„Taupunkt“ – Versionsunterschied

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{{Belege fehlen|Siehe [[Diskussion:Taupunkt#Weiteres Vorgehen]]}}
Der '''Taupunkt''' <math>\tau</math> von feuchter Luft ist diejenige [[Temperatur]], die unterschritten werden muss, damit sich der darin (unsichtbar) enthaltene [[Wasserdampf]] als [[Tau (Niederschlag)|Tau]] oder [[Nebel]] abscheidet. Die Taupunkttemperatur steht in einem Zusammenhang mit dem Wassergehalt der Luft und wird daher auch als Maß für die [[Absolute Feuchte]] verwendet. Je mehr Wasserdampf die Luft enthält, um so höher liegt die Taupunkttemperatur.
Wird ein feuchtes Gas abgekühlt, so fällt unterhalb einer bestimmten [[Temperatur]] der enthaltene Wasserdampf als [[Tau (Niederschlag)|Tau]] aus, diese Temperatur wird auch als '''Taupunkt''' oder präziser als '''Taupunkt-Temperatur'''<ref>{{Literatur | Autor = Herbert Windisch | Titel = Thermodynamik, 3. Auflage | Verlag = Oldenbourg | Ort = München | Jahr = 2008 | ISBN = 978-3-486-58376-5 | Online = {{Google Buch | BuchID = L86jwC6tMw4C | Seite = 145 | Hervorhebung = Taupunkt }} }}</ref> bezeichnet, beide werden in [[Grad Celsius]] angegeben. Der Taupunkt eines Gases kann mit einem [[Taupunktspiegelhygrometer]] direkt gemessen werden. Je trockener das Gas, desto niedriger liegt der Taupunkt. Er ist damit ein Maß für die [[absolute Feuchte]]. Sinngemäß wird der Begiff Taupunkt nicht nur für Wasserdampf in Luft sondern auch für andere [[Dampf|Dämpfe]] und [[Kondensation|Kondensate]] in beliebigen Gasgemischen verwendet und definiert.


Der Taupunkt wird mit einem [[Taupunktspiegelhygrometer]] direkt oder mit anderen [[Hygrometer|hygrometrischen ]] Verfahren indirekt gemessen.
Der Taupunkt beschreibt dabei, ohne das Gas dafür zwingend abkühlen zu müssen, bei welcher Temperatur ein Bestandteil des Gasgemisches als Dampf in diesem gerade ''[[Sättigung (Physik)|gesättigt]]'' ist. Der Zustand der Sättigung am Taupunkt liegt vor, wenn sich ein Gleichgewicht zwischen kondensierender und verdunstender Flüssigkeit einstellt<ref>{{Literatur | Autor = Roger P. Frey | Titel = Donnerwetter. Flugmeteorologie von A bis Z | Verlag = Eigenverlag | Ort = Bern, La Palma | Jahr = 2013 | ISBN = 978-3-033-02636-0 | Online = {{Google Buch | BuchID = TGAkYF3V_FgC | Seite = 60 | Hervorhebung = Taupunkt+Wetter }} }}</ref>. Ist die Temperatur des Gasgemisches oberhalb der Taupunkttemperatur, so liegt der Dampf ''ungesättigt'' vor, ist sie unterhalb der Taupunkttemperatur liegt er ''übersättigt'' vor, was zur [[Kondensation]] führt (bei der exakter ausgedrückt das vorhandene Gleichgewicht in Richtung mehr Kondensation als Verdunstung verschoben ist).


Der Begriff des Taupunkts wird sinngemäß auch auf andere Gasgemische mit [[Kondensation|kondensierbaren]] Bestandteilen angewendet.

== Sonstige Taupunkt-Bezeichnungen und -Definitionen ==

=== Sonstige Bezeichnungen ===

{{Anker|Lehrbetrieb}}
In der ''neueren'' Literatur wird anstelle des Begriffs „Taupunkt“ [[Explikation|explizit]] die ihm zugeordnete '''„Taupunkt-Temperatur“''' definiert <ref>{{Literatur | Autor = Herbert Windisch | Titel = Thermodynamik, 3. Auflage | Verlag = Oldenbourg | Ort = München | Jahr = 2008 | ISBN = 978-3-486-58376-5 | Online = {{Google Buch | BuchID = L86jwC6tMw4C | Seite = 145 | Hervorhebung = Taupunkt }} }}</ref> ). Im Lehrbetrieb steht deswegen vielfach nicht mehr die Bezeichnung „Taupunkt“ in Gebrauch, sondern nur noch die Bezeichnung „Taupunkt-Temperatur“ (beispielsweise bei der [[Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg|Universität Halle]]<ref>[http://mars.geographie.uni-halle.de/mlucampus/geoglossar/terme_datenblatt.php?terme=Taupunktstemperatur Glossar Taupunktstemperatur] bei uni-halle.de</ref>, [[Universität Kassel]]<ref>Klausurarbeit Ingenieurhydrologie[http://www.uni-kassel.de/fb14/geohydraulik/Lehre/Hydrologie_I/Klausuren/2006_Sep_Klausur.pdf (pdf-Datei)] bei uni-kassel.de</ref>, [[Ruhr-Universität Bochum]]<ref>Grundlagen des Feuchteschutzes, [http://www.ruhr-uni-bochum.de/bauko/mam/content/ii-feuchte_uebung_1_-_v_1.2.pdf (pdf-Datei)], bei ruhr-uni-bochum.de</ref>). „Taupunkt“ und „Taupunkt-Temperatur“ werden üblicherweise in [[Grad Celsius]], im Englischen Sprachraum auch in [[Grad Fahrenheit]], sehr selten in [[Kelvin]] angegeben.

Die Differenz zwischen aktueller (Luft)Temperatur und Taupunkt-Temperatur wird '''Taupunkt-Differenz''' und auch '''Temperatur-Taupunkt-Differenz''' (entsprechend der Formelzeichen gesprochen ''„Te-Tau-Differenz“'')<ref>{{Literatur | Autor = Hermann Dantzer
| Titel = Techniken der Qualitätssicherung im Lagerwesen und Güterversand. Klimatechnik – Korrosions-und Feuchteschutz – Kühl- und Tiefkühllogistik | Verlag = expert-Verlag | Ort = Renningen-Malmsheim
| Jahr = 1995 | ISBN = 3-8169-1295-8 | Online = {{Google Buch
| BuchID = SGYSr3s2t_gC | Seite = 7 | Hervorhebung = ="Temperatur-Taupunkt-Differenz" }} }}</ref> genannt, sie ist ein Maß für die [[Relative Feuchte]]. Anstelle des Begriffs ''Taupunkt-Differenz'' wird auch der englische Fachausdruck ''„Spread“'' verwendet. Bei großem Spread ist die Luft trocken, geht der Spread gegen Null ist der Zustand nahe der Sättigung<ref>{{Literatur | Autor = Michael Hantel, Dieter Mayer | Titel = Scriptum Theoretische Meteorologie I, Wiener Meteorolologische Schriften, Heft 3 | Verlag = Facultas Universitätsverlag | Ort = Wien | Jahr = 2006 | ISBN = 3-85076-758-2 | Online = {{Google Buch | BuchID = ZdMzrrW645IC | Seite = 64
| Hervorhebung = Taupunkt+Sättigungsdampfdruck }} }}</ref>. Die Taupunktdifferenz verändert sich entweder dadurch, dass sich die Feuchte der Luft ändert oder die Lufttemperatur sich ändert. Der englischsprachige Ausdruck ''dew point depression'' für die Taupunktdifferenz<ref>{{Literatur | Autor = Judith A. Curry, Peter J. Webster | Titel = Thermodynamics of Atmospheres and Oceans (englisch) | Verlag = Academic Press | Ort = London, UK | Jahr = 1999 | ISBN = 0-12-199570-4 | Online = {{Google Buch | BuchID = mdFzlFfWbiYC | Seite = 166
| Hervorhebung = dew+point+depression }} }}</ref> wird häufig falsch als „Taupunkterniedrigung“ übersetzt, eine Taupunktserniedrigung ist der ''Vorgang'' der Erniedrigung des Taupunkts.

