„Grundelartige“ – Versionsunterschied

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== Literatur ==
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Version vom 29. August 2012, 15:16 Uhr

Grundelartige

Gelbe Symbiosegrundel (Cryptocentrus cinctus)

Systematik
Ctenosquamata
Acanthomorpha
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorpha)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Grundelartige
Wissenschaftlicher Name
Gobioidei
Günther, 1880

Die Unterordnung der Grundelartigen (Gobioidei) ist eine Gruppe der Barschartigen. Es sind meist kleine bodenbewohnende Fische. Die meisten Arten leben im Meer. Über 2200 der etwa 10.000 Barschartigen gehören zu den Grundelartigen.[1]

Merkmale

Es sind überwiegend kleine Fische, einige, z.B. die Zwerggrundel (Pandaka pygmaea) und Schindleria brevipinguis erreichen gerade einmal eine Länge von einem Zentimeter und gehören damit zu den kleinsten Fischen und Wirbeltieren überhaupt. Die Bauchflossen der Grundelartigen sitzen weit vorn (brustständig) und sind oft zu einer tütenartigen Haftscheibe verbunden. Das Parietalia, ein Schädelknochen, fehlt. Das Seitenlinienorgan ist bei allen „höheren“ Grundelartigen reduziert. Die meisten Arten haben keine Schwimmblase.[2]

Systematik

Äußere Systematik

Die innere Systematik der Barschverwandten ist sehr unsicher und die Gruppe ist wahrscheinlich nur unter Einbeziehung weiterer Ordnungen der Acanthopterygii monophyletisch. Als Schwestergruppen der Gobioidei sind verschiedene Gruppen im Gespräch, unter anderem die Schildfische (Gobiesocidae), die Percophidae, Creediidae und Trichonotidae aus der Unterordnung der Drachenfische (Trachinoidei) und die Hoplichthyidae aus der Ordnung der Drachenkopfartigen (Scorpaeniformes). Unter den Familien der Barschartigen teilen die Grundelartigen einige Merkmale mit den Kardinalbarschen (Apogonidae), den Flaggenschwänzen (Kuhliidae) und den Sonnenbarschen (Centrarchidae). In zwei jüngeren Studien wurden vor allem Gemeinsamkeiten mit den Kardinalbarschen festgestellt, mit denen sie nicht nur molekulargenetische, sondern auch viele morphologische Gemeinsamkeiten haben und Aspekte der Verhaltensbiologie, z.B. die Brutpflege durch das Männchen, teilen. Kardinalbarsche und Glas- oder Beilfische (Pempheridae) werden in die neue Unterordnung Apogonoidei vereinigt und sind die Schwestergruppe der Grundelartigen. Schwestergruppe des gemeinsamen Taxons aus Apogonoidei und Gobioidei sind die Kurter (Kurtoidei). Alle drei Unterordnungen sollen die neue Ordnung Gobiiformes bilden.[3] [4] [5]

Innere Systematik

Violettgepunktete Schläfergrundel (Mogurnda adspersa)
Chinesische Schläfergrundel (Perccottus glenii)
Afrikanischer Schlammspringer (Periophthalmus barbarus)
Feuer-Schwertgrundel (Nemateleotris magnifica)

Nelson unterscheidet neun Familien von denen die artenreichsten noch in zwei bzw. fünf Unterfamilien unterteilt werden.[1]

Eine weitere Unterfamilie der Grundeln, die Benthophilinae, die im pontischen und kaspischen Raum endemisch ist, wurde 2009 beschrieben [6]. Die meisten Arten gehören zu den beiden größten Familien, den Gobiidae und den Eleotridae.

Nach molekularbiologischen Studien sind die beiden großen Familien in der jetzigen Zusammensetzung paraphyletisch.[3] Die meisten kleinen Familien der Gobioidei müssten den großen Familien zugeordnet werden. Ein neuer Vorschlag für die Systematik der Grundelartigen sieht demnach nur noch sechs Familien vor.[4]

Der Ursprung der Grundelartigen liegt wahrscheinlich in Süßgewässern im indopazifischen Raum. Das Meer, in dem heute die Mehrzahl der Grundelartigen leben, wurde wahrscheinlich mehrmals unabhängig voneinander besiedelt.[4]

2012 beschrieben australische Wissenschaftler eine weitere Familie der Grundelartigen, die Thalasseleotrididae. Die drei Arten der Familie wurden von den Schläfergrundeln, zu denen sie bisher gezählt wurden, abgetrennt, da sie die Schwestergruppe der Grunden darstellen. [7]

Phylogenie

Kardinalbarsche (hier Pterapogon kauderni) sind möglicherweise die engsten Verwandten der Grundelartigen.

Die möglichen verwandtschaftlichen Verhältnisse gibt folgendes Kladogramm wieder.[3] [4]


 Flughähne (Dactylopteriformes)


  Gobiiformes   
  Apogonoidei   

 Glas- und Beilfische (Pempheridae)


   

 Kardinalbarsche (Apogonidae)



  Gobioidei   


 Schmerlengrundeln (Rhyacichthyidae)


   

 Zahn-Schläfergrundeln (Odontobutidae)



   

 Milyeringidae[8]


   

 Schläfergrundeln (Eleotridae)


   

 Butidae


   

 Gobionellidae


   

 Grundeln (Gobiidae)


   

 Thalasseleotrididae[7]








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Literatur

  1. a b Joseph S. Nelson: Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
  2. Kurt Fiedler: Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische, Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6
  3. a b c C. E. Thacker & M. A. Hardman: Molecular phylogeny of basal gobioid fishes: Rhyacichthyidae, Odontobutidae, Xenisthmidae, Eleotridae (Teleostei: Perciformes: Gobioidei). Molecular Phylogenetics and Evolution, Volume 37, Issue 3, December 2005, Pages 858-871 doi:10.1016/j.ympev.2005.05.004
  4. a b c d Christine E. Thacker: Phylogeny of Gobioidei and Placement within Acanthomorpha, with a New Classification and Investigation of Diversification and Character Evolution. Copeia 2009(1):93-104. 2009 doi:10.1643/CI-08-004
  5. Christine E. Thacker & Dawn M. Roje:Phylogeny of cardinalfishes (Teleostei: Gobiiformes: Apogonidae) and the evolution of visceral bioluminescence. Molecular Phylogenetics and Evolution, Volume 52, Issue 3, September 2009, Pages 735-745 doi:10.1016/j.ympev.2009.05.017
  6. Matthew E. Neilson, Carol A. Stepien: Escape from the Ponto-Caspian: Evolution and biogeography of an endemic goby species flock (Benthophilinae: Gobiidae: Teleostei). Molecular Phylogenetics and Evolution, Volume 52, Issue 1, July 2009, Pages 84-102 doi:10.1016/j.ympev.2008.12.023
  7. a b Gill, A.C. & Mooi, R.D. (2012): Thalasseleotrididae, new family of marine gobioid fishes from New Zealand and temperate Australia, with a revised definition of its sister taxon, the Gobiidae (Teleostei: Acanthomorpha). Zootaxa, 3266: 41–52. PDF
  8. Prosanta Chakrabarty, Matthew P. Davis, John S. Sparks: The First Record of a Trans-Oceanic Sister-Group Relationship between Obligate Vertebrate Troglobites. PLoS ONE 7(8): e44083. doi:10.1371/journal.pone.0044083
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