Oberwaltersdorf
Marktgemeinde Oberwaltersdorf
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Baden | |
Kfz-Kennzeichen: | BN | |
Fläche: | 13,58 km² | |
Koordinaten: | 47° 59′ N, 16° 20′ O | |
Höhe: | 214 m ü. A. | |
Einwohner: | 5.013 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 369 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2522 | |
Vorwahl: | 02253 | |
Gemeindekennziffer: | 3 06 23 | |
NUTS-Region | AT127 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Badenerstraße 24 2522 Oberwaltersdorf | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister | Helmut Wodtawa (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2010) (23 Mitglieder) |
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Lage von Oberwaltersdorf im Bezirk Baden | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Oberwaltersdorf ist eine Marktgemeinde in Niederösterreich im Bezirk Baden.
Geografie
Oberwaltersdorf liegt an der Triesting, im Wiener Becken, ca. 9 km östlich der Bezirksstadt Baden bei Wien und 25 km südlich von Wien an der B 210. Eine Eisenbahnanbindung besteht über die Aspangbahn.
Politik
Gemeinderatswahl 2010
Es waren 3.534 Personen wahlberechtigt, 2.352 Stimmen wurden abgegeben, was einer Wahlbeteiligung von 66,55 % entspricht. 2.290 gültige Stimmen standen 62 ungültigen gegenüber.
Folgendes Ergebnis brachte die Wahl:
- SPÖ: 869 Stimmen, 37,95 %, 9 Mandate (-4 Mandate >2005)
- Liste ÖVP: 733 Stimmen, 33,76 %, 8 Mandate (+2 Mandate >2005)
- IAO: 373 Stimmen, 16,29 %, 4 Mandate (+-0 Mandate >2005)
- FPÖ: 176 Stimmen, 7,69 %, 1 Mandat (+1 Mandat >2005)
- UFO: 99 Stimmen, 4,32 %, 1 Mandat
Die SPÖ Oberwaltersdorf verlor die absolute Mehrheit, die sie seit 1945 innehatte. Im Oktober 2009 waren drei Gemeinderäte aus der SPÖ ausgetreten und hatten im November das Unabhängige Forum Oberwaltersdorf (UFO) gegründet.
Einwohnerentwicklung
Volkszählung | 1971 | 1981 | 1991 | 2001 | 2006 |
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Einwohner | 2.020 | 2.030 | 2.416 | 3.343 | 3.644 |
Geschichte
Um das 47. Jahrhundert v. Chr. etwa, also aus dem Mittelpaläolithikum, stammen die ersten Keramikfunde. Die ersten Pfeilspitzen, Streitäxte und Hornsteinspitzen datieren auf das 30. Jahrhundert v. Chr. zurück. Aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. stammen weitere Keramikfunde.
Mittelalter
Im Jahre 991 entstand die erste deutsche Siedlung in diesem Raum. Die erste schriftliche Erwähnung des Namens Waltrichsdorf erfolgte 1108 in Urkunden des Stiftes Göttweig. Oberwaltersdorf wurde von Herzog Friedrich II. 1234 verpfändet. 1252 wird erstmals die Kirche zum Heiligen Jakobus urkundlich erwähnt. An der Kirche zum Heiligen Jakobus befindet sich ein aus dem Jahre 1325 stammendes Außenfresko. Das Stift Göttweig übergab 1264 den Besitz an Ottokar II. Der Römische König Albrecht II., welcher gleichzeitig Herzog Albrecht V. von Österreich war, verlieh auf Bitten des Hans von Ebersdorf den Leuten zu Baltharsdorf am 7. April 1437 ein Jahrmarktrecht nach dem Jakobstag. Adelige verschiedener Adelsgeschlechter bestimmten als Schlossbesitzer des Oberwaltersdorfer Schlosses beziehungsweise als Grundbesitzer die Geschichte der Gemeinde wesentlich.