Je nachdem, auf welches Gas der Taupunkt bezogen ist, existieren unterschiedliche Bezeichnungen:
* bezogen auf das Gas, das kondensiert:
** '''Wasserdampftaupunkt''', der Taupunkt von Wasserdampf in beliebigen Gasgemischen<ref>{{Literatur
| Autor = Günter Cerbe | Titel = Grundlagen der Gastechnik, 7. Auflage | Verlag = Hanser Verlag | Ort = München Wien | Jahr = 2008 | ISBN = 978-3-446-41352-8 | Online = {{Google Buch | BuchID = 2He2g1bNknIC | Seite = 123 | Hervorhebung = Abgastaupunkt }} }}</ref>.
** '''[[Säuretaupunkt]]''', der Taupunkt [[Kondensat (Heizungstechnik)|kondensierbarer Säuren]] in [[Abgas]]. Bei Heizölfeuerungen liegt der Säuretaupunkt etwa zwischen 100 und 160 °C<ref>[http://www.gewerbegas-online.de/index.php?id=574 Brennwert-/Heizwert-Nutzung] bei gewerbegas-online.de</ref>. Wird der Säuretaupunkt in [[Feuerungsanlage]]n und Kaminen unterschritten, so müssen die mit dem Kondensat benetzten Bauteile entsprechend [[korrosion]]&shy;sfest sein.
** '''[[Schwefelsäuretaupunkt]]''', ein Spezialfall des Säuretaupunkts, der Taupunkt von [[Schwefelsäure]].
** '''[[Kohlenwasserstoff-Taupunkt]]''', die Taupunkte von [[Kohlenwasserstoff]]en in einem Kohlenwasserstoff-Gasgemisch. Bei Kohlenwasserstoffgemischen ist meist nur ein Taupunktsbereich messbar, die dabei auftretende maximale Taupunkttemperatur wird mit dem englischen Fachausdruck '''Cricondentherm''', vereinzelt auch übersetzt '''Krikondentherm'''<ref>Optionen der Konditionierung von
aufbereitetem Biogas mit Flüssiggas, Zeitschrift Flüssiggas 2/2013, [http://www.gwi-essen.de/fileadmin/documents/bgt/FG_02_Bioigaskonditionierung.pdf (pdf-Datei)]</ref> bezeichnet<ref>Witschaftliche Kombination von Messaufgaben bei der Gasbeschaffenheitsanalyse, Elster-Instromet Journal, 3/2008, [http://www.elster-instromet.com/de/download_magazines/Journal_2008_03_EnCal3000.pdf (pdf-Datei)], zuletzt abgerufen September 2013</ref><ref>[http://petmuh.blogspot.co.at/2008/05/cricondentherm-cricondenbar-and.html Petroleum Engineering:''Cricondentherm, Cricondenbar and Critical Point''], englisch, zuletzt abgerufen September 2013</ref>. Sie entspricht der [[Kritische Temperatur (Thermodynamik)|Kritischen Temperatur]].

* bezogen auf das untersuchte Gas
** '''[[Kohlenwasserstoff-Taupunkt#Besonderheiten des Erdgastaupunkts|Erdgastaupunkt]]''', ein Spezialfall des Kohlenwasserstoff-Taupunkts für [[Erdgas]].
** Bei der [[Rauchgaskondensation]] wird der Taupunkt von Wasserdampf in [[Abgas]]en als '''Abgastaupunkt'''<ref>{{Literatur
| Autor = Günter Cerbe | Titel = Grundlagen der Gastechnik, 7. Auflage | Verlag = Hanser Verlag | Ort = München Wien | Jahr = 2008 | ISBN = 978-3-446-41352-8 | Online = {{Google Buch | BuchID = 2He2g1bNknIC | Seite = 123 | Hervorhebung = Abgastaupunkt }} }}</ref> oder '''[[Rauchgas]]&shy;taupunkt'''<ref>Lueger: ''Lexikon der Technik'', Band 17, Seite 223</ref> bezeichnet.

* Bei komprimierten Gasen bezieht sich der Taupunkt je nach Problemstellung als '''Atmosphärischer Taupunkt''' auf [[Normaldruck]] oder als '''Drucktaupunkt''' auf den komprimierten Zustand. Bezieht sich ein Messergebnis nicht auf [[Normaldruck]], so sollte zusammen mit dem Taupunkt immer der Bezugsdruck angegeben werden<ref>[http://www.fstweb.de/Drucktaupunkt.171.0.html Drucktaupunkt]</ref>.

=== Sonstige Definitionen ===
In der Literatur sind je nach Themengebiet (z.B. Physik, Thermodynamik, Chemie, Meteorologie oder Brennstofftechnik) unterschiedliche Definitionen gebräuchlich:

==== Meteorologie ====
* Der Taupunkt ist die [[Temperatur]], bei der feuchte [[Luft]] mit 100% [[Luftfeuchtigkeit#Relative Luftfeuchtigkeit|relativer Feuchtigkeit (rF)]] gesättigt ist<ref> {{Literatur | Autor = Dieter Walch, Harald Frater (Herausgeber) | Titel = Wetter und Klima. Das Spiel der Elemente – Atmosphärische Prozesse verstehen und deuten | Verlag = Springer | Ort = Berlin, Heidelberg, New York | Jahr = 2004 | ISBN = 3-540-00839-X | Online = {{Google Buch | BuchID = IW8gIKRVQccC | Seite = 213 | Hervorhebung = Taupunkt }} }}</ref>.

Der Wasserdampf ist beim Taupunkt in der Luft ''[[Sättigung (Physik)|gesättigt]]'', bei Temperaturen oberhalb des Taupunkts liegt er ''ungesättigt'' vor. Bei Temperaturen unterhalb des Taupunkts ist er ''übersättigt'', was meist sofort zur [[Kondensation]] führt.

Der Zustand der Sättigung mit 100% [[Luftfeuchtigkeit#Relative Luftfeuchtigkeit|Relativer Feuchtigkeit (rF)]] liegt vor, wenn sich ein [[Gleichgewicht (Physik)|Gleichgewichtszustand]] an [[Kondensation|kondensierendem]] und [[Verdunstung|verdunstendem]] Wasser einstellt<ref>{{Literatur | Autor = Roger P. Frey | Titel = Donnerwetter. Flugmeteorologie von A bis Z | Verlag = Eigenverlag | Ort = Bern, La Palma | Jahr = 2013 | ISBN = 978-3-033-02636-0 | Online = {{Google Buch | BuchID = TGAkYF3V_FgC | Seite = 60 | Hervorhebung = Taupunkt+Wetter }} }}</ref>.

==== Gastechnik ====
* Der Taupunkt ist die Temperatur, bei der bei [[Isobare Zustandsänderung|isobarer]] Abkühlung eines Gases bei konstanter Zusammensetzung gerade [[Sättigung (Physik)|Sättigung]] der kondensierbaren Bestandteile erreicht wird.

