-amerikanischen Lebenspartner Jerry Enriquez (* 1966), mit dem er bis zu dessen Tode im Jahre 2013 insgesamt sieben Jahre liiert war.[3][19] Die Eheschließung wurde in den Vereinigten Staaten jedoch aufgrund des Defense of Marriage Act (DOMA) nicht anerkannt.[3][19] Knight, der in Portland in den Vereinigten Staaten eine Ausbildung zum Akupunkteur absolviert und 2011 ein Diplom in Chinesischer Medizin erhalten hatte, drohte daher mit dem Auslaufen seines Studentenvisums die Ausweisung aus den Vereinigten Staaten.[9][20] Das Paar zog daher 2011 dauerhaft nach Vancouver, wo Enriquez eine Anstellung als Produktmanager bei dem kanadischen Sportbekleidungshersteller Lululemon Athletica erhalten hatte.[20] Im Februar 2013 beging Enriquez nach einem längeren Zeitraum der Arbeitslosigkeit Selbstmord.[20]

Zwei Wochen nach dem Tode seines Ehemanns nahm sich Knight im März 2013 in einem Hotel in Vancouver ebenfalls das Leben.[2][3][20][21]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2004: Auditions Vol. 1 (Lucas Entertainment)
  • 2004: Auditions Vol. 2 (Lucas Entertainment)
  • 2004: Lost (Lucas Entertainment)
  • 2004: Manhattan Heat (Lucas Entertainment)
  • 2004: Decameron: Two Naughty Tales (Lucas Kazan)
  • 2005: Dangerous Liaisons (Lucas Entertainment)
  • 2006: Auditions Vol. 11 - Wilfried Knight (Lucas Entertainment)
  • 2006: Barcelona Nights (Lucas Entertainment)
  • 2007: Auditions Vol. 7 - Barcelona (Lucas Entertainment)
  • 2009: Obsession (Lucas Entertainment)
  • 2009: Focus/Refocus (Raging Stallion Studios)
  • 2010: Tales of the Arabian Nights (Raging Stallion Studios)
  • 2010: Coat Your Throat (Raging Stallion Studios)
  • 2010: Sounding #5 (FetishForce.com / Raging Stallion Studios)
  • 2010: Caught on Tape (Raging Stallion Studios)
  • 2011: Fistpack 30: 3 Fists in Paris (Raging Stallion Studios)
  • 2011: Giants - Part 1 (Raging Stallion Studios)
  • 2011: Assassin (Lucas Entertainment)
  • 2011: He's Got a Big Package (Raging Stallion)
  • 2011: Dog Fight (Fetish Force)

Preise und Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anm. 
    Als Knights Geburtsjahr wird auch 1974,[23] 1977,[9] oder 1978,[11] angegeben. Auch liegen abweichende Quellen zum Geburtsort vor. In journalistischen Quellen findet sich mehrfach die Formulierung „German-born, UK-based stud“. In Interviews gab Knight mehrfach an, er sei in Deutschland geboren worden.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. CHEVALIER Wilfried Jean-Pierre. Quelle: État civil sur le fichier des personnes décédées en France depuis 1970. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  2. a b c d Sharan Street: Raging Stallion Confirms Wilfried Knight Death, Mourns Loss. GayAVN.com vom 12. März 2013. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  3. a b c d Sunnivie Brydum: Porn Star Wilfried Knight Commits Suicide After Long Battle With Immigration. Advocate.com vom 12. März 2013. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  4. a b c d Jerry Enriquez & Wilfried Knight. Biografie. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  5. Gay Pornstar Michael Lucas Sucks and Fucks Stud Wilfried Knight. Interview vom März 2004. Offizielle Internetpräsenz Lucas Entertainment. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  6. Victor Steele and Wilfried Knight. Interview, veröffentlicht imNovember 2009. Offizielle Internetpräsenz Lucas Entertainment. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  7. a b c d Wilfried Knight. Biografie. In: Cocksuckers Guide. Gay Porn Star Directory. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  8. a b c d Wilfried Knight. Interview bei Cybersocket.com. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  9. a b c d WILFRIED KNIGHT REST IN PEACE 1977-2013. Biografie. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  10. LOST. Produktionsdetails und Besetzung. Offizielle Internetpräsenz Lucas Entertainment. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  11. a b c d e Wilfried Knight. Biografie bei AEBN.com. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  12. AUDITIONS 01. Produktionsdetails und Besetzung. Offizielle Internetpräsenz Lucas Entertainment. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  13. a b Wilfried Knight. Biografie bei Smutjunkies.com. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  14. Wilfried Knight. Biografie. Offizielle Internetpräsenz Lucas Entertainment. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  15. Decameron. Produktionsdetails und Besetzung. Offizielle Internetpräsenz Lucas Kazan. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  16. Wilfried Knight. Offizielle Internetpräsenz MENatPLAY. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  17. Wilfried Knight Issac Jones RED | Men At Play - Film. GayEroticsArchives.com. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  18. Gay Star Wilfried Knight Commits Suicide. Xbiz.com vom 12. März 2013. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  19. a b Wilfred Knight: Did DOMA Kill Him?. Out vom 13. März 2013. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  20. a b c d Dan Avery: Death Of Porn Actor Wilfried Knight Confirmed. Committed Suicide Two Weeks After Husband’s Death. In: Queerty.com vom 12. März 2013. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  21. Pornostar Wilfried Knight begeht Selbstmord. Queer.de vom 13. März 2013. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  22. Grabbys: Winners 2010 (Memento des Originals vom 3. November 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/grabbys.com
  23. Wilfried Chevalier in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 14. Januar 2024 (englisch).