Im Jahre 1462 wird der Ort durch Söldnertruppen verwüstet.
Neuzeit
Der Ort und die Kirche wurden im Jahre 1529 im ersten der Österreichischen Türkenkriege von den Osmanen zerstört.
Persönlichkeiten
- Oskar Helmer, eine der führenden politischen Persönlichkeiten der österreichischen Nachkriegszeit, lebte in Oberwaltersdorf. Nach ihm sind die Volks- und Hauptschule, eine Straße und das ehemalige „Kulturheim“ benannt.
- Broncia Koller-Pinell und ihr Ehemann Hugo Koller. Frau Koller-Pinell war Malerin des Wiener Jugendstils. Sie stand der Wiener Secession, besonders Gustav Klimt und seinem Kreis, nahe. Das Ehepaar Koller-Pinell erwarb ein Haus am Mühlbach und ließ es nach Plänen von Josef Hoffmann umbauen. Die Inneneinrichtung gestaltete Broncia Koller gemeinsam mit Koloman Moser. Dieses Haus wurde zu einem beliebten Treffpunkt für Künstler, Philosophen und Intellektuelle. Unter anderem verkehrten hier auch Franz von Zülow oder Egon Schiele. Auch die Tochter Sylvia Koller (1889-1963) brachte es zu künstlerischen Ehren, der Sohn Rupert war Dirigent und kurzzeitig mit Anna Mahler verheiratet.
- Hans Landauer (Spanienkämpfer, Buchautor): Hans Landauer (* 19. April 1921 in Oberwaltersdorf) war einer der jüngsten Österreicher, die freiwillig in den Spanischen Bürgerkrieg eingerückt sind, er wurde 1941 im KZ Dachau inhaftiert. Nach der Befreiung arbeitete er als Kriminalpolizist sowie später in seiner Pension für das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes.
- Gerald Messlender (Ex-Profi Fussballer, Verteidiger): Gerald Messlender, aufgewachsen in Oberwaltersdorf, ist ein ehemaliger Österreichischer Fussballprofi, der u. a. bei Admira Wacker, FC Tirol und dem Vfb Mödling spielte. Messlender kam ebenfalls in der Österreichischen Fussballnationalmannschaft zum Einsatz.
- Lore Krainer (Kabarettistin, Sängerin, Komponistin und Autorin): Die in Graz gebohrene Künstlerin lebt seit einigen Jahren in Oberwaltersdorf.
- Frank Stronach: Stronach erwarb 1994 Schloss samt Gutshof, Brennerei und einen Teil des dazugehörenden landwirtschaftlichen Gutes. Der alte Gutshof und die Brennerei mussten den neuen Gebäude Platz machen und wurden abgerissen. Es wurden nach und nach die Magna-Europazentrale, ein Golfplatz mit Clubrestaurant und Tennishalle, sowie die Wohnsiedlung Fontana am Magnagelände errichtet. Neben diesen entstand ein neuer Ortsteil an den Schlossseen.
- Franz Kutschera (General): Franz Kutschera (* 22. Februar 1904 in Oberwaltersdorf) war SS-General und de facto Gauleiter von Kärnten an Stelle Hubert Klausners, Nationalsozialist und Kriegsverbrecher.
Wirtschaft
Neben anderen Betrieben ist die bekannteste die Magna Holding AG, die ihre Europa-Zentrale in Oberwaltersdorf hat. Der Golfclub Fontana ist ebenfalls von Magna errichtet worden und ist Austragungsort der Austrian Open PGA Golftour jedes Jahr. Rund um die Anlage wurden Luxusvillen errichtet.
Literatur
- „Auf Spuren der Vergangenheit“ - Oberwaltersdorf: Geschichte, Landschaft, Kultur; von Helmut Frais; Herausgeber: Herrengilde Oberwaltersdorf
Weblinks
- 30623 – Oberwaltersdorf. Gemeindedaten der Statistik Austria
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