Ein Taupunkt muss nicht [[Isobare Zustandsänderung|isobar]] erreicht werden. Expandiert man (komprimiertes) Gas (wie beispielsweise in einer [[Nebelkammer#Expansionsnebelkammer|Expansionsnebelkammer]]), so vergrößert sich sein Volumen. Die in dem Gas gelöste Feuchtigkeit wird dadurch auf ein größeres Volumen verteilt, die Absolute Feuchte sinkt. Daraus folgt, dass der Taupunkt eines Gases, gemessen bei atmosphärischen Bedingungen, deutlich geringer ist als der Drucktaupunkt des gleichen Gases, gemessen unter Druck. Zugleich tritt bei der Expansion der [[Joule-Thomson-Effekt]] auf und das Gas kühlt ab (in einer Nebelkammer wird dann der Taupunkt unterschritten und es tritt Nebel auf). Der Effekt der sinkenden Temperatur überwiegt dabei den Effekt des sinkenden Partialdruckes. Bei Komprimierung der Luft steigt der Taupunkt und die Luft kann weniger Wassserdampf aufnehmen<ref>{{Literatur | Autor = Dieter Weber | Titel = Technische Feuchtemessung in Gasen und Festkörpern | Verlag = Vulkan-Verlag | Ort = Essen | Jahr = 2002 | ISBN = 3-8027-3201-4 | Online = {{Google Buch | BuchID = 8d9c10-H3kwC | Seite = 16 | Hervorhebung = Taupunkt-Temperatur }} }}</ref>.

==== Thermodynamik ====
* In der [[Thermodynamik]] ist der ''Taupunkt'' in einem Gasgemisch jener Punkt bei dem der herrschende [[Dampfdruck]] gleich dem [[Sättigungsdruck|Sättigungs(dampf)druck]] der Komponente ist<ref> {{Literatur | Autor = Friedhelm Kuypers | Titel = Physik für Ingenieure und Naturwissenschaftler, Band 1m 3. Auflage | Verlag = Wiley VCH-Verlag
| Ort = Weinheim | Jahr = 212 | ISBN = 978-3-527-41135-1 | Online =
{{Google Buch | BuchID = gd3k-L_AfdAC | Seite = 304 | Hervorhebung = Taupunkt+Sättigungsdruck }} }}</ref>. Da der Sättigungsdruck temperaturabhängig ist, wird jedem Taupunkt eine ''Taupunkt-Temperatur'' zugeordnet<ref>{{Literatur | Autor = Herbert Windisch | Titel = Thermodynamik, 3. Auflage | Verlag = Oldenbourg | Ort = München | Jahr = 2008 | ISBN = 978-3-486-58376-5 | Online = {{Google Buch | BuchID = L86jwC6tMw4C | Seite = 145 | Hervorhebung = Taupunkt }} }}</ref>, die Taupunkte in Relation zu [[Dichte]] und Taupunkt-Temperatur ergeben zusammen die sogenannte '''Taupunktskurve'''.

{{Anker|Taupunktkurve}}
[[Datei:Feuchte Luft.png|thumb|'''Taupunktkurve''' für Wasserdampf]]
[[Datei:Feuchte Luft.png|thumb|'''Taupunktkurve''' für Wasserdampf]]
Die Kurve "Sättigungsmenge von Wasserdampf in der Luft" zeigt die Sättigungspunkte von Wasserdampf, die ''ident'' mit den Taupunkten sind (bei der Sättigungsdampfkurve wird ausgehend von Temperaturen die Absolute Feuchte ermittelt, bei einer Taukurve ausgehend von der Absoluten Feuchte die Taupunkt-Temperatur). Die Kurve zeigt<ref>Siehe das Diagramm Seite 215 bei {{Literatur | Autor = Geller | Titel = Thermodynamik für Masschinenbauer, 3. Auflage | Verlag = Springer | Ort = Berlin, Heidelberg, New York | Jahr = 2005 | ISBN = 3-540-22206-5 | Online =
Eine '''Taupunktkurve''' stellt als [[Funktionsgraph]] den Zusammenhang zwischen der Taupunkttemperatur und der [[Massenkonzentration]] des Dampfes graphisch dar (siehe Abbildung rechts), die abgebildete Kurve zeigt die Taupunkt[[schar]] (in Abhängigkeit von [[Absolute Feuchte|Absoluter Feuchte]] und Taupunkt-Temperatur) bei der das Gasgemisch mit dem Dampf gesättigt ist, also den Zustand von 100% [[Luftfeuchtigkeit#Relative Luftfeuchtigkeit|relativer Feuchtigkeit (rF)]] erreicht hat<ref> {{Literatur | Autor = Markus-Hermann Schertenleib, Helena Egli-Broz | Titel = Globale Klimatologie: Meteorologie, Wetterinformation und Klimatologie, 2. Auflage | Verlag = Compendio Bildungsmedien | Ort = Zürich | Jahr = 2003 | ISBN = 978-3-7155-9357-9 | Online = {{Google Buch | BuchID = g0lWg9H-PtYC | Seite = 61 | Hervorhebung = Taupunkt+"relative Luftfeuchtigkeit" }} }}</ref>. Um das Wertepaar aus Massenkonzentration und Temperatur ( = der Taupunkt) eines Gasgemisches bei gegebenem Druck zu kennzeichnen, wird die zugehörige Taupunkt-Temperatur als „Taupunkt“ angegeben.
{{Google Buch | BuchID = GIlNRxQ7ddMC | Seite = 215 | Hervorhebung = }} }}</ref> die Taupunkt[[schar]] (in Abhängigkeit von [[Absolute Feuchte|Absoluter Feuchte]] und Taupunkt-Temperatur) bei der das Gasgemisch mit dem Dampf gesättigt ist, den Zustand von 100% [[Luftfeuchtigkeit#Relative Luftfeuchtigkeit|relativer Feuchtigkeit (rF)]] erreicht hat<ref> {{Literatur | Autor = Markus-Hermann Schertenleib, Helena Egli-Broz | Titel = Globale Klimatologie: Meteorologie, Wetterinformation und Klimatologie, 2. Auflage | Verlag = Compendio Bildungsmedien | Ort = Zürich | Jahr = 2003 | ISBN = 978-3-7155-9357-9 | Online = {{Google Buch | BuchID = g0lWg9H-PtYC | Seite = 61 | Hervorhebung = Taupunkt+"relative Luftfeuchtigkeit" }} }}</ref>. Die Taupunkte auf dieser Taupunktkurve“ verfügen über keine Maßeinheit. Um sie größenmäßig benennen zu können, wird die zugehörige "Taupunkt-Temperatur" (siehe dazu auch [[#Lehrbetrieb|dort]]) umgangssprachlich verkürzt (und früher auch so definiert) als „Taupunkt“ angegeben.


[[Datei:Phasendiagramm MitAnomalie.svg|right|thumb|[[Phasendiagramm]] des Wassers]]
[[Datei:Phasendiagramm MitAnomalie.svg|right|thumb|[[Phasendiagramm]] des Wassers]]
Wird die Feuchte als [[Partialdruck]] des Dampfes angegeben, so erkennt man (in der Abbildung rechts) die Taupunktkurve als [[Phasengrenzlinie]] im Zustandsdiagramm zwischen den Aggregatzuständen flüssig und gasförmig (trotz der auffallenden optischen Ähnlichkeit mit der oben abgebildeten Taupunktskurve ist sie mit dieser nicht [[Identität|ident]]). Sie reicht vom [[Kritischer Punkt (Thermodynamik)|kritischen Punkt]] bis zum [[Tripelpunkt]]. Zu tieferen Temperaturen hin wird sie durch die Grenzlinie zwischen fest und gasförmig fortgesetzt. Anstelle von Tau bildet sich [[Reif (Niederschlag)|Reif]]. Man spricht dann auch vom '''Reifpunkt'''.
Wird die Feuchte als [[Partialdruck]] des Dampfes angegeben, so erkennt man (in der Abbildung rechts) die Taupunktkurve als [[Phasengrenzlinie]] im Zustandsdiagramm zwischen den Aggregatzuständen flüssig und gasförmig (trotz der auffallenden optischen Ähnlichkeit mit der oben abgebildeten Taupunktskurve ist sie mit dieser nicht [[Identität|ident]]). Sie reicht vom [[Kritischer Punkt (Thermodynamik)|kritischen Punkt]] bis zum [[Tripelpunkt]]. Zu tieferen Temperaturen hin wird sie durch die Grenzlinie zwischen fest und gasförmig fortgesetzt. Anstelle von Tau bildet sich [[Reif (Niederschlag)|Reif]]. Man spricht dann auch vom '''Reifpunkt'''.


