Wilhelm Vogel (Widerstandskämpfer)

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Wilhelm Vogel (* 20. Dezember 1898 in Worms; † 16. April 1989 ebenda), auch Willy Vogel, war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Dem langjährigen KPD-Mitglied gelang am 28. April 1933 die Flucht aus dem KZ Osthofen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilhelm Vogel lernte Maschinenschlosser. Er wurde 1930 Kreisleiter der KPD in Worms. Als bekennender Gegner der Nationalsozialisten wurde er direkt nach der Machtergreifung verhaftet und in das KZ Osthofen interniert.[1] Am 28. April 1933 gelang ihm die Flucht, als er den Wagen des Leiters Karl d’Angelo waschen sollte. Er nutzte eine unbeobachtete Minute, um auf eine vorbeifahrende Bahn aufzuspringen.[2]

Er floh zunächst in das Saargebiet, damals noch kein Teil des Dritten Reichs, sondern unter Völkerbundmandat stehend, und setzte dort seine antifaschistische Arbeit für die KPD fort. Nach der Wiederangliederung des Saargebiets floh er nach Paris, wo er sich dem Weltkomitee gegen Krieg und Faschismus um André Malraux und Henri Barbusse anschloss. 1936 kämpfte er im Spanischen Bürgerkrieg für die Internationalen Brigaden, zuletzt als Unteroffizier einer Artillerie-Einheit. Im Frühjahr 1939 kehrte er nach Frankreich zurück, wo er mehrfach interniert wurde. Im November 1942 gelang ihm die Flucht aus dem Camp de Gurs. In Spanien wurde er aufgegriffen und nach Marokko abgeschoben.[1]

1944 wurde er Soldat in der britischen Armee, mit der er 1946 nach Worms zurückkehrte. Er wurde Ankläger der Spruchkammer des Kreises Worms. Als die KPD anordnete, dass ihre Mitglieder nicht mehr in den Spruchkammerverfahren aktiv sein sollten, verließ er seine Partei.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Vogel, Wilhelm, in: Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Band 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. München : Saur 1980, S. 784

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Willy Vogel. Projekt Osthofen, abgerufen am 20. Juni 2013.
  2. Susanne Urban-Fahr und Angelika Arenz-Morch: Das Konzentrationslager Osthofen 1933/34. Hrsg.: Förderverein Projekt Osthofen e.V. Osthofen 2000, S. 28 (Online [PDF; 196 kB]).