Der Begriff '''[[Cloudpoint]]''' ('''CP'''; englisch: ''cloud point'') bezeichnet den „Reifpunkt“ von Paraffin[[kristall]]en bei der Abkühlung von [[Dieselkraftstoff]] und [[Heizöl]].
Die '''Taupunktdifferenz''' – also die Differenz zwischen der Temperatur eines feuchten Gases und dessen Taupunkttemperatur – ist ein Maß für die [[relative Feuchte]].


[[Datei:Mollier h-x.svg|miniatur|[[Mollier-h-x-Diagramm]] für feuchte Luft bei 1,01325&nbsp;bar. Die Abhängigkeit des Taupunktes vom Wassergehalt x wird durch die Kurve der 100% relativen Feuchte beschrieben.]]
Bezieht sich ein Messergebnis nicht auf [[Normaldruck]], so sollte zusammen mit dem Taupunkt immer der Bezugsdruck angegeben werden<ref name="Drucktaupunkt">[http://www.fstweb.de/Drucktaupunkt.171.0.html Drucktaupunkt]</ref>. Bei komprimierten Gasen bezieht sich der Taupunkt je nach Problemstellung auf Normaldruck oder auf den komprimierten Zustand ('''Drucktaupunkt''').
Taupunkte und [[Zustandsänderung]]en feuchter Luft lassen sich aus [[Mollier-h-x-Diagramm]]en oder ähnlichen [[Carrier-Diagramm]]en auf graphischem Weg bestimmen.


== Anwendungen des Taupunkts ==
== Meteorologie ==
[[Datei:Dew on spider web Luc Viatour.jpg|miniatur|Wenn sich feuchte Luft unter ihren Taupunkt abkühlt, bildet sich [[Tau (Niederschlag)|Tau]]; hier auf einem Spinnennetz.]]
=== Meteorologie ===
In der [[Meteorologie]] ist der Taupunkt eine wichtige Größe zur Charakterisierung der [[Luftfeuchtigkeit]]: Sinkt die Temperatur der [[Luft]] auf oder unter ihren Taupunkt, was häufig in den frühen Morgenstunden der Fall ist, so verflüssigt sich ein Teil des Wasserdampfs, [[Tau (Niederschlag)|Tau]] und [[Nebel]] bilden sich, bzw. bei tieferen Temperaturen Reif. Steigt die Temperatur über den Taupunkt, so verdunsten Tau und Nebel. Liegt sie genau am Taupunkt, so herrscht ein dynamisches Gleichgewicht zwischen Verdunstung und Kondensation. Man spricht von Sättigung. Hier beträgt die relative Feuchte 100%. Über dem Taupunkt ist die Taupunktdifferenz (englisch auch: ''Spread'') zwischen Taupunkt und tatsächlicher Lufttemperatur ein Maß für die relative Feuchte: Je kleiner der Spread, desto größer die relative Feuchte. Für die Kondensation sind Kondensationskeime erforderlich. Wenn sie fehlen, kann die Lufttemperatur unter Umständen auch deutlich unter ihren Taupunkt fallen, ohne dass es zur Kondensation kommt. Man sagt dann, die Luft sei ''übersättigt''.
In der [[Meteorologie]] ist der Taupunkt eine wichtige Größe zur Charakterisierung der [[Luftfeuchtigkeit]]: Sinkt die Temperatur der [[Luft]] auf oder unter ihren Taupunkt, was häufig in den frühen Morgenstunden der Fall ist, so verflüssigt sich ein Teil des Wasserdampfs, [[Tau (Niederschlag)|Tau]] und [[Nebel]] bilden sich, bzw. bei tieferen Temperaturen Reif. Steigt die Temperatur über den Taupunkt, so verdunsten Tau und Nebel. Liegt sie genau am Taupunkt, so herrscht ein dynamisches Gleichgewicht zwischen Verdunstung und Kondensation. Man spricht von Sättigung. Hier beträgt die relative Feuchte 100%. Über dem Taupunkt ist die Taupunktdifferenz (englisch auch: ''Spread'') zwischen Taupunkt und tatsächlicher Lufttemperatur ein Maß für die relative Feuchte: Je kleiner der Spread, desto größer die relative Feuchte. Für die Kondensation sind Kondensationskeime erforderlich. Wenn sie fehlen, kann die Lufttemperatur unter Umständen auch deutlich unter ihren Taupunkt fallen, ohne dass es zur Kondensation kommt. Man sagt dann, die Luft sei ''übersättigt''.


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Der Taupunkt (oder auch der Spread) wird in [[METAR|Flugwetterberichten]] angegeben. Er ist unter anderem wichtig, um das Risiko von Vereisung einschätzen zu können.
Der Taupunkt (oder auch der Spread) wird in [[METAR|Flugwetterberichten]] angegeben. Er ist unter anderem wichtig, um das Risiko von Vereisung einschätzen zu können.


== Technik ==
=== Technik ===
===Rauchgaskondensation ===
====Rauchgaskondensation ====
[[Bild:Versotteter_Schornstein.jpg|thumb|Nach Abgaskondensation im Schornstein, kann dieser [[Versottung|versotten]] und in der Folge brüchig werden]]
[[Bild:Versotteter_Schornstein.jpg|thumb|Nach Abgaskondensation im Schornstein, kann dieser [[Versottung|versotten]] und in der Folge brüchig werden]]
Je nach Zusammensetzung von [[Brennstoff]] und Zuluft, deren Feuchte und Gehalt an chemisch gebundenen [[Wasserstoff]]&shy;atomen bilden sich bei einer [[Verbrennung]] unterschiedliche Mengen Wasserdampf sowie [[Kondensat (Heizungstechnik)|sonstige kondensierbare Stoffe]] im [[Abgas]]. Wird dieses in einem [[Wärmetauscher]] unter den Taupunkt abgekühlt, so können Wasserdampf und Begleitstoffe kondensieren und die frei werdende [[Kondensationswärme]] wird an das Wärmetauschermedium [[Wärmeübertragung|übertragen]]. Kühlt das Abgas im Kamin unter den Taupunkt ab, führt die Nässe zur [[Versottung]] des Kamins. Bei der Verbrennung von [[Heizöl]] liegt der Taupunkt für das Abgas bei ca. 48°C, bei der Verbrennung von [[Erdgas]] bei ca. 59°C (denn Erdgas enthält mehr Wasserstoffatome pro Kohlenstoffatom und ergibt bei der Verbrennung mehr Wasserdampf). Der Taupunkt wird dabei durch Luftüberschuss im Abgas erhöht (die zusätzliche Luft bindet mehr Wasserdampf, kühlt aber gleichzeitig das Abgas ab)<ref>{{Literatur | Autor = Dr. Wolfgang Naumer | Titel = Energiesparend bauen und modernisieren | Verlag = Haufe | Ort = München | Jahr = 2008 | ISBN = 978-3-448-08599-0 | Online = {{Google Buch | BuchID = NVTj-x_ZU80C | Seite = 81 | Hervorhebung = Taupunkt+Heizöl+Gas+°C }} }}</ref>, was bei der [[Brennwertkessel|Brennwertnutzung]] berücksichtigt werden muss. Je tiefer das Abgas abgekühlt wird, desto mehr Wasserdampf kann kondensieren und desto mehr [[latente Wärme|latente]] Kondensationswärme kann genutzt werden. Nach einer Kondensation ist der Wasserdampf im Abgas ''weiterhin zu 100%'' (mit einer nunmehr geringeren absoluten Menge) ''gesättigt''. Die verbliebene Menge Wasserdampf kann aus der [[#Taupunktkurve]] nur abgeschätzt werden (Gasgemische unterschiedlicher Zusammensetzung ergeben differenzierte Taupunktkurven).
Bei der [[Rauchgaskondensation]] wird der Taupunt als '''Abgastaupunkt'''<ref>{{Literatur
| Autor = Günter Cerbe | Titel = Grundlagen der Gastechnik, 7. Auflage | Verlag = Hanser Verlag | Ort = München Wien | Jahr = 2008 | ISBN = 978-3-446-41352-8 | Online = {{Google Buch | BuchID = 2He2g1bNknIC | Seite = 123 | Hervorhebung = Abgastaupunkt }} }}</ref> oder '''Rauchgastaupunkt'''<ref>Lueger: ''Lexikon der Technik'', Band 17, Seite 223</ref> verwendet. Je nach Zusammensetzung von [[Brennstoff]] und Zuluft, deren Feuchte und Gehalt an chemisch gebundenen [[Wasserstoff]]&shy;atomen bilden sich bei einer [[Verbrennung]] unterschiedliche Mengen Wasserdampf sowie [[Kondensat (Heizungstechnik)|sonstige kondensierbare Stoffe]] im [[Abgas]]. Wird dieses in einem [[Wärmetauscher]] unter den Taupunkt abgekühlt, so können Wasserdampf und Begleitstoffe kondensieren und die frei werdende [[Kondensationswärme]] wird an das Wärmetauschermedium [[Wärmeübertragung|übertragen]]. Kühlt das Abgas im Kamin unter den Taupunkt ab, führt die Nässe zur [[Versottung]] des Kamins. Bei der Verbrennung von [[Heizöl]] liegt der Taupunkt für das Abgas bei ca. 48°C, bei der Verbrennung von [[Erdgas]] bei ca. 59°C (denn Erdgas enthält mehr Wasserstoffatome pro Kohlenstoffatom und ergibt bei der Verbrennung mehr Wasserdampf). Der Taupunkt wird dabei durch Luftüberschuss im Abgas erhöht (die zusätzliche Luft bindet mehr Wasserdampf, kühlt aber gleichzeitig das Abgas ab)<ref>{{Literatur | Autor = Dr. Wolfgang Naumer | Titel = Energiesparend bauen und modernisieren | Verlag = Haufe | Ort = München | Jahr = 2008 | ISBN = 978-3-448-08599-0 | Online = {{Google Buch | BuchID = NVTj-x_ZU80C | Seite = 81 | Hervorhebung = Taupunkt+Heizöl+Gas+°C }} }}</ref>, was bei der [[Brennwertkessel|Brennwertnutzung]] berücksichtigt werden muss. Je tiefer das Abgas abgekühlt wird, desto mehr Wasserdampf kann kondensieren und desto mehr [[latente Wärme|latente]] Kondensationswärme kann genutzt werden. Nach einer Kondensation bleibt das Abgas ''weiterhin zu 100%'' (mit einer nunmehr geringeren absoluten Menge an Wasserdampf) ''gesättigt''.


=== Bauphysik ===
Der '''Säuretaupunkt''' als Taupunkt der [[Kondensat (Heizungstechnik)|in Abgas enthaltenen Säuren]]. Bei Heizölfeuerungen liegt der Säuretaupunkt etwa zwischen 100 und 160 °C<ref>[http://www.gewerbegas-online.de/index.php?id=574 Brennwert-/Heizwert-Nutzung] bei gewerbegas-online.de</ref>. Wird der Säuretaupunkt in [[Feuerungsanlage]]n und Kaminen unterschritten, so müssen die mit dem Kondensat benetzten Bauteile entsprechend [[korrosion]]&shy;sfest sein. Der '''[[Schwefelsäuretaupunkt]]''' beschreibt sinngemäß den Taupunkt für Schwefelsäure in Abgasen.

== Bauphysik ==
* Bei [[Wärmedämmverbundsystem]]en zur [[Wärmedämmung]] von Gebäuden. Bei [[Wasserdampfdurchlässigkeit|wasserdampfdurchlässigen]] [[Atmende Wand|Diffusionsoffenen Baustoffen]] diffundiert Wasserdampf aufgrund des Wasserdampfkonzentrationsgefälles (innen feuchte Raumluft, außen trockene Winterluft) durch das Bauteil, meist von der warmen Innenwand zur kalten Außenwand. An dem Punkt in der Wand, an dem die Bauteiltemperatur niedriger als der Taupunkt ist, kondensiert der Wasserdampf zu Wasser und vernässt das Bauteil, wodurch die [[Wärmeleitfähigkeit]] zunimmt und die Wärmedämmwirkung beeinträchtigt wird. Die Feuchte der Porenluft kann durch eine [[Dampfsperre]] vermindert werden. Eine '''[[Luftfeuchtigkeit#Außenwände von Gebäuden|Taupunktebene]]''' oder '''Taupunktfront''' innerhalb einer Wand ist die Fläche, an der die Temperatur dem Taupunkt des Wasserdampfes der Porenluft entspricht.
* Bei [[Wärmedämmverbundsystem]]en zur [[Wärmedämmung]] von Gebäuden. Bei [[Wasserdampfdurchlässigkeit|wasserdampfdurchlässigen]] [[Atmende Wand|Diffusionsoffenen Baustoffen]] diffundiert Wasserdampf aufgrund des Wasserdampfkonzentrationsgefälles (innen feuchte Raumluft, außen trockene Winterluft) durch das Bauteil, meist von der warmen Innenwand zur kalten Außenwand. An dem Punkt in der Wand, an dem die Bauteiltemperatur niedriger als der Taupunkt ist, kondensiert der Wasserdampf zu Wasser und vernässt das Bauteil, wodurch die [[Wärmeleitfähigkeit]] zunimmt und die Wärmedämmwirkung beeinträchtigt wird. Die Feuchte der Porenluft kann durch eine [[Dampfsperre]] vermindert werden. Eine '''[[Luftfeuchtigkeit#Außenwände von Gebäuden|Taupunktebene]]''' oder '''Taupunktfront''' innerhalb einer Wand ist die Fläche, an der die Temperatur dem Taupunkt des Wasserdampfes der Porenluft entspricht.
* Mithilfe von [[Kondensationstrockner]]n kann Feuchtigkeit aus Raumluft abgeschieden werden. Die Luft wird unter den Taupunkt abgekühlt, die kondensierbare [[Luftfeuchtigkeit]] rinnt ab, anschließend wird die Luft über ein Wärmerückgewinnungsregister wieder erwärmt. Durch die Kondenswasserabscheidung wird zugleich der Taupunkt der Luft gesenkt, dadurch kann solcherart getrocknete [[Druckluft]] auch bei tiefen Temperaturen eingesetzt werden, ohne dass kondensiertes Wasser in den Druckleitungen auftritt.
* Mithilfe von [[Kondensationstrockner]]n kann Feuchtigkeit aus Raumluft abgeschieden werden. Die Luft wird unter den Taupunkt abgekühlt, die kondensierbare [[Luftfeuchtigkeit]] rinnt ab, anschließend wird die Luft über ein Wärmerückgewinnungsregister wieder erwärmt. Durch die Kondenswasserabscheidung wird zugleich der Taupunkt der Luft gesenkt, dadurch kann solcherart getrocknete [[Druckluft]] auch bei tiefen Temperaturen eingesetzt werden, ohne dass kondensiertes Wasser in den Druckleitungen auftritt.

== Taupunkte bei anderen Gasgemischen ==
* Der '''[[Kohlenwasserstoff-Taupunkt|Kohlenwasserstofftaupunkt]]''' beschreibt den Taupunkt eines Kohlenwasserstoffgemisches, wobei die Taupunkte der einzelnen Kohlenwasserstoff-Komponenten bei [[Trennverfahren (Verfahrenstechnik)|physikalischen Trennverfahren]] Berücksichtigung finden
* Der '''[[Kohlenwasserstoff-Taupunkt##Besonderheiten des Erdgastaupunkts|Erdgastaupunkt]]''' ist Taupunkt eines Erdgasgemischs, bei dem auch jede beteiligte gasförmige Komponente einen eigenen Taupunkt hat.


== Berechnung des Taupunkts ==
== Berechnung des Taupunkts ==
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== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Taupunktregel]]
* [[Kühlgrenztemperatur]]
* [[Kühlgrenztemperatur]]
* [[Psychrometrie]] (Thermodynamik der feuchten Luft)


[[Kategorie:Bauphysik]]
[[Kategorie:Bauphysik]]

Version vom 26. September 2013, 18:06 Uhr

Der Taupunkt von feuchter Luft ist diejenige Temperatur, die unterschritten werden muss, damit sich der darin (unsichtbar) enthaltene Wasserdampf als Tau oder Nebel abscheidet. Die Taupunkttemperatur steht in einem Zusammenhang mit dem Wassergehalt der Luft und wird daher auch als Maß für die Absolute Feuchte verwendet. Je mehr Wasserdampf die Luft enthält, um so höher liegt die Taupunkttemperatur.

Der Taupunkt wird mit einem Taupunktspiegelhygrometer direkt oder mit anderen hygrometrischen Verfahren indirekt gemessen.

Der Begriff des Taupunkts wird sinngemäß auch auf andere Gasgemische mit kondensierbaren Bestandteilen angewendet.

Sonstige Taupunkt-Bezeichnungen und -Definitionen

Sonstige Bezeichnungen

In der neueren Literatur wird anstelle des Begriffs „Taupunkt“ explizit die ihm zugeordnete „Taupunkt-Temperatur“ definiert [1] ). Im Lehrbetrieb steht deswegen vielfach nicht mehr die Bezeichnung „Taupunkt“ in Gebrauch, sondern nur noch die Bezeichnung „Taupunkt-Temperatur“ (beispielsweise bei der Universität Halle[2], Universität Kassel[3], Ruhr-Universität Bochum[4]). „Taupunkt“ und „Taupunkt-Temperatur“ werden üblicherweise in Grad Celsius, im Englischen Sprachraum auch in Grad Fahrenheit, sehr selten in Kelvin angegeben.

Die Differenz zwischen aktueller (Luft)Temperatur und Taupunkt-Temperatur wird Taupunkt-Differenz und auch Temperatur-Taupunkt-Differenz (entsprechend der Formelzeichen gesprochen „Te-Tau-Differenz“)[5] genannt, sie ist ein Maß für die Relative Feuchte. Anstelle des Begriffs Taupunkt-Differenz wird auch der englische Fachausdruck „Spread“ verwendet. Bei großem Spread ist die Luft trocken, geht der Spread gegen Null ist der Zustand nahe der Sättigung[6]. Die Taupunktdifferenz verändert sich entweder dadurch, dass sich die Feuchte der Luft ändert oder die Lufttemperatur sich ändert. Der englischsprachige Ausdruck dew point depression für die Taupunktdifferenz[7] wird häufig falsch als „Taupunkterniedrigung“ übersetzt, eine Taupunktserniedrigung ist der Vorgang der Erniedrigung des Taupunkts.

Je nachdem, auf welches Gas der Taupunkt bezogen ist, existieren unterschiedliche Bezeichnungen:

  • Bei komprimierten Gasen bezieht sich der Taupunkt je nach Problemstellung als Atmosphärischer Taupunkt auf Normaldruck oder als Drucktaupunkt auf den komprimierten Zustand. Bezieht sich ein Messergebnis nicht auf Normaldruck, so sollte zusammen mit dem Taupunkt immer der Bezugsdruck angegeben werden[15].

Sonstige Definitionen

In der Literatur sind je nach Themengebiet (z.B. Physik, Thermodynamik, Chemie, Meteorologie oder Brennstofftechnik) unterschiedliche Definitionen gebräuchlich:

Meteorologie

Der Wasserdampf ist beim Taupunkt in der Luft gesättigt, bei Temperaturen oberhalb des Taupunkts liegt er ungesättigt vor. Bei Temperaturen unterhalb des Taupunkts ist er übersättigt, was meist sofort zur Kondensation führt.

Der Zustand der Sättigung mit 100% Relativer Feuchtigkeit (rF) liegt vor, wenn sich ein Gleichgewichtszustand an kondensierendem und verdunstendem Wasser einstellt[17].

Gastechnik

  • Der Taupunkt ist die Temperatur, bei der bei isobarer Abkühlung eines Gases bei konstanter Zusammensetzung gerade Sättigung der kondensierbaren Bestandteile erreicht wird.

Ein Taupunkt muss nicht isobar erreicht werden. Expandiert man (komprimiertes) Gas (wie beispielsweise in einer Expansionsnebelkammer), so vergrößert sich sein Volumen. Die in dem Gas gelöste Feuchtigkeit wird dadurch auf ein größeres Volumen verteilt, die Absolute Feuchte sinkt. Daraus folgt, dass der Taupunkt eines Gases, gemessen bei atmosphärischen Bedingungen, deutlich geringer ist als der Drucktaupunkt des gleichen Gases, gemessen unter Druck. Zugleich tritt bei der Expansion der Joule-Thomson-Effekt auf und das Gas kühlt ab (in einer Nebelkammer wird dann der Taupunkt unterschritten und es tritt Nebel auf). Der Effekt der sinkenden Temperatur überwiegt dabei den Effekt des sinkenden Partialdruckes. Bei Komprimierung der Luft steigt der Taupunkt und die Luft kann weniger Wassserdampf aufnehmen[18].

Thermodynamik

  • In der Thermodynamik ist der Taupunkt in einem Gasgemisch jener Punkt bei dem der herrschende Dampfdruck gleich dem Sättigungs(dampf)druck der Komponente ist[19]. Da der Sättigungsdruck temperaturabhängig ist, wird jedem Taupunkt eine Taupunkt-Temperatur zugeordnet[20], die Taupunkte in Relation zu Dichte und Taupunkt-Temperatur ergeben zusammen die sogenannte Taupunktskurve.

Taupunktkurve für Wasserdampf

Die Kurve "Sättigungsmenge von Wasserdampf in der Luft" zeigt die Sättigungspunkte von Wasserdampf, die ident mit den Taupunkten sind (bei der Sättigungsdampfkurve wird ausgehend von Temperaturen die Absolute Feuchte ermittelt, bei einer Taukurve ausgehend von der Absoluten Feuchte die Taupunkt-Temperatur). Die Kurve zeigt[21] die Taupunktschar (in Abhängigkeit von Absoluter Feuchte und Taupunkt-Temperatur) bei der das Gasgemisch mit dem Dampf gesättigt ist, den Zustand von 100% relativer Feuchtigkeit (rF) erreicht hat[22]. Die Taupunkte auf dieser Taupunktkurve“ verfügen über keine Maßeinheit. Um sie größenmäßig benennen zu können, wird die zugehörige "Taupunkt-Temperatur" (siehe dazu auch dort) umgangssprachlich verkürzt (und früher auch so definiert) als „Taupunkt“ angegeben.

Phasendiagramm des Wassers

Wird die Feuchte als Partialdruck des Dampfes angegeben, so erkennt man (in der Abbildung rechts) die Taupunktkurve als Phasengrenzlinie im Zustandsdiagramm zwischen den Aggregatzuständen flüssig und gasförmig (trotz der auffallenden optischen Ähnlichkeit mit der oben abgebildeten Taupunktskurve ist sie mit dieser nicht ident). Sie reicht vom kritischen Punkt bis zum Tripelpunkt. Zu tieferen Temperaturen hin wird sie durch die Grenzlinie zwischen fest und gasförmig fortgesetzt. Anstelle von Tau bildet sich Reif. Man spricht dann auch vom Reifpunkt.

Der Begriff Cloudpoint (CP; englisch: cloud point) bezeichnet den „Reifpunkt“ von Paraffinkristallen bei der Abkühlung von Dieselkraftstoff und Heizöl.

Mollier-h-x-Diagramm für feuchte Luft bei 1,01325 bar. Die Abhängigkeit des Taupunktes vom Wassergehalt x wird durch die Kurve der 100% relativen Feuchte beschrieben.

Taupunkte und Zustandsänderungen feuchter Luft lassen sich aus Mollier-h-x-Diagrammen oder ähnlichen Carrier-Diagrammen auf graphischem Weg bestimmen.

Anwendungen des Taupunkts

Wenn sich feuchte Luft unter ihren Taupunkt abkühlt, bildet sich Tau; hier auf einem Spinnennetz.

Meteorologie

In der Meteorologie ist der Taupunkt eine wichtige Größe zur Charakterisierung der Luftfeuchtigkeit: Sinkt die Temperatur der Luft auf oder unter ihren Taupunkt, was häufig in den frühen Morgenstunden der Fall ist, so verflüssigt sich ein Teil des Wasserdampfs, Tau und Nebel bilden sich, bzw. bei tieferen Temperaturen Reif. Steigt die Temperatur über den Taupunkt, so verdunsten Tau und Nebel. Liegt sie genau am Taupunkt, so herrscht ein dynamisches Gleichgewicht zwischen Verdunstung und Kondensation. Man spricht von Sättigung. Hier beträgt die relative Feuchte 100%. Über dem Taupunkt ist die Taupunktdifferenz (englisch auch: Spread) zwischen Taupunkt und tatsächlicher Lufttemperatur ein Maß für die relative Feuchte: Je kleiner der Spread, desto größer die relative Feuchte. Für die Kondensation sind Kondensationskeime erforderlich. Wenn sie fehlen, kann die Lufttemperatur unter Umständen auch deutlich unter ihren Taupunkt fallen, ohne dass es zur Kondensation kommt. Man sagt dann, die Luft sei übersättigt.

Diese Vorgänge sind auch für die Wolkenbildung bzw. -auflösung verantwortlich. Mithilfe von Radiosonden wird von den Wetterdiensten regelmäßig Vertikalprofile der Atmosphäre von Temperatur, Taupunkt und Wind erstellt[23]. Daraus lässt sich auf das Ausmaß und die Entwicklung der Wolken schließen. Die Wolkenuntergrenze liegt dabei auf der Höhe, wo ein Luftpaket, das vom Boden aufsteigt und sich dabei trockenadiabatisch ausdehnt und gleichzeitig abkühlt, seine Taupunkttemperatur erreicht.

Der Begriff der Schwüle kann über den Taupunkt definiert werden: Schwüle Hitze wird empfunden, wenn der Taupunkt 16 °C übersteigt.

Der Taupunkt (oder auch der Spread) wird in Flugwetterberichten angegeben. Er ist unter anderem wichtig, um das Risiko von Vereisung einschätzen zu können.

Technik

Rauchgaskondensation

Nach Abgaskondensation im Schornstein, kann dieser versotten und in der Folge brüchig werden

Je nach Zusammensetzung von Brennstoff und Zuluft, deren Feuchte und Gehalt an chemisch gebundenen Wasserstoff­atomen bilden sich bei einer Verbrennung unterschiedliche Mengen Wasserdampf sowie sonstige kondensierbare Stoffe im Abgas. Wird dieses in einem Wärmetauscher unter den Taupunkt abgekühlt, so können Wasserdampf und Begleitstoffe kondensieren und die frei werdende Kondensationswärme wird an das Wärmetauschermedium übertragen. Kühlt das Abgas im Kamin unter den Taupunkt ab, führt die Nässe zur Versottung des Kamins. Bei der Verbrennung von Heizöl liegt der Taupunkt für das Abgas bei ca. 48°C, bei der Verbrennung von Erdgas bei ca. 59°C (denn Erdgas enthält mehr Wasserstoffatome pro Kohlenstoffatom und ergibt bei der Verbrennung mehr Wasserdampf). Der Taupunkt wird dabei durch Luftüberschuss im Abgas erhöht (die zusätzliche Luft bindet mehr Wasserdampf, kühlt aber gleichzeitig das Abgas ab)[24], was bei der Brennwertnutzung berücksichtigt werden muss. Je tiefer das Abgas abgekühlt wird, desto mehr Wasserdampf kann kondensieren und desto mehr latente Kondensationswärme kann genutzt werden. Nach einer Kondensation ist der Wasserdampf im Abgas weiterhin zu 100% (mit einer nunmehr geringeren absoluten Menge) gesättigt. Die verbliebene Menge Wasserdampf kann aus der #Taupunktkurve nur abgeschätzt werden (Gasgemische unterschiedlicher Zusammensetzung ergeben differenzierte Taupunktkurven).

Bauphysik

  • Bei Wärmedämmverbundsystemen zur Wärmedämmung von Gebäuden. Bei wasserdampfdurchlässigen Diffusionsoffenen Baustoffen diffundiert Wasserdampf aufgrund des Wasserdampfkonzentrationsgefälles (innen feuchte Raumluft, außen trockene Winterluft) durch das Bauteil, meist von der warmen Innenwand zur kalten Außenwand. An dem Punkt in der Wand, an dem die Bauteiltemperatur niedriger als der Taupunkt ist, kondensiert der Wasserdampf zu Wasser und vernässt das Bauteil, wodurch die Wärmeleitfähigkeit zunimmt und die Wärmedämmwirkung beeinträchtigt wird. Die Feuchte der Porenluft kann durch eine Dampfsperre vermindert werden. Eine Taupunktebene oder Taupunktfront innerhalb einer Wand ist die Fläche, an der die Temperatur dem Taupunkt des Wasserdampfes der Porenluft entspricht.
  • Mithilfe von Kondensationstrocknern kann Feuchtigkeit aus Raumluft abgeschieden werden. Die Luft wird unter den Taupunkt abgekühlt, die kondensierbare Luftfeuchtigkeit rinnt ab, anschließend wird die Luft über ein Wärmerückgewinnungsregister wieder erwärmt. Durch die Kondenswasserabscheidung wird zugleich der Taupunkt der Luft gesenkt, dadurch kann solcherart getrocknete Druckluft auch bei tiefen Temperaturen eingesetzt werden, ohne dass kondensiertes Wasser in den Druckleitungen auftritt.

Berechnung des Taupunkts

Mathematische Abkürzungen

Folgende Bezeichnungen werden im Folgenden verwendet: ( steht für die Temperatur in Grad Celsius, für die Temperatur in Kelvin.)

  • Taupunkt (d für dew) in °C
  • Taupunkt (d für dew) in Kelvin
  • Sättigungsdampfdruck über Wasser
  • Frostpunkt in °C
  • Frostpunkt in Kelvin
  • Sättigungsdampfdruck über Eis
  • Lufttemperatur in °C
  • Relative Luftfeuchtigkeit

Der Sättigungsdampfdruck

Ausgangspunkt für die Berechnung des Taupunkts bzw. Frostpunkts sind die Magnus-Formeln für den Sättigungsdampfdruck über Wasser (1.1.) und den Sättigungsdampfdruck über Eis (1.2.) [25]:

1) Der Sättigungsdampfdruck über Wasser:

für

2) Der Sättigungsdampfdruck über Eis:

für

Taupunkt in Abhängigkeit von Temperatur und Luftfeuchtigkeit.

Sättigungsdampfdruck und Taupunkt (siehe 1.1) sowie Sättigungsdampfdruck und Frostpunkt (siehe 1.2) sind Größen, die sich naturgesetzlich gegenseitig bedingen. Mathematisch bedeutet das, dass sie auseinander berechnet werden können, indem man die Funktion entsprechend umstellt.

Die naturgesetzliche gegenseitige Abhängigkeit resultiert daraus, dass die Dampfdruckkurve im Phasendiagramm mit den Ausnahmen von Kritischem Punkt und Tripelpunkt genau einen Freiheitsgrad besitzt, was sich wiederum aus der Gibbsschen Phasenregel ableitet.

Der Taupunkt in Abhängigkeit vom Sättigungsdampfdruck

Wegen der gegenseitigen Abhängigkeit der physikalischen Größen 'Sättigungsdampfdruck über Wasser' und 'Taupunkt' bzw. 'Sättigungsdampfdruck über Eis' und 'Frostpunkt' kann man die obigen Gleichungen (1.1.) und (1.2.) umstellen: dadurch erhält man den Taupunkt in Abhängigkeit vom Sättigungsdampfdruck über Wasser (1.3.) und den Frostpunkt in Abhängigkeit vom Sättigungsdampfdruck über Eis (1.4.). Beide Gleichungen ergeben Temperaturwerte in Grad Celsius und sind für einen Sättigungsdampfdruck in hPa ausgelegt.

3) Der Taupunkt über Wasser:

ist anwendbar im Bereich

4) Der Taupunkt über Eis

ist anwendbar im Bereich

Es gilt zu beachten, dass auch diese Gleichungen aufgrund ihrer Ungenauigkeit nur in den begrenzten Temperaturintervallen der Ausgangsgleichungen verwendet werden sollten. Diese Intervalle wurden entsprechend den Stoffdaten des Wassers auf dessen Werte umgerechnet.

Der Taupunkt in Abhängigkeit von relativer Luftfeuchtigkeit und Lufttemperatur

Die relative Luftfeuchtigkeit lässt sich als der Quotient aus dem Sättigungsdampfdruck über Wasser in Abhängigkeit vom Taupunkt und dem Sättigungsdampfdruck über Wasser in Abhängigkeit von der Lufttemperatur in Grad Celsius beschreiben.

Diese Gleichung lässt sich nach dem Sättigungsdampfdruck über Wasser umstellen, so dass dieser eine Funktion der beiden Variablen relative Luftfeuchtigkeit und Temperatur in Grad Celsius wird:

Setzt man Gleichung (2.2.) unter Verwendung der Magnus-Formel (1.1.) in Gleichung (1.3.) ein, so führt eine Umformung auf die Gleichung (2.3.), mit der sich der Taupunkt aus der relativen Luftfeuchtigkeit und der Lufttemperatur berechnen lässt. Bei einem analogen Vorgehen mit den Formeln (1.2) und (1.4) für den tieferen Temperaturbereich erhält man Gleichung (2.4.) für die Berechnung des Frostpunktes.

5) Der Taupunkt in Abhängigkeit von relativer Luftfeuchtigkeit und Lufttemperatur:

6) Der Frostpunkt in Abhängigkeit von relativer Luftfeuchtigkeit und Lufttemperatur:

Einzelnachweise

  1. Herbert Windisch: Thermodynamik, 3. Auflage. Oldenbourg, München 2008, ISBN 978-3-486-58376-5(?!) – (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Glossar Taupunktstemperatur bei uni-halle.de
  3. Klausurarbeit Ingenieurhydrologie(pdf-Datei) bei uni-kassel.de
  4. Grundlagen des Feuchteschutzes, (pdf-Datei), bei ruhr-uni-bochum.de
  5. Hermann Dantzer: Techniken der Qualitätssicherung im Lagerwesen und Güterversand. Klimatechnik – Korrosions-und Feuchteschutz – Kühl- und Tiefkühllogistik. expert-Verlag, Renningen-Malmsheim 1995, ISBN 3-8169-1295-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Michael Hantel, Dieter Mayer: Scriptum Theoretische Meteorologie I, Wiener Meteorolologische Schriften, Heft 3. Facultas Universitätsverlag, Wien 2006, ISBN 3-85076-758-2 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Judith A. Curry, Peter J. Webster: Thermodynamics of Atmospheres and Oceans (englisch). Academic Press, London, UK 1999, ISBN 0-12-199570-4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Günter Cerbe: Grundlagen der Gastechnik, 7. Auflage. Hanser Verlag, München Wien 2008, ISBN 978-3-446-41352-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Brennwert-/Heizwert-Nutzung bei gewerbegas-online.de
  10. Optionen der Konditionierung von aufbereitetem Biogas mit Flüssiggas, Zeitschrift Flüssiggas 2/2013, (pdf-Datei)
  11. Witschaftliche Kombination von Messaufgaben bei der Gasbeschaffenheitsanalyse, Elster-Instromet Journal, 3/2008, (pdf-Datei), zuletzt abgerufen September 2013
  12. Petroleum Engineering:Cricondentherm, Cricondenbar and Critical Point, englisch, zuletzt abgerufen September 2013
  13. Günter Cerbe: Grundlagen der Gastechnik, 7. Auflage. Hanser Verlag, München Wien 2008, ISBN 978-3-446-41352-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  14. Lueger: Lexikon der Technik, Band 17, Seite 223
  15. Drucktaupunkt
  16. Dieter Walch, Harald Frater (Herausgeber): Wetter und Klima. Das Spiel der Elemente – Atmosphärische Prozesse verstehen und deuten. Springer, Berlin, Heidelberg, New York 2004, ISBN 3-540-00839-X (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  17. Roger P. Frey: Donnerwetter. Flugmeteorologie von A bis Z. Eigenverlag, Bern, La Palma 2013, ISBN 978-3-03302636-0 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  18. Dieter Weber: Technische Feuchtemessung in Gasen und Festkörpern. Vulkan-Verlag, Essen 2002, ISBN 3-8027-3201-4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  19. Friedhelm Kuypers: Physik für Ingenieure und Naturwissenschaftler, Band 1m 3. Auflage. Wiley VCH-Verlag, Weinheim 212, ISBN 978-3-527-41135-1 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  20. Herbert Windisch: Thermodynamik, 3. Auflage. Oldenbourg, München 2008, ISBN 978-3-486-58376-5(?!) – (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  21. Siehe das Diagramm Seite 215 bei Geller: Thermodynamik für Masschinenbauer, 3. Auflage. Springer, Berlin, Heidelberg, New York 2005, ISBN 3-540-22206-5 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  22. Markus-Hermann Schertenleib, Helena Egli-Broz: Globale Klimatologie: Meteorologie, Wetterinformation und Klimatologie, 2. Auflage. Compendio Bildungsmedien, Zürich 2003, ISBN 978-3-7155-9357-9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  23. Ulrich Schumann (Editor): Atmospheric Physics, Bachground – Methods – Trends. Springer, Berlin Heidelberg 2012, ISBN 978-3-642-30182-7 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  24. Dr. Wolfgang Naumer: Energiesparend bauen und modernisieren. Haufe, München 2008, ISBN 978-3-448-08599-0 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  25. Dietrich Sonntag, Dirk Heinze: Sättigungsdampfdruck-und Sättigungsdampfdichtetafeln für Wasser und Eis. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1982.

Weblinks

Siehe auch